Lassen Sie mich durch, ich bin Schamanin h. c. *drängel und überaus wichtig guck*
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Lassen Sie mich durch, ich bin Schamanin h. c. *drängel und überaus wichtig guck*
Ich kenne einen Verticillata-Patienten, der sich so beeinträchtigt fühlt, dass er sich operieren lassen würde.
Was Resochin angeht kann ich mit zwei Patientinnen dienen, bei denen wir das Absetzen der Medikation wegen deutlicher makulärer Veränderungen und Visusverschlechterung empfehlen mussten in den letzen 6 Monaten.
So ganz selten sind die scheinbar nicht...
Hey Muri, das ist eine Superidee- umgekehrt interessieren uns gewisse Dinge ja auch nur noch peripher. Bei mir lösen z.B. die Schilderung heldenhafter Grosstaten im Regen /auf der Autobahn/ an S- Bahnen/U-Bahn/ etc. mit Stichworten wie "blabla ...Stiff neck, bla bla Schutzintubation, blabla Hämatopneumothorax und dann ich so..." schon seit den Tagen des Studiums sehr zuverlässig narkoleptische Attacken aus:-D Muss wohl an der Dosis liegen (ein paar liebe Kumpels kommen aus der Gasecke und erzählen sich gegenseitig beim gemeinsamen Bierchen immer solche -ich nenn´s mal: Opi erzählt vom Krieg- Geschichten von ihren RD Heldentaten *gg*). :-D
Und nun zur eigentlichen Frage: alles was im Lehrbuch auftritt, gibts wirklich- von der klassischen Bulls Eye Makulopathie, über die Amiodaron ass. Optikusneuropathie, über NSAID Anwendung mit cornealer Einschmelzung, über die Alkohol/ Tabakamblyopien bei selbstgebrannten Fusel- alles gesehen. Ok, liegt natürlich vielleicht am Patientengut einer Uni.
Die vielen Tausend unauffällig brav Amiodaron schluckenden Patienten sehen wir vermutlich gar nicht.
Das übelste bisher: NAION (vermutlich durch Interferontx bei Hep c) auf der einen Seite, wurde von den Internisten schleunigst abgesetzt- trotzdem NAION des Partnerauges binnen zwei Wochen- die kam mit Mini Rest GF zu uns zur "second opinion". Ob wirklich ein kausaler Zusammenhang oder doch nur eine Koinzidenz vorliegt, liess sich nicht eindeutig klären, aber wir halten es für wahrscheinlich.
LG
Okay, ganz so üble Geschichten hab ich bisher nicht gesehen, aber Tabak-Alkohol-Amblyopien und Co. kann ich auch durchaus anbieten...
Als nächstes gleich mal ein Dank an meinen Mitschamanen hier, der gestern hilfreicher war als mein eigener Hintergrund. Ohne diese moralische Unterstützung hätte ich wohl nicht "Jugend forscht" betrieben und meine erste YAG-IT bei Glaukomanfall (ich hab gerade mal nachgerechnet und festgestellt, dass ich in fünf Jahren drei Glaukomanfälle gesehen habe und bis auf den gestern alle auf die übliche lokale und systemische Therapie angesprochen haben) durch eine trübe Hornhaut bei gut mittelweiter Pupille gemacht. Den letzten Schuss auf eine Iris hatte ich vor vier Jahren unter Aufsicht gemacht und da hatte es gleich übelst geblutet - was bei der gestrigen Patientin mit Quick von 18 unschön gewesen wäre. Egal - Vorderkammer ist zwar immer noch flach, weil SEHR dicke Linse, aber der Druck war runter und das war mir nachts um eins dann doch erst mal am wichtigsten. Mein Hintergrund war weder zu guten Ratschlägen noch zu Hilfestellung zu bewegen... ich hege ja irgendwie den Gedanken, dass besagter Hintergrund auch noch nie im Leben eine YAG....:-( Wie auch immer: ICH kanns jetzt :-)
Danach kam noch ein ZVV und... TADAAAAAAAAAAAAAAAA... eine Perf nach Hammer-Meissel-Verletzung mit i.o. Fremdkörper. Die können mich ja schon gar nicht mehr schocken :-))
Tabak-Alkohol habe ich auch einige gesehen. Wenn ich weiter überlege habe ich doch eine Schießscheibenmakulopathie gesehen, hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, aber häufig ist anders :-) Der selbstgebraute Fusel, der den 17jährigen erblinden ließ, war auch toll :-keks
Nur drei Glaukomanfälle in fünf Jahren? Wow, das war hier Standardprogramm. Einer pro Monat war meist dabei. Also, nicht Tensioentgleisungen bei was auch immer sondern wirklich EW. YAG-IOs habe ich bisher nur geplant bei EW-Situationen oder Pigmentdispersion gemacht und einmal akut bei einer Iris bombata. Das war echt geil! Da sprang das Irispigment, man sah das Kammerwasser nach vorne schießen und die VK wurde innerhalb von Sekunden tief. Habe selten etwas so Beeindruckendes gesehen :-)
Heute war der Tag der Zufallsglaukomdiagnosen, gleich drei Stück. Und alle kamen eigentlich wegen irgendwelcher VA-Geschichten. Bestätigt einmal mehr, wie wichtig auch in der Praxis bei Sicca und co der kurze zentrale Fundusblick ist *seufz*