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  1. #46
    straight outta hell
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Dennoch finde ich, dass es von einem Abiturienten nicht zuviel verlangt ist, darüber nachzudenken, ob er sich vorstellen kann, als Arzt zu arbeiten. Und zwar unter den aktuellen Bedingungen. Wer sich das nicht vorstellen kann, sollte Praktika machen.
    Vorstellen man sich viel wenn der Tag lang ist. Selbst Praktika bringen einen da nur begrenzt weiter weil man eben immer nur einen Blick von außen hat und weder die volle Verantwortung trägt noch komplett selbstständig irgendwie Arbeit verrichtet und Entscheidungen treffen muss. Ich hatte ein großartiges Krankenhauspraktikum zu Schulzeiten und habe mich letzten Endes auf dieser Basis für ein Medizinstudium entschieden. Nur hat dieses Praktikum so gar nichts (mehr) mit dem zutun, was mich als Ärztin mal erwarten wird.

    Ich bin jetzt im PJ und habe schon fast 10 Jahre im Gesundheitswesen gearbeitet. Im Schichtdienst, mit sehr viel Patientenkontakt und eigenverantwortlichem Arbeiten. Ich kenne die guten wie die schlechten Seiten, habe viele Nächte durchgearbeitet, sehr viele Wochenenden auf der Arbeit verbracht, eine dreistellige Anzahl an Überstunden und z.B. dieses Jahr fast alle Feiertage gearbeitet.

    Und dennoch kann ich dir nicht Gewissheit sagen ob ich dauerhaft als Ärztin arbeiten kann und will. Bisher hat mir das alles nicht ausgemacht, ich arbeite gerne nachts, mir fehlen die freien Wochenenden nicht und ich komme mit den Patienten klar. Aber keiner kann mir versprechen, dassdas so bleibt... Vielleicht liegt mir das ärztliche Arbeiten nicht, vielleicht komme ich mit dem Chef/den Kollegen nicht klar, vielleicht packe ich die 24-h-Dienste nicht und kriege nichts auf die die Reihe wenn ich nach einem Nachtdienst nicht einfach alles fallen lassen und heimgehen kann sondern erst noch Frühbesprechung und Visite machen muss
    Vielleicht will ich in 5 Jahren alles hinschmeißen und bereue meine Berufswahl. Vielleicht finde ich meinen Job aber auch in 20 Jahre noch super. Mir hat der Schichtdienst in den letzten 10 Jahre gar nichts ausgemacht. Vielleicht bleibt das so, vielleicht auch nicht.

    Wie soll man da als 19-Jähriger Abiturient auf Basis von ein paar Praktika entscheiden ob man das sein restliches Leben machen kann und will? Kann man aber auch in keinem Job. Man muss es halt versuchen und schauen ob es passt.
    Wenn natürlich von Anfang an mehr dagegen als dafür spricht sollte man schon überlegen ob man genau den Weg gehen will. Aber man sollte sich eine Sache, die man gerne machen will und gut findet, nicht von frustrierten Ärzten schlecht reden lassen, die der Meinung sind, dass alle scheiße finden müssen, was sie scheiße finden.



  2. #47
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Tja, dann bin ich wohl besonders ungewöhnlich und normale Leute machen einfach etwas, ohne an später zu denken Könnte ich nicht.
    Btw. Ich bin überhaupt nicht frustriert, denn ich habe studiert, weil mich der Stoff interessierte und weil ich Augenheilkunde lernen wollte. Das habe ich getan und danach meine Nische gefunden, nachdem ich schon im ersten Klinischen sicher war, nicht dauerhaft am Patienten arbeiten zu wollen (war aber auch vorher schon das Gefühl)...
    Im übrigen war ich mir auch als Abiturientin sicher, meinen geplanten Ausbildungsberuf nicht ewig ausüben zu wollen. Da ich aber irgendwas machen musste und es keinen besseren Plan gab....
    Geändert von Feuerblick (15.07.2018 um 13:58 Uhr)
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



  3. #48
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    Also ich fand Anatomie immer cool. Natürlich erscheint es trocken wenn man die Fragen anguckt, die man vielleicht auch gar nicht versteht. Und klar, es hat viel auswendiglernen dabei. Und je nach Fach wird man natürlich nicht alles benutzen. Aber z.B für HNO Ärzte die da operieren, ist es schon ziemlich wichtig zu wissen, wie die Paukenhöhle begrenzt ist. Und das Mechanismus der Lungenembolie sollte jeder Arzt wissen, und ein MKG oder Neurochirurg sollte auch Begrenzungen von Fossa Pterygopalatina wissen. Und für Neurologen/ Neuroradilologen ist auch die Einteilung von Gyrus precentralis wichtig - so kann man nämlich bestimmen, ob die Läsion die man im Bild sieht für die Symptome des Patienten zuständig ist.

    Also ja, es ist viel auswendig lernen, aber das sind halt die Grundlagen für deine zukünftige Tätigkeit, und um Menschen zu helfen, muss man erst wissen, wie die aufgebaut sind. Klar, man wird vielleicht 10-20% dessen benutzen, was man im Präpkurs lernt, aber man weiß zuerst nicht, welche 10-20% das sein werden...

    Ich würde behaupten, dass ist in jedem Studium so. Auch ein Ingenieur muss zuerst hunderte Differentialgleichungen lösen und irgendwelche Beweise durchführen, vor man irgendwelche coole Sachen plant und ja - sogar Politikstudenten müssen entsprechend die Parlamentaufbau von jedem einzelnen Land auswendig lernen. Von Jurastudenten nicht zu sprechen... Wichtig ist, dass du auch ein fachliches Interesse mitbringst, weil Menschen helfen und gute berufliche Möglichkeiten haben kann man in vielen verschiedenen Fächern.



  4. #49
    unsensibel Avatar von Lava
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    schon wieder woanders
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    Zitat Zitat von nie Beitrag anzeigen
    Aber keiner kann mir versprechen, dassdas so bleibt...
    So ist es. Als ich meinen Mann kennen gelernt habe, war mir Freizeit plötzlich überaus wichtig Und jetzt mit Kind wird das bestimmt nochmal krasser.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



  5. #50
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    Zitat Zitat von Lava Beitrag anzeigen
    So ist es. Als ich meinen Mann kennen gelernt habe, war mir Freizeit plötzlich überaus wichtig Und jetzt mit Kind wird das bestimmt nochmal krasser.
    Du hast meinen Respekt



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