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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Mir fallen da, wie schon erwähnt, Bewältigungsstrategien ein. Du musst einfach lernen mal auf Durchzug zu stellen. Und ein Semester mal abzuschalten und das Studium zu pausieren, wäre vermutlich auch keine schlechte Idee.
    Um deinen Beruf später brauchst du dir keine Gedanken machen. Die Medizin ist ja so breit gefächert, da findest du mit Sicherheit etwas. Und wenn dich die Vorklinik so interessiert, wie wärs, sich nach dem Studium bei Thieme oder Amboss zu bewerben und dann im Bereich "Vorklinik" als Medizinjournalist zu arbeiten? Es gibt so viele Sachen, wo du keinen Patienten-Kontakt hast.
    Wenn es möglich wäre, würde ich in Zukunft auch darauf achten, deine Famulaturen und dein PJ in sehr kleinen Krankenhäusern zu machen, vor allem auf dem Land. Dort ist es schon ruhiger. Einfach aus der Großstadt raus. Ich will nicht sagen, dass es super entspannt in kleinen Krankenhäusern ist, die sind ja schließlich auch Wirtschaftsunternehmen, aber etwas ruhiger ist es da allemal.



  2. #7
    Diamanten Mitglied
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    Die Aussage zu deinem fehlenden Freundeskreis lässt mich etwas daran zweifeln, ob soziale Kontakte wirklich der Kern deines Problems sind.

    Es klingt für mich einfach so als hättest du ein Problem mit stressigen Situationen in denen man wenig Kontrolle über die Situation hat, als bräuchtest du öfters mal eine "Rückzugsmöglichkeit". Das kann man sich IMHO problemlos einrichten. In meiner UCH-Famulatur konnte ich z.B. stets entscheiden was ich machen will, wieviel ich machen will, ob ich in die Ambulanz gehen will, ob ich in den OP gehen will, usw. Und in meinen Psychiatrie-Famulaturen hätte ich theoretisch auch den ganzen Tag im Arztzimmer sitzen können und es hätte niemanden gestört. Ich will damit nicht empfehlen, dass du das machst. Aber ich vermute, dass das Wissen, dass du das jederzeit tun könntest, die ganze Situation für dich schon deutlich entschärfen wird.

    Du hast drei Monate Pflegepraktikum erfolgreich hinter dich gebracht, wo es wahrscheinlich sehr viel "unvermeidbaren" "Stress" und sehr viele "unvermeidbare" Patientenkontakte gab, also kannst du deine Famulaturen und das PJ bestimmt auch geschickt einrichten. Es gibt viele Hausarztpraxen wo man nur den halben Tag da sein muss. Es gibt Rehakliniken und psychiatrische Kliniken, in denen das Arbeitstempo ein ganz anderes ist, du ständig die Möglichkeit hast, mal "Pause" zu machen, du dich meist in Ruhe mit einem Patienten nach dem anderen auseinandersetzen kannst statt das Gefühl zu haben alles gleichzeitig machen zu müssen, usw. Und auch in der Inneren Medizin gibt es solche Möglichkeiten - ein Bekannter ist Onkologe, den hab ich mal in der Ambulanz besucht, dort ist alles extrem entspannt. Das Praktikum in der Palliativstation war noch extremer. Oder man macht das Innere-PJ eben in einer Rehaklinik. Oder, die Extremvariante, man macht das PJ in Australien, wo es in vielen Krankenhäusern überhaupt niemanden interessiert wie oft man da ist. (Und wieder: Ich will dir das nicht empfehlen, aber zu wissen dass man jederzeit weg könnte wird den Stress wahrscheinlich deutlich reduzieren.)

    Die kleinen ländlichen Krankenhäuser, die runningMan empfohlen hat, kann ich auch nur empfehlen. In Unikliniken gehört es ja oft schon fast zum guten Ton dazu, dass man, selbst wenn es gar keinen Stress gibt, ständig von angeblichem Stress redet, und jeden tatsächlichen Stress viel dramatischer wirken lässt als er tatsächlich ist. In kleineren Krankenhäusern ist diese Attitüde IMHO viel seltener.

    Und keine Angst, der klinische Studienabschnitt ist großteils pure Theorie. Abgesehen vom Praxissemester hatten wir nur hin und wieder kleine Häppchen an Patientenkontakt. Ansonsten ist es genau wie in der Vorklinik - man setzt sich hin und lernt Theorie. Nur dass Stoff und Klausuren meist deutlich leichter als in der Vorklinik sind

    Wenn du mit deiner Wohnsituation am Studienort unzufrieden bist, dann solltest du daran mal was ändern. Wenn du mit deinem Mangel an Freunden am Studienort unzufrieden bist, dann solltest du daran ebenfalls mal was ändern. Das sind alles Dinge die du selbst verändern kannst, und die auch deine Zufriedenheit mit dem Studium stark erhöhen werden.

