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  1. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von Private Pyle
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    Es gibt auch KV-Bereiche, in denen die Dienste recht lukrativ sind. In meiner Heimat bekommt man pauschal 50€/h, was bei einem Fahrdienst 1200€ (24h à 50€) und bei einem "Sitzdienst" in der Notfallpraxis 700€ (14h à 50€) macht. Sollte man so viel Arbeitsaufkommen haben, dass man mehr abrechnen kann, dann darf man das auch machen. Finde ich gar nicht so schlecht als Bezahlung, da man oft in der Nacht durchschlafen kann, wenn man den Fahrdienst hat. Es sind also nicht immer reine Verlustgeschäfte.



  2. #7
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Wenn Du auf eigene Rechnung arbeitest, die Zeit absitzt und die Scheine mit der KV abrechnet (Privatversicherte kommen so gut wie gar nicht vor, weder im ÄBD noch in der BD-Praxis).
    Verlustgeschäft ist es, wenn Du 10h in der BD-Praxis sitzt und es kommen fünf Patienten, weil gerade WM-Endspiel/Wetter gut oder whatsever. Verlustgeschäft ist es, einen Fahrdienstsprengel zu haben, größer als das Saarland und am Ende der Nacht dann 3 Patienten gesehen zu haben, dafür aber 500km gefahren zu sein, womöglich noch mit dem eigenen PKW bei Eisregen usw...
    Verlustgeschäft ist, wenn für den Schein gar kein Geld fließt wegen Formfehlern usw. Oder Du Dir einen Regress einhandelst. Oder gar eine Klage.
    Verlustgeschäft ist, wenn Du Opfer körperlicher Übergriffe geworden bist. Oder verletzt. Oder lebenslang entstellt. Google mal nach "Bereitschaftsdienst Germersheim". Und die Notärztin aus Ottobrunn wird es sich zukünftig auch überlegen, ob sie nochmal freiwillig Dienst macht, sofern sie nicht dauerhaft berufsunfähig wird.
    Die KV-Dienste waren vor einer Generation noch so lukrativ (und sicher), daß die HÄ das unter sich exklusiv ausgemacht haben, jetzt muß man schon die FA zwangsverpflichten und es verzichten immer mehr dankend darauf. Glaub mir, daß hat seinen Grund. Wenn Du natürlich eine Pauschalvergütung mit dem abgebenden Arzt ausgemacht hast (600 EUR/Dienst sind üblich, Weihnachten usw. gerne auch mal 1000) und die Risiken auf den Abgebenden abgewälzt hast, sieht das ntaürlich ganz anders aus.
    Und wieder mindestens 2 unzulässige Verallgemeinerungen.

    1. das hängt, wie Private Pyle schon schrieb, sehr stark vom KV-Bezirk ab; bei uns im südlichen Ruhrgebiet sind die Dienste sehr lukrativ und begehrt, da gibt es keine Probleme mit der Besetzung. Der einzige Grund, warum ich keine mache, ist der, daß ich keinen Bock mehr habe und nicht darauf angewiesen bin

    2. die angegriffene Notärztin war im RD-Einsatz, nicht im KV-Einsatz; da gibt es schon noch deutliche Unterschiede, denn als Hausarzt wirst Du auf dem Land normalerweise noch respektvoll behandelt

    Freestyler, laß Dir von tarumo kein falsches Bild machen. Was erschreibt, ist meist nur zum Teil korrekt; negative Aspekte, die in sein Weltbild passen, werden verstärkt, wogegen andere Dinge schonmal unter den Tisch fallen. Als Quelle ist er unzuverlässig.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



  3. #8
    Diamanten Mitglied
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    Es gibt auch KV Dienst, die man an einer Bereitschaftspraxis, die am KH angegliedert ist, macht. Keine Fahrerei, Infrastruktur, etc.. Ein KLinikkollege von mir hat das zusätzlich zum Vollzeitjob inkl. 4-5 24h Dienste gemacht, und es habe sich im Vergleich zu den Klinikdiensten deutlich gelohnt.



