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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Premium Mitglied
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    Auch wenn die drohende Geburt kein häufiger Einsatz ist, so kommt sie wohl doch immer mal wieder vor. Als Notarzt macht mir diese Einsatzmeldung durchaus einiges an Sorgen, weil mir die praktische Erfahrung völlig fehlt. Im Blockpraktikum während dem Studium wurden die männlichen Studenten meist von den Hebammen in den OP weggeschickt und in meinem aktuellen Haus gibt es keine Gynäkologie (in der man vielleicht mal mitlaufen könnte).

    Darf ich die Erfahrenen unter Euch mal fragen, wie ihr bei einem solchen Einsatz über Transport vs. Geburt vor Ort entscheidet (Wehenabstand? Vaginaler Tastbefund? SSW? Kindslage?) Wann greift ihr zur Tokolyse? Welche Tipps habt ihr sonst noch für die Geburt im Rettungsdienst?



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Keine Rettungsdiensterfahrung, aber als diejenige, die die Frauen dann in der Klinik entgegennimmt: solang die Frau nicht schon pressend mit in der Scheide sichtbarem Köpfchen in eurem RTW ist, dann fahrt. Kindslage beurteilen, geschweige denn nen korrekten Muttermundsbefund zu erheben, trau ich persönlich niemandem zu, der das nicht regelmäßig macht. Trau ich als Assistentin mir auch selber ohne Rücksprache mit den Hebammen nicht immer korrekt zu.
    Wir hatten kürzlich auch nen heroischen Unfallchirurgen-Notarzt, der die Frau natürlich vaginal untersucht hat und sie uns mit Muttermund fast komplett geöffnet übergeben hat. Am Ende war da ein Hauch von nix und die Frau gerade mal fidu und die ganze Aufregung umsonst.



  3. #3
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Ich finde 'drohende' Geburt ja eine seltsame Formulierung, wenn wir nicht von einer Frühgeburt sprechen. Habe ich im RD allerdings noch nicht gehabt, da würde ich dann an Tokolyse denken.
    Die meisten Einsätze sind beginnende Wehen, Blasensprung etc. Einsteigen und in den Kreissaal begleiten, mehr ist da in der Regel nicht notwendig.
    Wenn Kind kommt... Was im RTW nicht so oft der Fall ist... Dann kommt es halt. Solange es eine regelrechte Geburt ist, passiert sie so oder so, egal, was du tust. Da muss man dann hinterher halt logistische Probleme lösen, wie zum Beispiel die Frage, wie du ein Neugeborenes sicher transportierst.
    Und wenn du einen geburtshilflichen Notfall hast... Du machst da präklinisch nicht wirklich viel. Symptomatische Therapie und vor allem zügig in die Klinik fahren.

    Vaginale Untersuchung im Rettungsdienst mache ich eigentlich nur, wenn Pressdrang vorhanden oder wenn der Verdacht aufkommt, das irgendwas nicht okay ist. Aber auch da muss sich aus der Untersuchung ja eine potentielle Konsequenz ergeben.

    Ich hatte in den letzten Jahren mit sehr viel Notarztdiensten sehr viele Meldungen mit Geburt, bei den meisten hätte es auch ein Taxi getan. Manchmal war bei Eintreffen das Kind bereits geboren. Wirklich vollendete Geburten im Rettungsdienst bisher sehr selten. Und auch da wäre das Kind im Zweifel ganz ohne mich zur Welt gekommen, ohne dass was passiert wäre.



  4. #4
    straight outta hell
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    Zitat Zitat von Rhiannon Beitrag anzeigen
    solang die Frau nicht schon pressend mit in der Scheide sichtbarem Köpfchen in eurem RTW ist, dann fahrt.
    So wurde es uns im Prinzip auch in der Rettungsdienstausbildung beigebracht und so machen wir es in der Regel auch. Notärzte werden bei "beginnender Geburt" hier aber auch primär nicht mitalarmiert und wir fordern nur nach wenn wirklich der Fall "Presswehen und Kind guckt raus" eintritt. Da man hier nie länger als 5-10 Minuten in den nächsten Kreissaal fährt, wird eigentlich transportiert solange es nur irgendwie geht. Ohne irgendwas zu untersuchen. Wichtigste Eckdaten erfragen (SSW? Irgendwelche Auffälligkeiten? Potentielle Geburtsprobleme? Mutterpass?) und dann los! Und die beiden Male, die ich bisher die Situation einer bereits fortgeschrittenen Geburt hatte, war das Kind vor dem Notarzt da. Wir als RTW-Personal haben da primär den Dingen ihren Lauf gelassen und gar nichts groß rummanipuliert sondern eher mental unterstützt. Waren aber halt auch gesunde, reifgeborene Kindern. Nach vollendener Geburt dann halt abnabeln, einpacken, Kreissaal.

    Hier hat man im Falle von problematischeren Geburten, die sich nicht mehr aufhalten lassen (zu früh, Zwillinge o.ä.) noch die Möglichkeit, Pädiater und Inkubator holen zu lassen. Da würde ich mich mal schlau machen, ob das bei euch möglich ist.



  5. #5
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Inkubator ist übrigens auch eine gute Lösung für den Transport bei vollendeter Geburt. Nicht, weil das Kind es als reif geborenes bräuchte, sondern als Sicherung. Es sei denn, es ist eine andere, schneller verfügbare und sichere Lösung da. Aber ich habe auch erlebt, das man mit "Kind auf Arm und los" anfangen wollte...



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