    Und natürlich ist die Persönlichkeit eines Menschen nicht zu 100% unveränderlich. Sonst wäre ja jede Form der Psychotherapie völlig sinnlos Statt gleich mit einer negativen Einstellung ("nur oberflächliche Symptombekämpfung") an deinen Termin mit dem Psychiater ranzugehen, würde ich das also eher als Chance sehen herauszufinden welche Dinge du selbst verbessern kannst (wie z.B. Wohnsituation, Freundeskreis, Art der Famulaturen, Art der PJ-Tertiale) und wie du lernen kannst mit Situationen die dich anstrengen besser umzugehen.

    Ich kenne mehrere Ärzte, die ähnlich veranlagt sind wie du - einer ist Assistenzarzt in der Neuropathologie, einer ist Oberarzt in der Onkologie, eine ist Pathologin, eine ist Assistenzärztin in der Radiologie... gibt glaube ich genug Möglichkeiten, sich das als Arzt gut einzurichten. Und zwar, und das ist ein wichtiger Punkt, meines Erachtens viel mehr Möglichkeiten als wenn man z.B. BWLer ist.

    Ich glaube also, dass es genug Möglichkeiten gibt, wie du dir den Rest des Studiums angenehmer gestalten kannst, und dass du diese Möglichkeiten erst alle ausschöpfen solltest, bevor du dich zum Abbruch entscheidest.



  3. #8
    Registrierter Benutzer
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    Ich würde dir empfehlen das Studium erstmal zu pausieren. Nimm dir ein oder vielleicht sogar zwei Semester und mach ein paar Praktika in alternativen Berufsfeldern, dann wirst du sehen, ob sich das Problem durch einen Berufswechsel lösen lässt. Ich würde dir aber auch raten die Einstellung "Ich kann das nicht" schleunigst beiseite zuschieben. Das hemmt dich nur. Ich würde dir außerdem empfehlen eine Famulatur in der Psychosomatik oder Psychiatrie zu machen. Die Leute sind fast durchgehend sehr nett und geduldig. Vielleicht kriegst du so schon mal zwei weg ohne dich zu überfordern. Die Doktorarbeit würde ich an deiner Stelle momentan nicht annehmen, da es nur ein weiterer Stressfaktor ist.
    Atme tief durch, du bist gut so wie du bist. Aus meiner Erfahrung sind es eher die zu extrovertierten, die auf Widerstand stoßen.



  4. #9
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    Hi Daniel,
    Ich finde es sehr reflektiert wie du über dein Problem schreibst.
    Also ich gebe jetzt auch mal meinen Senf zu der Sache dazu.
    1.) Mach eine Pause, wenn du denkst, dass es dir gut tut. Allerdings klingst du für mich sehr ehrgeizig und strukturiert, vielleicht stresst dich das noch mehr? Wenn gar nichts mehr funktioniert, gehe zur psychologischen Uniberatung. Die haben oft offene Sprechstunden und können einem in genau diesen Situationen oftmals weiterhelfen.

    2.) Du könntest dir z.B. ein Forschungsprojekt suchen (eventuell auch im Ausland und wenn du Glück hast springt nebenbei eine Doktorarbeit bei raus). Such nach Uni Kooperationen oder schau dir mal RISE weltweit vom DAAD an, das könnte auch ein guter Einstieg sein. Aber Vorsicht, wenn dich Menschen stressen. Ich fand das Labor menschlich manchmal anstrengender als das Krankenhaus.

    3.) Ich kann deine Angst vor der Praxis wirklich verstehen. Ich bin auch eher ein Theoretiker und hatte oft richtig Panik vor den Famulaturen. Ich habe mir sogar mal einen Platz organisiert, den ich unbedingt wollte, bin 10 h mit dem Auto dort hingefahren und bin wieder umgedreht und habe das Krankenhaus am Ende niemals betreten. Wenn ich mich überwinden kann, macht mir die Arbeit mit den Patienten aber Spaß. Bei mir ist es eher die Angst davor etwas falsch zu machen und der Umgang mit den Patienten.

    4.) Hab keine Zukunftsangst: Es gibt so viele Möglichkeiten nach dem Studium theoretisch zu arbeiten. Das PJ bringt man auch rum und man kann z.B. Mibi -und Tropenmedizin als Wahlfach wählen, da verbringt meist sogar 8 ganze Wochen im Labor und es ist zudem noch ein sehr spannendes Fach! Oder du gehst in die Nuklearmedizin (da ist der Patientenkontakt richtig gering!). Oder in die Epidemiologie, da werden händeringend gute Leute gesucht. Ode Pathologe oder Pharmakologe oder oder oder….

    Und falls du wirklich nicht weiterstudieren willst, kannst du an manchen Unis dein Physikum als Bachelor anerkennen lassen, z.B. für einen Master in Neuroscience. Es ist also gar nichts verloren und du kannst auch wechseln.



  5. #10
    Registrierter Benutzer Avatar von Migole
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    Willkommen im Forum

    Du erinnerst mich sehr daran wie ich vor dem Studium im ersten KPP war. Ich würde dir gerne eine PN schicken da mir das hier zu privat wäre. Wäre super wenn du die aktivieren könntest.



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