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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Registrierter Benutzer
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    Der Arztberuf ist und bleibt ein menschlicher Beruf, alles andere könnt ihr mir nicht weiß machen .... Bei einer Mutter von drei Kindern einen bösartigen Hirntumor oder bei einem Kind in Anwesenheit der Eltern Leukämie zu diagnostizieren und die Nachricht zu übermitteln, funktioniert nur mit Menschlichkeit, Einfühlungsvermögen und Mut. Auch wenn man einem Jungen übermitteln muss, dass seine Eltern bei einem tragischen Autounfall leider verstorben sind oder die Schwester den Selbstmordversuch nicht überlebt hat, kann man sich nicht hinter seinen Büchern verstecken. So etwas passiert regelmäßig im Arztberuf. Wer so schüchtern ist, seine Motivation und Eignung für diesen Job in einem 30 Minütigen Gespräch nicht darlegen zu können, sollte seine Kompetenz als Arzt nochmal überdenken.

    Wer nur auswendig lernen kann, sollte lieber im Labor arbeiten anstatt so persönlich mit Menschen. Sagen wir es doch einfach ganz deutlich ... Relativ wenige psychosozial geeigneten Bewerber haben ein 0,9-1,2 Abi. Dafür haben weitaus mehr sozial kompetente potentielle Ärzte KEIN 0,9-1,2 Abi. Genau auf DIESE Leute sollte ein Bewerbungsverfahren für Medizin abzielen. Unglaublich, dass unseren Ministerien Supernoten in medizinisch völlig irrelevanten Fächern weitaus wichtiger als die Schlüsselkompetenzen eines Arztes. Die Fakultät der Medizin sollte sich eher an anderen Studienbereichen ein Vorbild nehmen, wo der NC weitaus niederiger ist. Dafür nimmt man eben eine höhere Abbrecherquote in Kauf, dafür haben aber viel, viel mehr Menschen eine freie Chance, ihren Traumberuf zu verwirklichen und viel mehr wirklich geeignete potentielle Ärzte erlangen ihre große Chance.... genauso wie es in den Ingienieursfächern, Physik, Chemie und vielen anderen Fächern ist. Fast jeder kommt rein, viele gehen raus aber trotzdem hat Deutschland in vielen Bereichen die besten Fachkräfte der Welt zu verzeichnen. "Made in Germany"

    Aber daran scheint sich die Medizin nicht zu interessieren und das obwohl es wohl einer der wichtigsten Berufe unserer Gesellschaft ist. Man denkt wohl noch zu elitär als dass man vernunftgesinnt Menschen eine möglichst freie Wahl gewährt.

    Eine traurige Entwicklung.Aber wenn ihr euch damit zufrieden geben wollt, ist es eure Sache, nach dem Motto, wer im Rad sitzt kann nicht überfahren werden



  2. #17
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    Zitat Zitat von Ezmon Beitrag anzeigen
    Relativ wenige psychosozial geeigneten Bewerber haben ein 0,9-1,2 Abi.
    Es ist schwer mit jemandem zu diskutieren dessen Grundannahme gleich mal völlig aus der Luft gegriffen ist...



  3. #18
    straight outta hell
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    Ich hab an einer Uni studiert, die im AdH über Auswahlgespräche auswählt. Und habe trotzdem Leute im Semester, bei denen mir Angst und Bange wird, wenn ich dran denke, dass die in weniger als einem Jahr als Arzt arbeiten werden. Wenn man sieht, wie da manche mit Patienten umgehen, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Obwohl sie in einem Auswahlgespräch ihre supertollen psychosozialen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten.

    Im Endeffekt relativieren sich die meisten Vorstellungen über die unempathischen 1er Abiturienten und den superempathischen Wartezeitler mit Studienbeginn. Ich habe vor dem Studium (wie viele andere, die ich kenne) auch in solchen Schwarz-Weiß Kategorien gedacht. Und dann angefangen zu studieren und festgestellt, dass Medizinstudenten auch nur Menschen wie alle anderen sind. Und sich in diesen Studiengang auch nur ein Querschnitt durch die Menschheit mit all ihren positiven wie negativen Eigenschaften findet. Und dass man die paar Idioten, die es immer und überall gibt, niemals rausfiltern kann. Und umgekehrt eben immer Leute auf der Strecke bleiben, die für diesen Job vermutlich gut geeignet gewesen wären.

