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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Zitat Zitat von papillon92 Beitrag anzeigen
    Hallo liebe Forenmitglieder,
    seit Jahren bin ich nun hier angemeldet und finde es schön, dass so lebhaft diskutiert wird, nun habe ich selbst eine Frage an euch, und wäre euch dankbar, wenn ihr meinen Beitrag zu Ende lest.

    Dieses WS gehe ich mit 14 WS, DN 2,2 plus Dienst ins Rennen. Die Chancen, nach über 7 Jahren endlich einen Platz zu erhalten, sind so hoch wie noch nie. Ich hab alles probiert: 1,5 Jahre FSJ, TMS, 3 Jahre Pflegeausbildung... es hat mir alles nicht wirklich was gebracht, aber jetzt könnte es endlich so weit sein.
    Ich arbeite momentan seit fast 2 Jahren zu 100% unbefristet auf einer kleinen Intensivstation. Auch mit meiner Stationsleitung und meiner PDL habe ich gesprochen, und habe schriftlich bekommen, dass ich im Falle einer Studienplatzzusage auf "meiner" Station bleiben darf und auf 25-30% reduzieren darf, auch wenn ich alles andere als flexibel wäre und wohl fast nur an WE arbeiten könnte. Sie sagten, sie unterstützen mich da gerne und sie sind ja froh, mich im Team zu haben. Ich liebe dieses Team, es ist so angenehm, dort zu arbeiten. (Außerdem bringt ITS mehr Geld als eine periphere Station, angenehmer Nebeneffekt)
    Auch meine Eltern haben ihre jahrelange Skepsis aufgegeben und würden mir helfen. Ich dürfte für einen sehr kleinen Umkostenbeitrag in ihrem Haus wohnen (sind mehrere seperate Wohnungen), diese ist wirklich sehr groß, und natürlich dürfte ich da mit meinem Freund wohnen.

    Da kommen wir auch schon zu meinem "Problem".
    Mein Freund und ich sind seit 3 Jahren zusammen. Wir haben uns im Krankenhaus kennengelernt, er ist da Pfleger und ich war noch in der Ausbildung. Seitdem haben wir viel zusammen erlebt und auch durchgestanden (Tod eines seiner Elternteile, Alkoholabhängigkeit des anderen Elternteils, Krebs- und psychische Erkrankung meiner Mutter etc.). Wir leben eigentlich seit dem ersten Tag zusammen, und er weiß, dass ich Medizin studieren möchte. Das wollte ich ja schon, bevor ich ihn kannte, und eigentlich war das ja der "Grund" warum ich überhaupt im Krankenhaus gearbeitet habe, als wir uns kennen lernten. Auch über Heiraten und evtl. Familie in den nächsten Jahren haben wir konkret gesprochen.
    Auch bevor ich mich für dieses WS beworben habe, sagte er, dass er voll und ganz hinter mir steht.

    Jetzt aber redet er ganz anders. Wir hatten nun mehrere Gespräche und ich bin mitlerweile ziemlich verzweifelt.
    Einerseits sagt er, er würde nie von mir verlangen, dass ich nicht studieren gehe, wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme. ABER...
    Er kann sich absolut nicht vorstellen, wie unser gemeinsames Leben funktionieren soll, wenn ich studieren gehe und 2 WE pro Monat arbeite. Er sagt, er sei ja nun auch 26, und er will jetzt endlich mal leben, die Welt sehen, die nächsten 2-3 Jahre heiraten und Kinder bekommen und ein Haus bauen, und das geht so nicht. Er findet es "Egoistisch" von mir, von ihm zu verlangen, "seinen Lebenstraum aufzugeben bzw so weit wegzuschieben".
    Er findet alles schlecht am Studium. Dass es so viel Zeit kostet, dass ich in der Zeit nicht viel Geld hätte... Und den Beruf, den ich dadurch ergreifen möchte, findet er am schlimmsten. Er sagt, "er will keine Frau, die er nie sieht, weil sie nur im Krankenhaus ist, und die, wenn sie mal daheim ist, zu müde ist, um etwas zu unternehmen. Er will nicht, dass seine Kinder ihre Mutter nie zu Gesicht bekommen.". Außerdem denkt er, der Beruf sei nix für "Menschen ohne Ellenbogen" und ich würde mic da kaputt machen.
    Er sagt, ich solle doch Pflegepädagogik studieren, dann hab ich regelmäßige, geregelte Arbeitszeiten, das hätte er auch vor, weil sein Job im Krankenhaus ihm nur noch auf die Nerven geht. Mich interessiert Pflegepädagogik aber nicht!
    Außerdem will er nicht in das Haus meiner Eltern ziehen, sondern was eigenes.

