- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Hallo zusammen,
ich bin mittlerweile etwa ein halbes Jahr lang als Assistenzarzt in der extrauniversitären Neurologie tätig und bin mir etwas unsicher darüber, was ich im Weiteren aus meinem Leben machen will.
Ich bin nicht per se unzufrieden mit meiner derzeitigen Arbeitsstelle, da die Arbeitsbedingungen, das Gehalt und das Team passen. Trotzdem erwische ich mich immer wieder mit Zweifeln daran, ob entweder die Fachrichtung oder der Beruf wirklich das sind, was ich will. Versteht mich nicht falsch, das soll in keiner Weise anmaßend klingen, aber mir fehlt in meinem Arbeitsalltag einfach eine gewisse intellektuelle Komponente. Als Stationsarzt erfülle ich vor allem organisatorische Aufgaben und setze Patienten auf diagnostische und therapeutische Pfade nach dem Schema F. Das macht auch prinzipiell hin und wieder Spaß, weil es einen natürlich erfüllt, wenn man Patienten weiterhilft und/oder Pläne funktionieren. Aber weder stehen häufiger diffizilere differentialdiagnostische Überlegungen an, noch habe ich den Eindruck mich mit dem einzelnen Menschen als Mensch zu befassen. Vielmehr habe ich eher den Eindruck fachlich und intellektuell einzurosten und mich vom Patienten eher zu entfremden, da ich mich nun häufiger sogar dabei erlebe, Patienten- oder Angehörigengespräche als lästig zu empfinden, da sie mich in meinem Arbeitsfluss stören.
Nun spiele ich in Gedanken mit verschiedenen Optionen, um vielleicht doch wieder intellektuelle Herausforderungen zu finden und/oder näher am Patienten zu arbeiten. Was mir einfällt wären (mit meinen oberflächlichen Gedanken bezüglich Vor- und Nachteilen dazu)
A) Wechsel in eine universitäre Neurologie: SIcherlich ein intensiveres Lernen und interessantere Fälle und etwas Forschung, dafür schlechtere Arbeitsbedingungen.
B) Wechsel in die Psychiatrie: Patientennäheres Arbeiten, vom Selbstverständnis her auch etwas intellektueller da ferner vom Somatischen.
C) Wechsel in die medizinische Forschung: Mehr Denkarbeit, aber leider hat es mir die stumpfe Laborarbeit schon in meiner Doktorarbeit nicht gut gefallen.
D) Wechsel in die Medizinethik: Habe einen Philosophieabschluss und mehrjährige Erfahrung als SHK in der Medizinethik, aber kann mich mit dem Gedanken als reiner Schreibtischtäter gar nichts mehr mit Patienten zu tun zu haben, auch nicht recht anfreunden.
Hat jemand irgendwelche Meinungen, Empfehlungen oder weitere Vorschläge dazu? Wäre darüber sehr dankbar!