Ärztemangel vs Ärzteflut ist in diesem Sinne auch eher ein schlechter Scherz.
Allein dieses Jahr gehen 10.000 Hausärzte/landärzte in Rente, bzw würden es gerne, weil kein Nachwuchs da ist, geht das teilweise schlecht. Durch die Babyboomer die bekanntermaßen jetzt alle in Rente gehen, fehlen bald auch tausende Fachärzte.
Wer auch nur ansatzweise die aktuelle Demographie in DE verstanden hat, weiß, dass mit dem Nachwuchs der kommen kann (insb. aufgrund begrenzter Zulassungen/Plätze) der Bedarf von älteren, gesundheitlich eingeschränkten Personen zunimmt.
Für mich klingt es auch nach Schwarzmalerei. Ja. Anatomie ist anstrengend, teilweise nervig und stupide. Aber spätestens wenn man mal irgendwo praktische Erfahrungen sammelt, merkt man, wie wichtig die Anatomie ist.
Biochemie? Ja, auch hier auswendiglernen. Wer allerdings dann nicht kapiert, WIESO er das lernt und was für Auswirkungen der Ausfall eines dieser "endlosen Enzyme" hat, dem ist auch nicht mehr zu helfen..
Also ich habe mich zwar letztlich auch gegen das Medizinstudium entschieden, jedoch aus keinem einzigen der von dir genannten Gründe. Ich sehe es ehrlich gesagt so wie die anderen hier auch. Du kennst dich nicht richtig aus, versuchst aber anderen zu erklären, wie es so ist als Arzt.
Für mich war Biochemie eigentich ein einziger "AHA" Moment. Eigentlich ein super Fach für Leute, die gerne komplexe Zusammenhänge herleiten. Wenn man natürlich versucht, den ganzen Kram stumpf auswendig zu lernen, dann wirds richtig ätzend. Aber für Leute, die das System dahinter verstehen wollen, eigentlich ein tolles Fach. Selbiges gilt für Physiologie.
Auch jetzt im PJ finde ich immer wieder neue Zusammenhänge und freue mich über das unglaublich komplexe System des menschlichen Körpers.
Mavel, das stimmt so einiges nicht in der Begründung, aber egal. Wichtig ist, dass du deine Entscheidung vor der rechtfertigen kannst.
Aus genau dem Grund "wenig Zusagen und Abschrecken der Studieninhalte" ist es bei mir kein BWL geworden - und verdienstmässig ist es da auch nicht besser. Ebensowenig bei den Ingenieuren im Freundeskreis, insbesondere würden mir da die ständigen Dienstreisen auf den Zeiger gehen.