    Etwas wütend hat mich folgende Aussage gemacht:


    Außerdem:




    Mal ganz davon abgesehen, dass seit vielen Jahren die Gyn eine meiner favorisierten Fachrichtungen ist.... Hat mich diese Aussage so wütend und traurig gemacht. Und auch nachdenklich....

    Ich will ja auch Kinder, aber das klappt ja auch nicht immer gerade so, wie man will. Wenn ich jetzt deswegen nicht studiere, und am Ende werd ich jahrelang nicht schwanger, dann sitz ich da mit 40 und hab weder das eine, noch das andere, und ich würde mir wahrscheinlich mein Leben lang Vorwürfe machen.

    Was meint ihr dazu? An die Noch-Warter und an die, die auch schon Mitte 20 waren, als sie ihr Studium bekommen haben. Wie ist/war das bei euch? Kann so etwas funktionieren? Oder ist man als Frau in dieser Situation wirklich dazu prädestiniert, entweder kinderlos zu bleiben oder auf Lebzeiten der Hampelmann in der Klinik zu sein?


    Ich hab mittlerweile richtig Panik vor dem Bescheid, das macht mich fertig, weil ich einfach nicht weiß, was ich tun soll, falls er wirklich dieses Mal positiv ausfällt...

    Hallo Papillon92,

    Ich finde, deine Situation ist eines von vielen "perfekten" Beispielen wie belastend die Wartezeit ist und wie weitreichend auch die Folgen sind. Gerade deshalb ist wohl auch aus sozialer Sicht eine Reform des Vergabeverfahrens sinnvoll.
    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass auch ich im privaten Bereich sehr sehr viele "Rückschläge" hatte, die in direkter Verbindung zu meinem Studienwunsch stehen.
    Ich konnte lange Zeit nicht Zuhause ausziehen, Beziehungen sind zu Grunde gegangen, die Lebensplanung wird schwieriger uvm.

    Der einzige Unterschied bei uns beiden ist nur, dass ich ein Mann bin.
    Ich kann dir allerdings versichern, dass wenn du 7 Jahre gewartet hast, die Ausbildung (bin auch Krankenpleger auf einer ITS) gemacht hast und dich in deiner Rolle als Krankenschwester nie so "angekommen" gefühlt hast und du aus Rücksicht auf ihn aufs Studium verzichtest, es dein Leben lang bereuen wirst. Es kommen immer wieder die Gedanken " was wäre wenn..." und "ach hätte ich vielleicht mal...". Ich glaube, das möchtest du nicht ertragen.
    Gerade wenn man auf einer ITS arbeitet und die jungen Assistenten erlebt, denen man deutlich überlegen ist in Bereichen wie Organisation, Verhalten im Krankenhaus und auch in praktischen Dingen und man sich ständig denkt "Ich hätte es auch geschafft" bzw. "Ich wäre an deiner Stelle bereits deutlich kompetenter". An alle Assistenten, und kurz vorm Exam stehende Kollegen hier im Forum: Ich meine das absolut nicht respektlos oder abwertend und es sind sicherlich bereits am Anfang viele von euch überdurchschnittlich gut. Trotzdem ist gerade auf der ITS oft einfach Erfahrung wichtig, man hat mehr Gespür für Dinge die eskalieren können usw.

    Stell dir das Szenario vor, du verzichtest auf das Studium und eure Ehe / Beziehung geht zu Bruch. Ihr habt eventuell Kinder. Du sitzt dann "alleine" dort, musst alles managen mit einem Schwesterngehalt. Wäre es das Wert?

    Im Endeffekt kann ALLES klappen, wenn man es möchte! Es müssen natürlich beide mitarbeiten und Verständnis für den anderen aufbringen.
    Meine Eltern (Arzt und Juristin) hatten beide ein sehr anspruchsvolles Studium und haben es trotzdem parallel geschafft, ihren Säugling nicht zu vernachlässigen. Es ist natürlich viel schwieriger, aber es geht.

    Du solltest mit deinem Freund nochmal sprechen. Wenn er wirklich dermaßen negativ eingestellt ist, dann kann es natürlich sein, dass er dir zwar zugesteht dich zu unterstützen aber "innerlich" mit der Sache bereits abschließt.

