Warum macht sich eigentlich nicht jeder BWL oder Informatikabsolvent sofort nach dem Studium mit nem Startup selbstständig, wenn man da soviel verdienen kann? Warum arbeiten die für 50k Einstigsgehalt brutto? Und haben auch Überstunden?
Warum macht sich eigentlich nicht jeder BWL oder Informatikabsolvent sofort nach dem Studium mit nem Startup selbstständig, wenn man da soviel verdienen kann? Warum arbeiten die für 50k Einstigsgehalt brutto? Und haben auch Überstunden?
Meiner (!) Meinung nach studiert so gut wie niemand Medizin "um anderen Menschen zu helfen". Diese Aussage finde ich einfach nur lächerlich. Und Leute die dermaßen "altruistisch" sind, sind in meinen Augen auch nicht für den Beruf des Arztes geschaffen.
Gerade Prestige, Geld und "Thrill" spielen eine zentrale Rolle. Es ist viel mehr ein persönlicher Antrieb das schwere Studium zu schaffen, von der Gesellschaft Anerkennung zu bekommen und seinem Leben einen Sinn zu geben. Das "Helfen" ist eine nette Nebensache, aber bei geschätzt 95 % der Ärzten definitiv nicht der Hauptantrieb fürs Studium gewesen.
Ich kenne aus meinem Abiturjahrgang sehr viele Leute, die ein schlechtes Abitur gemacht haben und einen von den vielen Studiengängen studieren, die in der EU aus dem Boden wie Pilze schießen und eins haben alle gemeinsam: "irgendetwas mit Management oder Marketing". International Marketing, international Business, usw usw.
Viele davon sind jetzt mit ihrem Studium fertig, haben einen Bachelor oder Master und finden einfach keinen Job oder arbeiten für wenig Geld in einem "Start-Up" und machen Aufgaben, die man eigentlich nicht mit einem akademischen Grad machen möchte. Meilenweit entfernt von Top-Gehältern, meilenweit entfernt von Aufstiegschancen.
In Jura hat man nach 4 Jahren das 1. Staatsexamen und für dieses zu lernen ist extrem viel und schwierig. Nach 4 Jahren exmatrikuliert zu werden ist deutlich schlimmer als nach 2 Jahren wenn man das Physikum nicht schafft.
Ich würde dir empfehlen, dir Hilfe im "echten Leben" zu suchen.
Und es wäre hilfreich, dich in diesem Punkt (mit Hilfe bspw) von deinen Eltern zu lösen. Es geht um deine Zukunft und sie dürfen gern ne Meinung haben, aber sie sollten deinen Weg akzeptieren. Und ja, das ist bei Eltern oft schwierig ... aber daher eben auch mit Hilfe, deinen Standpunkt festigen und gegenüber deinen Eltern vertreten.
Du vermeidest den HamNat, weil es eventuell nicht klappen könnte ... auch das ein Thema für Unterstützung im echten Leben.
Es bringt auf jeden Fall gar nichts, jetzt irgendeinen Schnellschuss zu produzieren. Das bringt uU später nur Probleme (spreche da aus Erfahrung).
Zum Thema intellektuell nicht anspruchsvoll... das trifft nur für Teile der Anatomie (vor allem BWA ) und bei Psycho zu (kann nur von der Vorklinik reden, da ich noch nicht weiter bin, die aber bald abschließe). Physio und Biochemie kann man den Lernaufwand mit Verstand drastisch reduzieren, weil man eben mit intellektueller Leistung nicht allen Mist auswendig lernt, sondern Basics lernt und den Rest herleiten kann.
Meine Schwester hatte als promovierte Naturwiasenschaftlerin große Schwierigkeiten eine unbefristete Stelle zu finden. Als Mediziner ist das wesentlich leichter und ich würde nicht sagen dass ihr Studium leichter war.
Also in Relation Studium zum späteren Berufsleben ist Medizin zumindest eine sichere Bank.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass naturwissenschaftliche Studiengänge wirklich schwerer sind als Medizin. Die Schwerpunkte sind einfach gänzlich andere. Letztendlich wird in den Naturwissenschaften belohnt, wer ein hohes Durchhaltevermögen besitzt und Dinge verstehen möchte. Man muss im IQ-Test nicht 5 Standardabweichungen überm Mittelwert liegen, um das Studium zu schaffen, aber zumindest den Willen besitzen Dinge verstehen zu wollen. Wer das kann und die technischen Fingerfertigkeiten beherrscht (die ebenso erlernbar sind), hat ein ziemlich entspanntes Studium.
Erschwerend kommt halt noch hinzu, dass das Medizinstudium eine akademisierte Berufsausbildung ist, während andere naturwissenschaftliche Studiengänge tatsächlich für die Forschung qualifizieren möchten.
Im Medizinstudium kann man übrigens auch auf Verstehen lernen, muss man aber nicht. Man kann genau so gut anfangen komplett hirnlos Sachen auswendig zu lernen, braucht sich dann aber eben nicht wundern, dass man extrem viel zu tun hat (neben den Klassikern Biochemie und Physio insbesondere auch in Anatomie). Dass sehr viele Studenten nicht auf Verstehen lernen, erkennt man übrigens neben persönlichen Gesprächen auch sehr gut an den Statistiken des Physikums welche Fragen falsch beantwortet worden sind
"This sentence contains ten words, eighteen syllables, and sixty-four letters."- Wolfram|Alpha