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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_H
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    Zitat Zitat von Schubbe Beitrag anzeigen
    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass naturwissenschaftliche Studiengänge wirklich schwerer sind als Medizin. Die Schwerpunkte sind einfach gänzlich andere. Letztendlich wird in den Naturwissenschaften belohnt, wer ein hohes Durchhaltevermögen besitzt und Dinge verstehen möchte. Man muss im IQ-Test nicht 5 Standardabweichungen überm Mittelwert liegen, um das Studium zu schaffen, aber zumindest den Willen besitzen Dinge verstehen zu wollen. Wer das kann und die technischen Fingerfertigkeiten beherrscht (die ebenso erlernbar sind), hat ein ziemlich entspanntes Studium.
    Eigene Erfahrung oder worauf begründest du deine Aussage? Ehrlich gesagt fand ich werde mein naturwissenschaftliches noch mein Medizinstudium "entspannt". Ich hatte in beiden Fächern viele Pflichtveranstaltungen und auch die Vorlesungsfreie Zeit war nicht frei. Wie schwer das eine oder andere jetzt ist, darüber kann man gar nicht urteilen. Es hängt davon ab, ob einem das liegt oder nicht.

    Zitat Zitat von Schubbe Beitrag anzeigen
    das Medizinstudium eine akademisierte Berufsausbildung ist, während andere naturwissenschaftliche Studiengänge tatsächlich für die Forschung qualifizieren möchten.
    Kann ich nur bestätitgen. An ganz vielen Unis kann man Medizin studieren ohne jemals in Kontakt mit Forschung zu kommen. Kritisch eine Fragestellung bearbeiten war zumindest an meiner Uni nicht Teil des Studiums.

    Zitat Zitat von Schubbe Beitrag anzeigen
    Im Medizinstudium kann man übrigens auch auf Verstehen lernen, muss man aber nicht. Man kann genau so gut anfangen komplett hirnlos Sachen auswendig zu lernen, braucht sich dann aber eben nicht wundern, dass man extrem viel zu tun hat (neben den Klassikern Biochemie und Physio insbesondere auch in Anatomie). Dass sehr viele Studenten nicht auf Verstehen lernen, erkennt man übrigens neben persönlichen Gesprächen auch sehr gut an den Statistiken des Physikums welche Fragen falsch beantwortet worden sind
    Ich finde schon, dass man ziemlich viel auswendig lernen muss und darauf kann man dann weiter aufbauen und Dinge verstehen.



  2. #32
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Wirklich intellektuell anspruchsvoll sind die Studiengänge Mathematik und die, die viel Mathe enthalten.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



  3. #33
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Theologie kann auch intellektuell anspruchsvoll sein. Medizin oder Jura sind die Sonderschulfächer unter den Studiengängen.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



  4. #34
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    Dem Eingangsthema kann ich so nicht zustimmen:

    1. Stoff:
    Der Stoff mag zwar viel sein, aber es ist schaffbar. Wo ein Wille da auch ein Weg. Außerdem versucht man nach Systematik zu lernen, so sind bestimmte Muskelgruppen mit ähnlichen Ursprung und Innervation. Physiologie ist mehr auf Verständnis aus, da muss man die Funktionen der Organe "verstehen". In Biochemie ist es so, dass je nach Uni hauptsächlich die Namen der Enzyme und Produkte gefragt wird, weniger die Strukturformel.
    Die Vorklinik ist ätzend, da muss man sich 2 Jahre lang durchbeißen. Alles danach wird einfacher und interessanter.

    2. zum Lernen:
    Ja es ist viel, aber wenn man im Erstversuch scheitert, dann nur knapp. Dann lernt man eben genauer und dann klappt es auch. Ich kenne kaum welche, die einen Drittversuch schreiben mussten.

