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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Endlich fertig! Avatar von Syringa
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    Moin,

    ich brauch mal Hilfe. Ich betreue als Hausärztin folgenden Pat:

    Alter Herr, > 80, übliche Multimorbität (VHF, NOAK, Hyperurikämie, kleinere Vitien, beginnende Demenz, Hypertonus, riesige eigentlich OP-pflichtige Hiatushernie), sehr schlank (ca 68 kg auf 178 cm) ist bei "Rückenschmerzen" zum Chirurgen marschiert und mit einem Buprenorphin-TTS zurück gekommen.

    Im nativen Rö Osteochondrose. Auch unter Analgesie sehr starker Schmerz, im CT dann frische Fraktur LWK 4 ohne Hinterkantenbeteiligung. Buprenorphin von 5 µg schrittweise immer weiter gesteigert, jetzt 15 µg/h als TTS, ändert aber nichts an der Schmerzstärke.

    Ich würde nun gern auf eine orale Gabe rotieren, weil ich denke, dass auch durch das fehlende Fett die Aufnahme bei TTS schlecht ist, und ich zudem eine Akutmedi brauche. Buprhenorphin hat s.l. ja eher einen langsamen Wirkeintritt?

    NSAR verbieten sich, unter NVS Leukopenie mit Neutropenie (milde, aber ich habe abgesetzt).

    Rotieren würde ich gern auf Oxycodon.In der Literatur finden sich nun verschiedene Berechnungen, die sich zum Teil um den Faktor 100 unterscheiden.

    Hat jemand hier ein "Strickmuster" und vielleicht noch eine zündende Idee? Pat kommt vor Schmerz kaum aus dem Bett. (Korsett wird abgelehnt)

    Danke für Input,

    Gruß Syringa
    Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
    Mark Twain, (1835 - 1910), US-amerikanischer Erzähler und Satiriker



  2. #2
    Es gibt Studien, ... Avatar von Bille11
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    Wenn Oxycodon: Ich würde bei einer solchen Anamnese auf Targin 20/10 2x tgl gehen und kontrollieren, anpassen.
    Man kann auch gut über 10/5 gehen und das dann nach oben drehen.

    Aber warum nicht Hydromorphon?
    Palladon 8mg (oder analog zu oben erst 4mg) 2x tgl als retard und dann dazu das akut Palladon 1,3mg (2,6mg gibt es auch, aber das wär doch etwas viel) als Bedarf bis zu mehrmals täglich..
    harmlos, naiv & unschuldig.
    Gut bekannt mit lauter ehemaligen Chorknaben.

    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
    "Ich brauche Sonne, Freiheit
    und eine kleine Blume."



  3. #3
    Endlich fertig! Avatar von Syringa
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    Zitat Zitat von Bille11 Beitrag anzeigen
    Wenn Oxycodon: Ich würde bei einer solchen Anamnese auf Targin 20/10 2x tgl gehen und kontrollieren, anpassen.
    Man kann auch gut über 10/5 gehen und das dann nach oben drehen.

    Aber warum nicht Hydromorphon?
    Palladon 8mg (oder analog zu oben erst 4mg) 2x tgl als retard und dann dazu das akut Palladon 1,3mg (2,6mg gibt es auch, aber das wär doch etwas viel) als Bedarf bis zu mehrmals täglich..

    Danke für Rückmeldung. Hydromophon geht natürlich auch, klar. Mit Oxycodon habe ich halt aus der Klinik die meiste Erfahrung, war dort Standard bei WK-Fraktur.

    Und wie wechseln? 24 Stunden Pause? Oder direkt am Ende einer Pflasterphase? Die Kollegen in der Praxis sind da alle auch nicht ganz schlüssig, weil von uns niemand Buprenorphin TTS einsetzt.
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  4. #4
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Ich hatte gerade in der Uni Palliativmedizin und wir mussten u.a. Opioidrotationen machen. Hab das mal für das Beispiel ausgerechnet aber keine Gewähr. Sicherer ist es immer, das direkt in Opioidumrechnungstabellen nachzuschauen. Z.B. hier: wwwuser.gwdg.de/~pctgoe/Seiten/Publikation/Opioide%20Umrechnen.pdf

    Aus der S3-Leitlinie Palliativmedizin (für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung):
    Relatives analgetisches Verhältnis für den Opioid-Wechsel
    Orales Morphin zu Buprenorphin TTS 75:1
    Orales Morphin zu oralem Oxycodon 1,5:1
    Orales Morphin zu oralem Hydromorphon 5:1

    In diesem Fall:
    Aktuelle Schmerzmedikation:
    Brupenorphin TTS 15 µg/h
    Opioidrotation:
    Brupenorphin TTS: 15 µg/h * 24h = 360µg/d
    Orales Morphin: 360 µg/d * 75 = 27.000 µg/d / 1000 = 27 mg/d
    Und dann kann man es eben weiter umrechnen.

    Beim Wechsel sollte man immer mit einer etwas geringeren Dosis anfangen und dann titrieren. Bedarfsmedikation wurde ja auch schon angesprochen.
    Blöd, dass der Patient eine symptomatische Therapie ablehnt.

    Edit: Vielleicht sollte man hier eher die LONTS-Leitlinie anwenden. Da hab ich aber keine Erfahrung und weiß nicht in wie weit sich die Empfehlungen dort unterscheiden.
    Geändert von *milkakuh* (26.06.2018 um 17:40 Uhr)



  5. #5
    Es gibt Studien, ... Avatar von Bille11
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    Ich wechsele so, dass ich halbdosiert am Ende des 2. Tag einsteige, dann Pflaster am 3. Tag abreisse (nach 2. Gabe), nach 12h dann schaue, ob halbdosiert reicht oder volldosiert sinnvoll ist. Das lässt sich aus dem Bedarf ermitteln. Aber ich bin halt im Luxus Intensivmedizin Sektor tätig.

    Co-Therapeutika sind ja auch noch ein Faktor..
    harmlos, naiv & unschuldig.
    Gut bekannt mit lauter ehemaligen Chorknaben.

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