  4. #9
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen

    Freestyler, laß Dir von tarumo kein falsches Bild machen. Was erschreibt, ist meist nur zum Teil korrekt; negative Aspekte, die in sein Weltbild passen, werden verstärkt, wogegen andere Dinge schonmal unter den Tisch fallen. Als Quelle ist er unzuverlässig.
    Du mußt mir nicht vertrauen. Es langt, der KV zu vertrauen. Die behaupten das noch nicht mal selbst (siehe Anhang). Habe ich letzte Woche im KV-Verteiler bekommen.

    Ich fasse mal kurz aus dem Artikel zusammen.
    KV-Fahrdienst (reformiert) mit irren Kilometern und daher wenig Scheinaufkommen. In Oberfranken hat es kürzlich ein Todesfall in die Presse geschafft, der BD-Arzt kam nach mehreren Stunden und einer mittleren dreistelligen Kilometeranzahl an. Ein findiger Anwalt konstruiert da gerne ein Übernahmeverschulden. Und bevor jetzt wieder Schönredner kommen. In mehreren KVen wird der Anruf von einem Dispatcher entgegengenommen und der Besuch inkl. Fahrer zugesagt. Beide sind nicht wirklich vom Fach. Man hat also keine Chance, als Arzt vorab zu triagieren.
    Ein Dispatcher hat mal einen Hausbesuch bei einer Mittzwanzigerin, nachts um 00.30 mit Wunsch nach "Pille danach" zugesagt. Fahrtstrecke einfach 83km. Den Schein habe ich mir aufgehoben.
    KV-Bereitschaftspraxis am KH:
    Unter der Woche sehr gering frequentiert (Montagabend bis zu zwei Pat. auf 10h) und deswegen kein adäquates Einkommen zu erzielen. Erst recht, wenn man die eigene Praxis dafür schließen muß (Dienste beginnen bereits um 14 oder 15h). Einzig lukrativ ist das Wochenende wegen starker Inanspruchnahme und keinen Fehlzeiten anderswo.

    Übrigens behauptet die KV auch gar nicht in den Ausschreibungen von Poolärzten, daß es lukrativ wäre. Es kann das sein. Oder eben auch nicht. Wenn es sich immer lohnen würde, müßte man ja niemanden dienstverpflichten. Ausnahme: sich als Vertreter betätigen und selbst Honorar aushandeln.

    Noch wichtig:
    Du bist über die KV NICHT versichert. Für Poolärzte wird z.B. die Vorlage einer entsprechenden Haftpflichtpolice von min. 3Mio verlangt. Kann man gleich von seinem Erlös abziehen.
    Die PKW vom Fahrdienst sind absolut unterversichert. Ich weiß nicht, ob die Preisgabe der Beträge Insiderwissen ist. Auf jeden Fall ist der maximale Deckungsbetrag schon weniger als z.B. ein einziges Jahreseinkommen. Bisle wenig für einen tödlich verunglückten Familienernährer.
    Bitte gerne bei der betreffenden KV erfragen!
    Ich persönlich möchte auch nicht ausschließen, daß eines Tages mal die DRV um die Ecke kommt und Beiträge nachfordert. Grundsätzlich (bin kein Jurist) erscheint mir das Konstrukt mit den Poolärzten so gar nicht anders als mit den Notärzten damals.
    Aus meinen KV-Diensten kann ich sagen, daß außer den KV-Oberen (die sich selbst befreit haben) damals fast alle 150 Ärzte oder so in meinem Sprengel damit ausgesprochen unglücklich sind und waren. Ein paar ist es egal gewesen (das sind wohl die, die auch in der Klinik 80h in der Woche gearbeitet haben), ein paar haben sich gefreut, daß es nach den HA jetzt auch die FA erwischt, ein paar haben zu wenig Geld für einen Vertreter und zähnekirschend selbst gemacht. Die überwiegende Mehrheit hat tief in die Tasche gegriffen und einen Vetreter beauftragt. Meistens Rentner, die Zeit haben und den Steuer, Versicherungen, Ruhezeiten etc. völlig egal sind.
    Und von den KH, die ich überblicke, haben sich die Assistenzärzte nach der Reform fast völlig aus den KV-Diensten zurückgezogen. Sie werden wissen warum.
    Von Kollegen, die in Evil´s KV Mitglied sind, wird mir diese regelmäßig als weitaus schlimmer verkauft als "meine" ehemalige KV. Aber vielleicht bin ich auch hier wieder völlig falsch informiert.
    Ich warte jetzt gespannt auf Gegenargumente.
    Angehängte Grafiken
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



