Hi,
ich habe es so gemacht:
Ich hatte damals knapp 110 Tage Lernzeit. Ich habe die ersten beiden Wochen komplett nur an der Diss geschrieben. Da ich ein Prokrastinierer bin, hat mir das einen guten, produktiven Druck gegeben. Anschließend hab ich ausschließlich fürs Examen gelernt.
Zwischendurch dachte ich mir, dass ich die Zeit besser fürs Examen investiert hätte oder mir freie Tage während der Lernzeit durch die Diss verloren gegangen sind. Letzten Endes hat alles gut geklappt und ich hatte nur unwesentlich mehr Stress als die anderen.
Mein Credo war immer: "Approbation ohne Promotion geht; Promotion ohne Approbation bringt nichts."
Das ist vielleicht auch einem gewissen wirtschaftlichen Druck entsprungen, aber wenn man keine Forschungstätigkeit anstrebt, sollte man sich wirklich überlegen, die Approbation wegen einer Promotion nach hinten zu schieben - insbesondere, wenn es "nur" eine statistische Arbeit ist.
Was machst du, wenn dein Betreuer/Doktorvater mit der Korrektur nicht in die Pötte kommt? Oder wenn am Schluss trotz so vieler Investitionen ein rite wird?! Wäre das für dich ein großes Problem?
Dass dein Doktorvater möchte, dass die Arbeit zügig fertig wird, ist natürlich nachvollziehbar. Wenn der Wortlaut "(...) die Arbeit sehr weit voran zu bringen(...)" lautet, klingt das sehr danach, als würde er es so einschätzen, dass die Arbeit noch nicht mal in diesem Freisemester fertig wird.
Ansonsten hast du idR nach dem Examen Freizeit und auch während des PJ kann man meiner Erfahrung nach extrem gut die Diss voran bringen.
Andererseits wird dir ein Freisemester gegenüber Bewerbern eher keinen Nachteil bringen. Du musst es lediglich gut erklären können auf Nachfrage.