Geht am eigentlich Thema des Threads vorbei, aber mir ist noch diese Aussage von Sebastian1 aufgefallen:
Nicht mehr durch Logbuch und Rotationen auf Good Will des AG angewiesen? Zumindest meine Erfahrung ist eine andere (mindestens vor der FA-Prüfung), und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie sich das ändern soll. Aus meiner Sicht fußt doch das gesamte Krankenversorgungs-System darauf, dass die Weiterbildungsassistenten auf den Good Will des Arbeitgebers angewiesen sind. Ich rechne eher damit, dass sich dieses Ausgeliefertsein durch die Überarbeitung der Muster-WBO sowie die zunehmend elektronische Dokumentation direkt aus Kliniksystemen heraus (die pauschale Bescheinigungen erschwert) eher erhöht. Gerade die Weiterbildung, der Anspruch (an sich selbst), etwas zu lernen, sind doch *die* Knackpunkte, weswegen das System weiter so funktioniert trotz angeblichem "Ärztemangel".
Was die Schwierigkeiten der Dienstbesetzung angeht: Aus Gesprächen mit ehemaligen Komilitonen sowie aus den bei mir auflaufenden Dienstangeboten habe ich den Eindruck, dass der aktuelle Notarztmangel sich auf Schleswig-Holstein und den Norden Niedersachsens und Westfalens beschränkt und sich nur dort mit steigenden Stundenlöhne auswirkt. In Süd-Niedersachsen sowie im Bereich der Ärztekammer Nordrhein, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern sind aus meiner Sicht allenfalls punktuell nicht besetzte Dienste zu finden, die auch fast immer nicht besonders gut bezahlt werden (30-37 Euro).
Ich glaube auch, dass diejenigen, die freiberuflich ausschließlich NEF gefahren sind, mehr Dienste abgedeckt haben als man so gemeinhin dachte und das Problem nun herbeigeführt haben. Wundert mich dann nur in dem Zusammenhang, dass der akute Mangel eher regional begrenzt zu sein scheint. Eine Wache im südlichen NRW, die ich nicht mal so sonderlich attraktiv finde, schafft es weiterhin, ihre Dienste für 30 Euro/h mit nur geringen Lücken zu besetzen. Die Lücken gehen dann für 35 Euro an die Notarztbörse und werden dadurch auch besetzt. In SH sind dagegen 40 Euro und aufwärts zur Zeit gang und gäbe, auch außerhalb der Ferien.