Zitat von
Pflaume
Ich kenne das US-amerikanische Facharzt-Ausbildungssystem nicht gut genug, um qualifiziert Auskunft geben zu können. An der Uniklinik habe ich ein paar Leute getroffen, die während der Facharzt-Ausbildung wenigstens teilweise in den USA waren. Die gemeinsame Meinung von allen, insbesondere von denen, die nur 2 Jahre in den USA waren, war, dass es besser wäre / besser gewesen wäre, wenn sie ihre FA-Ausbildung dort beendet hätten, da dort "das Teaching besser" sei.
Was die Anerkennung in Deutschland angeht, so gab es dazu schon eine Menge threads. Man kann ganz klar sagen, dass die Anerkennung ausländischer Weiterbildung (erst recht in einem westlichen Land) bei der Ärztekammer normalerweise überhaupt kein Problem ist, *sofern* die Tatsache, dass man seine Weiterbildung teilweise im Ausland machen will, *vorher*, d.h. vor Beginn der ausländischen Weiterbildung, mit einer deutschen Ärztekammer (am besten der Ärztekammer, bei der man später auch die Anerkennung beantragen wird) besprochen worden ist. Im allgemeinen werden (*bevor* man ins Ausland geht) diverse Auskünfte verlangt über das Land und möglichst auch die Klinik, an der man seine ausländische Weiterbildung absolvieren will.
Das Entscheidende ist wirklich, dass man *vor* Beginn der ausländischen Weiterbildung einmal Kontakt mit der Ärztekammer in Deutschland aufnimmt. Normalerweise läuft dann alles relativ unkompliziert, und vor allem die Anerkennung, wenn man wieder zurück kommt, ist eine reine Formalie, die meistens auch nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, selbst wenn die ausländische Weiterbildung in einem etwas ungewöhnlichen Land stattgefunden hat. Wenn man erst mal ins Ausland geht und *danach* die Anerkennung will, klappt das (gerade bei einem Land wie den USA) auch oft, aber es *kann* auch plötzlich viel komplizierter werden. Plötzlich tauchen da Anforderungen auf, die man angeblich nicht erfüllt hat und von denen man auch gar nichts wußte, und es wird ein richtig lästiger monate- (teilweise jahre-)langer Kampf um die volle Anerkennung.
Was die Frage nach einer Anstellung in Deutschland in 3 Jahren angeht: Sollte überhaupt kein Problem darstellen. Ist doch eher eine besondere Zusatzqualifikation. Gerade an einer Uniklinik wird man dich normalerweise gerne nehmen. In der Inneren sowieso.