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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Ich bin zwar Ex-Oldie, melde mich hier aber trotzdem mit einer differenziert-positiven Sicht.

    Zur Zeit hat eine andere Abteilung im Haus einen ganz frischen Assi. Der ist 50. Also noch viel älter als ich damals. Ja, das kann man kritisch sehen. Vor allem für den Mann selbst, aber das ist ja letztlich eine individuelle Entscheidung. Man kann es auch gesellschaftlich-ökonomisch kritisch sehen, aber hier würde ich allen wünschen mal in der Jetztzeit anzukommen.

    Wir werden alle kaum mit paarundsechzig in eine schöne Rente abtreten. Eher werden die Leute an die 70 sein, und viele Ärzte machen dann eh noch weiter, in dem Umfang der ihnen passt und erlaubt ist. Nehmen wir also mein Beispiel von weiter oben: ja, der ist erst mit knapp 50 approbiert, hat aber auch real betrachtet noch 20 Jahre Arbeit vor sich, das ist gut eine halbe Norm-Anwartschaft auf die alte Rentenregelung mit der immer fälschlicherweise argumentiert wird. Und es sind auch nicht die einzigen Jahre, da bei den meisten so alten Assis ein berufliches Vorleben im zweistelligen Bereich vorliegt.

    Im Gegenzug hat nie jemand ein Problem mit Leuten die nach 20 Jahren Pharmaconsulting in den Luxus-Ruhestand gehen (ok, polemisches Beispiel), solange sie nur brav 20 waren bei Studienbeginn?

    Meine Meinung ist, die Berufs- und Rentenrealität heute verlangt Leuten längere und variiertere Berufsbiographien geradezu ab, und man sollte sich mindestens ehrlich machen wenn man dann aber sagen will: nee, das und das und dies darfst Du nicht mehr, denn Du hast ja lieber erstmal mit was anderem 15 Jahre Steuern gezahlt. Ich sehe ein dass ein Studienanfänger mit 55 ein Verlustgeschäft ist, aber ein Approbationszeitpunkt bis in die 50er liefert immer noch eine brauchbare Anzahl von Berufsjahren an die Gesellschaft zurück.

    Bleibt also wiederum die Frage was man sich selbst noch zutraut. Da geht es dann aber eher um Realismus was Lernbereitschaft, Karriereerwartungen, Arbeitgeber, Fach usw. angeht.



  2. #12
    jinkxed
    Guest
    Zitat Zitat von Colourful Beitrag anzeigen
    Sind sie nicht. Bei meinem Arbeitspensum in Teilzeit (trotzdem eher 40-45h), mit meinen Interessen und Neigungen hätte ich wirklich lieber was anderes machen sollen.
    Sowas muss einem vor Studienstart auch bewusst sein, das Ganze wirklich kritisch und streng zu hinterfragen.
    Find's super von dir das einfach so mal auszusprechen, Colourful.
    Gerade in Medizin geht es gefühlt ja fast immer nur darum, wie ach so toll doch jene Famulatur oder dieses Tertial dort doch war, oder wie man das definitiv auf jeden Fall nochmal studiert hätte.
    Nö, hätte ich rückblickend definitiv nicht nochmal, ich hätte was ganz Anderes gemacht und wäre auch viel glücklicher damit geworden. Aber so ist das jetzt eben und in eine totale Depression bin ich wegen dieser Einsicht auch nicht gefallen.
    Aber dass dieser Beruf ,,soooo ein Traumjob und so eine Berufung'' ist, sollte immer vorher kritisch hinterfragt werden, vor allem dann eben im fortgeschritteneren Alter.



  3. #13
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    Ich muss dazu sagen, dass ich borher im Ausland was Anderes studiert habe und mehrere Jahre als Krankenschwester gearbeitet habe, was für mich persönlich nur eine Zwischenlösung war. Mein Streben nach Medizin hatte allerdings nie was von "Ach, ich fahre nach Afrika und kuschel tolle putzige Babies" oder "ich werde die Welt verändern und Nachtdienste sind toll und erfüllend, zu jedem Zeitpunkt".

