Minister Spahn will Auswanderung von Ärzten erschweren

[Shizr]

Aber daran, dass ca. 20% der Medizinstudenten in Österreich aus D kommen und zum Großteil wieder zurückkommen, hat er auch noch nicht gedacht.

Also wirklich!
Wie KANNST du dich vermessen, einem SPITZENPOLITIKER mit Logik und Fakten zu kommen, die seinen politischen Interessen zuwider laufen?

So macht man keine Politik. Da geht's nicht darum, ob etwas funktioniert, sondern darum, ob man etwas möchte.
Deshalb haben wir ja auch die Pkw-Maut, die einerseits völlig unnötig ist, andererseits den gewünschten Effekt nicht erzielen wird und drittens letztendlich die deutschen Autofahrer entgegen den ursprünglich gemachten Versprechen eben doch mehr belasten wird.
Die pöhsen ausländischen Autovandalen, die mit ihren Pkw die deutschen Autobahnen vernichten, sind ja ungefähr so sehr der Realität entsprungen wie die Millionen mexikanischer Vergewaltigungsdrogenhändlermörder, die ohne die Trump-Mauer in die USA einfallen könnten.


Ein Treppenwitz sondergleichen ist es, dass genau diese Typen sich anschließend über Politikverdrossenheit echauffieren.

[tarumo]

Was mich noch viel mehr beunruhigt.
Das Interview müßte ca. Mitte letzter Woche gegeben worden sein und der Minister hat bis jetzt nicht verlauten lassen, daß er da falsch verstanden oder zitiert worden sei. Dabei war die Meldung auch in diversen deutschen überregionalen Zeitungen zu lesen. Ich verstehe natürlich, daß das im historischen Kontext nur schwer zu dementieren ist "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", aber auch das Ausbleiben sowohl eines shitstorm als auch einer Reaktion der (tendenziell eher mauerfreundlichen) Opposition im BT a la "populistischer Unionspolitiker legt Axt an EU-Grundwerte" sollte doch zu denken geben. Ich vermute, daß die Pläne schon weiter sind als gedacht und man macht spätestens nächstes Jahr in der einen oder anderen Form den Sack dann zu.

Von Patienten bzw. der Bevölkerung wird übrigens keine große Hilfe zu erwarten sein- den GKV-Mitgliedern (und das sind ca 90%) wird einfach im Rahmen irgeneines Qualitäts/Versorgungs/Stärkungsgesetzes eine verkürzte Wartezeit beim FA an Wunschort zur Wunschzeit versprochen- und zwei deutschsprachige Visiten im KH pro Woche- und dann flutscht das.
Flankiert mit gehässiger Berichterstattung a la Doc Holiday.

Als nächstes kassiert man das Pflegepersonal und dann die Lokführer ein, die mittlerweile auch in großer Zahl in die Schweiz flüchten, während hierzulande Züge wegen Personalmangel ausfallen müssen.

[Matzexc1]

@tarumo:

ich fürchte ich muss zustimmen. Klassischer Trick von Politikern ist es erstmal was rauszuhauen und dann zu warten wie alle reagieren.

Ypsilanti wollte sich damals in Hessen mit Stimmen der Linkspartei wählen lassen, vorher hatte sie das deutlich ausgeschlossen. Schulz wollte plötzlich doch seinen Ministerposten.

Die Liste kann man endlos fortsetzen und auch auf andere Parteien ausdehnen.

Das Szenario was du da zeichnest halte ich für sehr schlüssig. Was die Pflegekräfte angeht vermute ich allmählich das die Neuregelung zur Zulassung für das Medizinstudium zum Ziel hat die Wartezeitler die bereits in der Pflege sind auch dort hängenbleiben zu lassen. Wär ja auch zu einfach die Bedingungen in der Ausbildung und Beruf zu verbessern.

[CrashStudios]

Auf Ideen kommen die Politiker..
Aber daran, dass ca. 20% der Medizinstudenten in Österreich aus D kommen und zum Großteil wieder zurückkommen, hat er auch noch nicht gedacht.

Naja, dass alle deutschen Medizinstudenten zurück nach Deutschland wollen, halte ich für einen weit verbreitenden Irrglaube. Österreich macht gerade viel um ihre Medizinstudenten nicht ins Ausland zu verlieren (z.B. pauschale PJ-Entschädigung von 650 Euro, Abschaffung des Turnus). Auch soziale Faktoren (Partner während des Studiums in AT kennengelernt, Freunde hier gefunden etc., Lebensqualität in AT) spielen eine wichtige Rolle. Und wenn ich meine Famulaturerfahrung in DE und AT revue passieren lasse, dann hatte ich in Österreich immer ein entspannteres Leben.

[Autolyse]

Ich will ja nicht den Spielverderber spielen, aber bevor man die Axt an die Grundfreiheiten gelegt sieht, hilft auch im Europarecht ein Blick ins Gesetz bei der Rechtsfindung. Die Niederlassungsfreiheit gilt nur in der EU. Die Schweiz ist nicht Teil der EU. Der Eingriff erfolgt dann viel eher in die Berufsfreiheit - worüber man aufgrund des Auslandsbezugs möglicherweise streiten kann - und im Gleichheitsgrundsatz.