Hallo liebe Forenmitglieder,
seit Jahren bin ich nun hier angemeldet und finde es schön, dass so lebhaft diskutiert wird, nun habe ich selbst eine Frage an euch, und wäre euch dankbar, wenn ihr meinen Beitrag zu Ende lest.
Dieses WS gehe ich mit 14 WS, DN 2,2 plus Dienst ins Rennen. Die Chancen, nach über 7 Jahren endlich einen Platz zu erhalten, sind so hoch wie noch nie. Ich hab alles probiert: 1,5 Jahre FSJ, TMS, 3 Jahre Pflegeausbildung... es hat mir alles nicht wirklich was gebracht, aber jetzt könnte es endlich so weit sein.
Ich arbeite momentan seit fast 2 Jahren zu 100% unbefristet auf einer kleinen Intensivstation. Auch mit meiner Stationsleitung und meiner PDL habe ich gesprochen, und habe schriftlich bekommen, dass ich im Falle einer Studienplatzzusage auf "meiner" Station bleiben darf und auf 25-30% reduzieren darf, auch wenn ich alles andere als flexibel wäre und wohl fast nur an WE arbeiten könnte. Sie sagten, sie unterstützen mich da gerne und sie sind ja froh, mich im Team zu haben. Ich liebe dieses Team, es ist so angenehm, dort zu arbeiten. (Außerdem bringt ITS mehr Geld als eine periphere Station, angenehmer Nebeneffekt)
Auch meine Eltern haben ihre jahrelange Skepsis aufgegeben und würden mir helfen. Ich dürfte für einen sehr kleinen Umkostenbeitrag in ihrem Haus wohnen (sind mehrere seperate Wohnungen), diese ist wirklich sehr groß, und natürlich dürfte ich da mit meinem Freund wohnen.
Da kommen wir auch schon zu meinem "Problem".
Mein Freund und ich sind seit 3 Jahren zusammen. Wir haben uns im Krankenhaus kennengelernt, er ist da Pfleger und ich war noch in der Ausbildung. Seitdem haben wir viel zusammen erlebt und auch durchgestanden (Tod eines seiner Elternteile, Alkoholabhängigkeit des anderen Elternteils, Krebs- und psychische Erkrankung meiner Mutter etc.). Wir leben eigentlich seit dem ersten Tag zusammen, und er weiß, dass ich Medizin studieren möchte. Das wollte ich ja schon, bevor ich ihn kannte, und eigentlich war das ja der "Grund" warum ich überhaupt im Krankenhaus gearbeitet habe, als wir uns kennen lernten. Auch über Heiraten und evtl. Familie in den nächsten Jahren haben wir konkret gesprochen.
Auch bevor ich mich für dieses WS beworben habe, sagte er, dass er voll und ganz hinter mir steht.
Jetzt aber redet er ganz anders. Wir hatten nun mehrere Gespräche und ich bin mitlerweile ziemlich verzweifelt.
Einerseits sagt er, er würde nie von mir verlangen, dass ich
nicht studieren gehe, wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme. ABER...
Er kann sich absolut nicht vorstellen, wie unser gemeinsames Leben funktionieren soll, wenn ich studieren gehe und 2 WE pro Monat arbeite. Er sagt, er sei ja nun auch 26, und er will jetzt endlich mal leben, die Welt sehen, die nächsten 2-3 Jahre heiraten und Kinder bekommen und ein Haus bauen, und das geht so nicht. Er findet es "Egoistisch" von mir, von ihm zu verlangen, "seinen Lebenstraum aufzugeben bzw so weit wegzuschieben".
Er findet alles schlecht am Studium. Dass es so viel Zeit kostet, dass ich in der Zeit nicht viel Geld hätte... Und den Beruf, den ich dadurch ergreifen möchte, findet er am schlimmsten. Er sagt, "er will keine Frau, die er nie sieht, weil sie nur im Krankenhaus ist, und die, wenn sie mal daheim ist, zu müde ist, um etwas zu unternehmen. Er will nicht, dass seine Kinder ihre Mutter nie zu Gesicht bekommen.". Außerdem denkt er, der Beruf sei nix für "Menschen ohne Ellenbogen" und ich würde mic da kaputt machen.
Er sagt, ich solle doch Pflegepädagogik studieren, dann hab ich regelmäßige, geregelte Arbeitszeiten, das hätte er auch vor, weil sein Job im Krankenhaus ihm nur noch auf die Nerven geht. Mich interessiert Pflegepädagogik aber nicht!
Außerdem will er nicht in das Haus meiner Eltern ziehen, sondern was eigenes.
Etwas wütend hat mich folgende Aussage gemacht:
Außerdem:
Mal ganz davon abgesehen, dass seit vielen Jahren die Gyn eine meiner favorisierten Fachrichtungen ist.... Hat mich diese Aussage so wütend und traurig gemacht. Und auch nachdenklich....
Ich will ja auch Kinder, aber das klappt ja auch nicht immer gerade so, wie man will. Wenn ich jetzt deswegen nicht studiere, und am Ende werd ich jahrelang nicht schwanger, dann sitz ich da mit 40 und hab weder das eine, noch das andere, und ich würde mir wahrscheinlich mein Leben lang Vorwürfe machen.
Was meint ihr dazu? An die Noch-Warter und an die, die auch schon Mitte 20 waren, als sie ihr Studium bekommen haben. Wie ist/war das bei euch? Kann so etwas funktionieren? Oder ist man als Frau in dieser Situation wirklich dazu prädestiniert, entweder kinderlos zu bleiben oder auf Lebzeiten der Hampelmann in der Klinik zu sein?
Ich hab mittlerweile richtig Panik vor dem Bescheid, das macht mich fertig, weil ich einfach nicht weiß, was ich tun soll, falls er wirklich dieses Mal positiv ausfällt...