  5. #10
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    Und wieder mindestens 2 unzulässige Verallgemeinerungen.
    1. das hängt, wie Private Pyle schon schrieb, sehr stark vom KV-Bezirk ab; bei uns im südlichen Ruhrgebiet sind die Dienste sehr lukrativ und begehrt, da gibt es keine Probleme mit der Besetzung. Der einzige Grund, warum ich keine mache, ist der, daß ich keinen Bock mehr habe und nicht darauf angewiesen bin
    Stellt keiner in Abrede. Halt bis zur Dienstreform. Und dann ist da auch Sense. Dann würde mich noch interessieren, wie man "wegen kein Bock" um die Dienste rumkommt. Zumindest würde ich dann etwas verbale Zurückhaltung gegenüber KollegInnen üben, die zwar auch keinen Bock haben, aber gnadenlos und ohne Terminabsprache zwangsverpflichtet werden. Und in jedem Fall Verlust generieren, entweder über die Bezahlung eines Vetreters oder über die Schließung der eigenen Praxis in der Zeit.
    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    2. die angegriffene Notärztin war im RD-Einsatz, nicht im KV-Einsatz; da gibt es schon noch deutliche Unterschiede, denn als Hausarzt wirst Du auf dem Land normalerweise noch respektvoll behandelt
    Ja, schrieb ich was anderes? Wenn das betreffende Heim den ÄBD angerufen hätte, wäre dort ein bis auf marginale Unterschiede (kein Blaulichtbalken und koreanisches Fabrikat) nahezu identisches Vehikel vorgefahren. Der Angriff wäre vermutlich genauso erfolgt. Behaupte ich mal. Umgekehrt wäre statt einem gestanden Team von RS und RA eine 450-EUR "Fachkraft" vom zweiten Arbeitsmarkt (sorry, ist aber Tatsache) mit marginalen bis nicht vorhandenen Kenntnissen in Medizin und Deeskalation beteiligt gewesen. In jedem Fall wäre es auch nicht die Haupttätigkeit gewesen, sondern man wollte was "dazuverdienen". Ob es das dann wert war? Und man ist beim BRK (hoffentlich) besser versichert als über die KV (siehe oben). Ob die BG zahlt? Ist ja kein Unfall gewesen. Und von der Ärzteversorgung hat man in dem Alter kaum was zu erwarten. Regierung entschädigt Verbrechensopfer mit 140 EUR/mo (Fall Amri/Berlin).
    Das mit dem Land war früher so. Die neuen Dienstbezirke haben bis zu 200km Durchmesser und da sind natürlich gleich mehrere größere Städte drin (in denen man als Ortfremder die gefährlichen Ecken vielleicht auch gar nicht kennt). Ich kann mich auch nicht erinnern, daß Germersheim, wo die Ärztinnen sich nach Übergriffen geschlossen weigern, die KV Dienste zu übernehmen, eine Großstadt wäre? Und daß das Risiko, außerhalb des KH Opfer eines Übergriffs zu werden, um ein vielfaches größer ist, willst Du doch wohl nicht bestreiten? Es sind schon Kollegen bekannt geworden, die eine Schußwaffe bei sich hatten. Und das auch schon vor der Flüchtlingskrise.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
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