    Die Jahre unmittelbar vor dem Studium waren auf das Studium ausgerichtet und wir haben uns Standbein aufgebaut, der Arbeiten von Zuhause bedeutet, sodass ich weiß, dass ich mir finanziell keine größeren Sorgen machen muss. Wäre ich jedoch auf auswärts arbeiten angewiesen (oder mein Mann) und mein Studium Einbußen für die Familie bedeuten würde, würde ich es eher nicht machen.

    Die Assistenzjahre werden eher nichts mit Grey's Anatomy zu tun haben, das war mir immer klar, Nachtdienste habe ich aber noch nie besonders gut weggesteckt also nehme ich das so hin, wie es ist.



  4. #14
    Diamanten Mitglied Avatar von Colourful
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    Ich bin sooooo alt.
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    Zitat Zitat von jinkxed Beitrag anzeigen
    Sowas muss einem vor Studienstart auch bewusst sein, das Ganze wirklich kritisch und streng zu hinterfragen.
    Find's super von dir das einfach so mal auszusprechen, Colourful.
    Gerade in Medizin geht es gefühlt ja fast immer nur darum, wie ach so toll doch jene Famulatur oder dieses Tertial dort doch war, oder wie man das definitiv auf jeden Fall nochmal studiert hätte.
    Nö, hätte ich rückblickend definitiv nicht nochmal, ich hätte was ganz Anderes gemacht und wäre auch viel glücklicher damit geworden. Aber so ist das jetzt eben und in eine totale Depression bin ich wegen dieser Einsicht auch nicht gefallen.
    Aber dass dieser Beruf ,,soooo ein Traumjob und so eine Berufung'' ist, sollte immer vorher kritisch hinterfragt werden, vor allem dann eben im fortgeschritteneren Alter.
    Jepp, mir geht es da ähnlich. Und ich bin durchaus gerne Ärztin und mag meinen Beruf auch, bin jetzt sicherlich auch durchschnittlich gut in dem, was ich so tue. Aber - ich wäre in anderen Jobs genauso glücklich und vielleicht noch glücklicher geworden. Mein Problem ist halt, dass ich alles „ganz gut“ kann. Das war auch schon immer so, und für die Dinge, die ich wirklich gut kann, hab ich immer gedacht, dass man damit ja nirgendwo arbeiten kann und es solche Jobs nicht gibt. Aber ich würde mir den Stress auch im höheren Alter nicht mehr antun, ich war aber auch mit 25 Jahren Ärztin.



  5. #15
    Registrierter Benutzer
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    Bin in ähnlicher Situation (kurz vor Studienbeginn mit Ende 20) und sehe da einmal die 30 als Grenze, weil es bis dahin noch einfach Bafög geben kann, andererseits ist nach oben eigentlich keine Grenze zu ziehen. Wenn es in die persönlichen und finanziellen Rahmenbedingungen des Einzelnen passt, warum dann nicht? Man weiß ja immerhin schon, was man nach erfolgreichem Abschluss verdient und kann damit planen.
    Die Dienste und generelle Arbeitsbelastung sind allerdings auch bei mir der geoße Knackpunkt, was ich tatsächlich schade finde.
    Habe ein paar grobe Einblicke gewinnen können, sind auch teilweise deutliche Unterschiede zwischen Klinik und natürlich Fach, sowie natürlich das subjektive Empfinden der Belastung
    @jinkxed und colourful
    - Teilzeit bezahlt und dann trotzdem so viele Stunden wie bei 100%...warum?
    - Man ist doch nicht - je nach Fach zumindest - für den Rest des Arbeitslebens im Vordergrundnachtdienstmodus, oder?
    Kann man auch an einer Klinik z.B. als FA in einem eher nicht überlaufenen Fach gewisse Sachen "einfordern"?
    Denke da an die Pflegekräfte-Arbeitsvermittlung, wo die Pfleger aufgrund des hohen Bedarfs auch Ansprüche wie "keine oder nur Nächte, nur früh, Tag X immer frei" stellen können.
    - Könnt ihr bewerten, in wiefern ein normaler Klinikarzt sich dann z.B als Assistent oder FA im ersten 40er Jahrzehnt noch anderweitig orientieren kann? Niederlassung, Anstellung MVZ, MDK



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