    Edit:

    Zitat Zitat von Ezmon Beitrag anzeigen
    Der Arztberuf ist und bleibt ein menschlicher Beruf, alles andere könnt ihr mir nicht weiß machen .... Bei einer Mutter von drei Kindern einen bösartigen Hirntumor oder bei einem Kind in Anwesenheit der Eltern Leukämie zu diagnostizieren und die Nachricht zu übermitteln, funktioniert nur mit Menschlichkeit, Einfühlungsvermögen und Mut. Auch wenn man einem Jungen übermitteln muss, dass seine Eltern bei einem tragischen Autounfall leider verstorben sind oder die Schwester den Selbstmordversuch nicht überlebt hat, kann man sich nicht hinter seinen Büchern verstecken. So etwas passiert regelmäßig im Arztberuf. Wer so schüchtern ist, seine Motivation und Eignung für diesen Job in einem 30 Minütigen Gespräch nicht darlegen zu können, sollte seine Kompetenz als Arzt nochmal überdenken.
    Man merkt, dass deine Vorstellung vom Arztberuf einfach noch von "romantisierten" Arztserienvorstellungen geprägt sind und du schlicht (noch) keine Ahnung von der Realität hast. Kann man dir nichtmal übel nehmen, ging vermutlich den meisten von uns früher so. Woher soll mans auch wissen, wenn man nie im Gesundheitswesen gearbeitet hat? Aber das, was du oben beschreibt muss erstens nicht jeder Arzt machen und zweitens ist das selbst bei den Ärzten, die in Fachbereichen arbeiten in denen man solchen Nachrichten überbringt, nicht tägliches Brot und auch nicht ihr Hauptjob. Und man kann solche Nachrichten auch dann übermitteln, wenn man ein gutes Abitur hatte oder allgemein kein Empathiewunder ist.
    Geändert von nie (07.07.2018 um 13:25 Uhr)



  4. #19
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    In der Tat, davo, in der Tat!
    Kenne eine Menge Kommilitonen, Ärzte, Freunde, Ex-Schulkameraden, die trotz eines sehr, sehr guten Abis ganz normale Menschen und keine bücherwurmigen Nerds sind. Woher die Annahme stammt, man müsse für ein 1,xer Abi ein kompletter unsozialer Streber ohne jegliche Empathie sein, frage ich mich schon seit Jahren. Eines sind diese Leute aber: Zielstrebig!

    Außerdem hat keiner gesagt, dass man diese Empathie, Menschlichkeit, Blablabla als Arzt nicht braucht. Aber diese Eigenschaften alleine reichen nicht aus. Denn wenn man die Leukämie gar nicht erst diagnostizieren kann, weil man von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, dann nutzt alle Empathie nichts.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



  5. #20
    Gold Mitglied
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    398
    Ich finde es immer amüsant, wie Leute, die oft nicht mal einen Tag im Krankenhaus verbracht haben, andere Leute darüber belehren (darunter weit fortgeschrittene Medizinstudenten und sogar Ärzte mit jahrelanger Berufserfahrung) zu müssen, was denn nun Empathie ist. Empathie in der Medizin kann man mMn erst wirklich im Krankenhaus erlernen. Mal ganz davon abgesehen: Muss ein Pathologe oder Humangenetiker sonderlich einfühlsam sein? Nö, und trotzdem werden diese Leute genauso gebraucht wie ein Chirurg oder Kinderarzt oder was auch immer. Das ist ja auch das Tolle an der Medizin, nämlich dass jeder irgendwo seine Nische findet. Subjektiv angewandte Konzepte wie "Menschlichkeit" oder "Empathie" als Eignungskriterium anzuwenden..naja.



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