    3. Verdienst:
    Wenn man BWL "studiert" (Anm. aus meiner Sicht ist das kein Studium :P) so braucht man auch mind. 6 Semester für den Bachelor und 4 für den Master macht 10 Semester in Regelstudienzeit, in der Medizin sind es knapp 2,5 Semester mehr (Praktisches Jahr). Ich weiß nicht, ob die Praktika vergütet werden, dennoch ist das eher eine sehr geringe Entschädigung, vergleichbar mit der Bezahlung im Praktischen Jahr. Aber die aller wenigsten schaffen eine Bachelor/Master in Regelzeit.
    Das Einstiegsgehalt bei Medizinern ist eines der höhsten. Mit Ausnahme einiger weniger (mit der Hand aufzählbarer) Leute, die es schaffen in Jura ein Prädikatsexamen zu schreiben und in einer Großkanzlei einzusteigen oder mit Glück in die Management-Elite kommen, fristen doch die meisten anderen Akademiker ("BWLer", Juristen) ein normales Dasein mit einem Einstiegsgehalt, das etwas unter dem der Mediziner liegt. Aber nur wirklich wenige werden big player in der Wirtschaft. 98 % sind mit Sachbearbeitung und niedrigeren Management-Tätigkeiten beschäftigt. Außerdem gibt es so viel Konkurrenz in der freien Wirtschaft unter Juristen und Wirtschaftlern, da ist man schnell einer unter vielen. Und wer garantiert dir, dass ein Start-Up immer schwarze Zahlen schreibt?

    4. Emotionale Belastung:
    Man muss sich damit anfreunden, dass man nicht alle Menschen heilen kann, außer vielleicht in Chirurgischen Disziplinen, wo man etwas wegschneidet/wegoperiert oder zusammenflickt und dann gut ist (oder vielleicht noch in der Derma, wo man nach dem ABC-Schema verfährt ;) ) Wer deswegen Arzt wird, den wird der Beruf frustrieren. Gerade in der Inneren Medizin und in der Neurologie sind - Stand 2018 - nicht alle Krankheiten kurativ behandelbar. In 10 - 20 Jahren, wenn die Stammzellforschung soweit ist, das defekte Gewebe (Herz, Rückenmark, Neurone) zu reparieren, könnten diese Disziplinen tatsächlich kurativ werden. Und das ist das Spannende, dass sehr viel geforscht wird und man auch dabei sein möchte, wenn z.B. nach einem Schlaganfall mittels Stammzellen und effektiven Zeitmanagement (Stichwort: Rettungskette) die Ausfälle gering gehalten werden oder gar rückgängig gemacht werden. Sehr spannende Zeiten in den Neurowissenschaften und in der Onkologie. Man könnte fast schon von einem Paradigmenwechsel sprechen, was in den nächstne 10-15 Jahren passieren wird.
    Wie gesagt, man kann nicht alle Menschen heilen. Aber man kann ihnen "helfen", indem man ihnen ihr Leiden erträglich macht und ihnen Hilfen anbietet. Das ist auch etwas. Aber wie bereits mehrere Vorposter geschrieben haben, studiert man nicht Medizin aus altruistischen Gründen.

    5. Ärzteflut:
    Ich glaube, dass vielen (künftige) Kollegen mittlerweile mehr auf Work-Life-Balance wert legen. Außerdem sind ca. 60 % Frauen, die Medizin studieren und im Zuge der Kinder werden viele mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Job etwas kürzer treten (Teilzeitmodelle, etc.). Es gibt viele Kliniken, die ihre Stellen kaum besetzten können. Einerseits kommen weniger Ärzte aus der EU nach D, da bereits dort in vielen Kliniken kaum (einheimische) Ärzte noch vorhanden sind. Anderseits haben viele Chefs mit ausländischen Ärzten (nicht-EU) große Schwierigkeiten, sodass diese nicht mehr bevorzugt werden. Außerdem machen die Landesprüfungsämtern diesen das Leben schwer (kenne Berichte aus sehr verlässlichen Quellen). Es wird, so denke ich in den nächsten 10 Jahren wenig an der Nachfrage ändern, denn neue Studienplätze werden kaum geschaffen.



  5. #35
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    27.10.2012
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    1.450
    Zitat Zitat von Miss_H Beitrag anzeigen
    Eigene Erfahrung oder worauf begründest du deine Aussage? Ehrlich gesagt fand ich werde mein naturwissenschaftliches noch mein Medizinstudium "entspannt".
    Ja, es handelt sich dabei um eigene Erfahrungswerte. Die Vorklinik ist in meinen Augen nur deswegen so nervig, weil man von morgens bis abends in irgendwelchen Pflichtveranstaltungen dahervegetiert und Zeit, die man fürs Lernen aufwenden könnte, regelrecht verschwendet wird.

    Das mit dem Auswendiglernen stimmt natürlich, an vielen Dingen kommt man nicht vorbei, aber an den allermeisten.
    "This sentence contains ten words, eighteen syllables, and sixty-four letters."
    - Wolfram|Alpha



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