    Übrigens: Ich arbeite an einer Krankenpflegeschule als externer Dozent und ich habe dadurch einen Einblick in Pflegepädagogik und kann dir versichern, dass es definitiv nicht zufriedenstellend ist, wenn man eigentlich Arzt werden möchte !

    Nun warte ersteinmal den Bescheid ab, ich bin übrigens genau wie du bei 14 WS bei 2,2 (ohne Dienst) und wünsche dir viel Erfolg ! Wenn du eine Zusage erhälst, wird dir dein Bauchgefühl schon die richtige Antwort geben und ich glaube tief in dir kennst du die Entscheidung auch bereits

    Noch etwas :

    Ich kenne viele Assistenzärztinnen, die ihre Facharztausbildung in Teilzeit machen, diese fürs Kind unterbrochen haben und generell "spät" eingestiegen sind als Arzt. Es spielt im Endeffekt keine Rolle, wie alt man ist. Ich kenne Ärzte die sind "erfahren" aber inkompetent und ich kenne "Neulinge" die eine super Entwicklung gemacht haben, obwohl sie "alt" waren.
    Geändert von felicitously (24.07.2018 um 10:31 Uhr)



  2. #7
    Diamanten Mitglied
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    Kurzfassung: Er scheint es nicht zu verkraften, dass du die Ärztin und er der Pfleger sein wird. Die Beziehung wird nicht lange halten, und das ist in dieser Situation IMHO auch gut so.

    Opfere nicht deine Ziele/Träume/Wünsche einem egoistischen Mann.



  3. #8
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
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    Und so eine Beziehung kann auch schnell vorbei sein, deinen Beruf musst du auf jeden Fall sein ganzes Leben ausführen! So wie du es schreibst klingt es so, als hätte er überhaupt keinen Respekt vor dir und deinen Wünschen und Zielen. Wenn du dich solchen Forderungen unterwirfst, wird zumindest immer der Zweifel im Hinterkopf bleiben, und für eure Beziehung kann es auch nicht gut sein wenn du ihm zu Liebe aufs Studium verzichtest.
    Im Gegenteil, wenn er wirklich der Partner fürs Leben sein sollte, dann wird es trotz Studium funktionieren!



  4. #9
    Diamanten Mitglied
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    Er sagt, er sei ja nun auch 26, und er will jetzt endlich mal leben, die Welt sehen, die nächsten 2-3 Jahre heiraten und Kinder bekommen und ein Haus bauen, und das geht so nicht. Er findet es "Egoistisch" von mir, von ihm zu verlangen, "seinen Lebenstraum aufzugeben bzw so weit wegzuschieben".
    Da würde es bei mir schon aufhören. Du darfst deinen Lebenstraum aufgeben, weil er seinen nicht aufgeben möchte (bzw einfach um ein paar Jahre nach hinten, Haus und Kinder bleiben ja möglich)
    Kann da den anderen nur zustimmen, du musst mit deinem Leben glücklich sein und so eine Chance aufgeben ohne sie ausprobiert zu haben wird es schwer machen damit zu leben
    "Dum spiro, spero"
    Cicero



  5. #10
    agitiert Avatar von Arrhythmie
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    Auch ich hab im "Wartezeitalter" (mit 27) als Zweitstudentin angefangen und bin jetzt im 8. Semester, naja, bald im 9. Mittlerweile auch Mutter. Immer noch in Regelstudienzeit.
    Mit einem Mann, der es mittlerweile akzeptiert hat und alles dafür tut, dass es funktioniert.

    Einen Berufswunsch würde ich nicht opfern. Den Fehler hab ich genau einmal gemacht und er hat mich jetzt genau das gekostet, dass ich im Wartezeitalter bin. Wär ich früher schon so standhaft gewesen, wäre ich jetzt vermutlich Facharzt.
    Trotzdem gibt es natürlich einiges zu bedenken.
    Und ja, das Studium dauert, es ist ein langer Tauchgang, man braucht viel Luft. Trotzdem würde ich es noch einmal tun.

    Der Beitrag von feliciousty ist SEHR GUT. Den empfinde ich wirklich als sehr wahr (Obwohl ich kein ITS Pfleger bin, aber kann mich da durchaus hineinversetzen) und dem ist kaum etwas hinzuzufügen.

    Falls Du weitere Fragen hast kannst gerne schreiben (PN)
    "Sometimes I sit quietly and wonder why I am not in a mental asylum. Then I take a good look around at everyone and realize.... Maybe I already am."






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