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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo meine Lieben,

    ich bin noch Schülerin und werde dieses Jahr mein Abitur in Schleswig-Holstein ablegen. Mein Wunsch für die Zukunft ist es, Medizin zu studieren. Dies habe ich in den letzten Jahren erkannt.

    Medizin ist für mich eine wundervolle Naturwissenschaft. Sie ist interdisziplinär und vereint viele Gebiete zu einem beeindruckendem Fach. Ich habe mich mit den Stundenplänen der Mediziner (zumindest in Hamburg) beschäftigt und alle Fächer sprechen mich total an. Mein Herz schlägt sehr für die Naturwissenschaften, müsst ihr wissen. Ebenso finde ich es an Medizin so toll, dass man direkt einen Beruf studiert. So ähnlich wie bei Lehramt. Du weißt am Ende deines Studiums, wie dein Berufsalltag aussehen wird, hoffentlich. Des Weiteren mag ich die soziale Komponente. Ich habe schon tatsächlich Erfahrung mit Umgang von Patienten gesammelt und weiß daher, dass es mir liegt und ich es sehr gerne mache, wenngleich diese Arbeit durchaus anstregend sein kann.

    Früher habe ich immer sehr stolz allen gesagt: "Ich will Medizin studieren! Ich werde Arzt!!!". Ich war ein sehr leistungsstarkes Kind und habe gerade in den Naturwissenschaften und Mathe sehr gute Noten gezeigt. Zudem war ich und bin ich sozial engagiert. Ich war mit meinem Wunsch wie jedes andere Kind, das Medizin studieren wollte. Denn fast jeder wollte doch Medizin studieren, oder nicht? Dementsprechend wurde man nicht gleich verurteilt. Das kam erst später.

    Ich habe immer zu den leistungsstarken Kindern gehört und war recht gut. Jedoch wurde mit mit zunehmenden Alter auch klar, dass ich nicht das typische 1.0er Mädchen sein werde. Dafür hatte ich zu viele große Schwächen, die ich erst später so richtig erkannte. Englisch und Deutsch sind klassische Felder. Meine Muttersprache ist nicht Deutsch, sodass mir dies immer schwerer viel. Trotzdem habe ich sehr viel Wille und Disziplin gezeigt. Ich wurde von der Klassenschlechteste in Deutsch in der 5. ten Klasse zu einer der besten in meiner Klasse geschweige denn des Jahrganges. In Englisch war dies nicht so. Selbst wenn da Verbesserungen zu sehen waren, sind die nicht gut genug für mich. Trotzdem bin ich stolz auf mich.

    Mein Abi wird sich mit ganz viel Glück auf 1.5/1.6 belaufen. Wenn alles schief läuft, dann 1.9/2.0. Ich bin letzes Jahr krank geworden, sehr krank. Dadurch sind meine Leistungen nicht so optimal ausgefallen, leider.

    Heutzutage sage ich niemanden mehr, was ich studieren möchte. Nachdem eine Lehrerin mich für meinen Berufswunsch vor der Klasse bloßstellte, da ich keine 1.0 hatte, sondern nur einen mäßigen 1er Schnitt, habe ich mir geschworen, niemanden mehr ein Wörtchen zu sagen. Medizin ist bei mir sehr nahe liegend, wenn man mich im Alltag und in der Schule beobachtet. Bloß sage ich selber nichts mehr.

    Ich beobachte, dass sehr viele nur mit Halbwahrheiten leben und dementsprechend urteilen. Natürlich hilft 1.0, um Medizin zu studieren. Jedoch ist es nun einmal so, dass es viele andere Wege gibt, Medizin zu studieren. Ich habe mich ausführlich damit beschäftigt, wie ich und wo ich reinkommen könnte. Es ist eben so, dass "nur" 20% der Studienplätze über die Bestenquote vergeben werden. Trotzdem ist es für viele Grund genug, um zu sagen, dass man mit 2.0 zu "dumm" fürs Medizinstudium wäre. Egal ob ich diese Sicht im Internet oder im RL finde. Ich verstehe diese Meinung aber nicht. Denn genau diese Menschen haben meistens keine Ahnung, wie das Medizinstudium wirklich ist und verbreiten Halbwissen. Zugegeben, ich weiß es auch nicht.

    Ich persönlich finde, dass ich geeignet bin, um Medizin zu studieren. Ich erfülle die soziale Kompetente und habe ein gesteigertes Interesse für die Medizin und Naturwissenschaften. Mich begeistert das Fach so sehr und ich freue mich wahnsinnig aufs Studium, da ich weiß, dass ich da alles haben werde, was ich will. Außerdem lerne ich furchtbar gerne und bin sehr neugierig, auch wenn es komisch klingt. ^-^
    Ich versuche über den Ham-Nat in Hamburg reinzukommen. Da sehe ich realistische Chancen für mich. Zudem plane ich, einen Englischkurs zu belegen, um meine Englischkenntnisse zu verbessern.

    Mich interessiert es sehr, wie ihr das seht. Hier findet man schließlich viele Medizinstudente und Medizininteressierte. Findet ihr den hohen NC vollkommen gerechtfertigt? Sollten nur diese Schüler, ein Recht auf Medizin haben? Ist man mit 2.0 oder schlechter nicht geeignet dafür? Findet es fair, jemanden zu sagen, dass er eh keine Chancen auf Medizin hat, weil er keinen Einserschnitt besitzt?

    Ich persönlich habe Respekt vor dem NC und verstehe, wie dieser zustande kommt. Jedoch ist es für mich kein KO-Kriterium, um meinen Berufswunsch zu wechseln. Ich habe in meinem Leben sehr oft kämpfen müssen und werde das für diesen Traum definitiv tun. Denn wie Bertolt Brecht einst sagte: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren"

    Liebe Grüße
    Lyis

    PS: Es kann sein, dass darüber schon vor Jahren diskutiert worden ist. Ich habe so einen Thread aber selber nicht gefunden und habe in diesem Beitrag auch eigene Geschichte inkludiert.



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    10.643
    Ist halt ein Resultat von Angebot und Nachfrage. Nimmst du halt am TMS und am MedAT-H teil.

    Klingt für mich außerdem so als würdest du dir VIEL zu viele Gedanken darüber machen was irgendwer anderer sagt, denkt oder macht. Das lenkt einen doch nur vom Lernen ab. Konzentrier dich auf deine eigene Zukunft, vergiss den ganzen Müll mit der bösen Lehrerin die dich "bloßgestellt" hat (WTF?! ) oder irgendeinem Mist, den du im Internet gelesen hast.



  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    5
    Keine Sorge, ich kümmere mich eher um mich selber als um andere. Ich habe vorhin bloß eine Doku angeschaut und da habe ich mir diese Frage erneut gestellt. Die Sache mit der Lehrerin hat zum Thema gepasst, ist auch Jahre her. Das Lernen ist für mich deswegen kein Problem, alles gut. Dies ist nicht der Grund für meine Situation.

    Mich interessiert die gesellschaftliche Wahrnehmung in diesem Hinblick einfach.

    Danke fürs Antworten.



  4. #4
    username checks out
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    Was das mit den Lehrern betrifft: Die haben oft selbst überhaupt keine Ahnung, sofern sie nicht ganz nah am Thema sind.

    Zwei meiner Geschwister sind Lehrer, und bis sie das Zulassungsverfahren verstanden hatten, musste ich es ihnen dreißig Mal mit Engelsgeduld erklären. Seit ich studiere geben sie nun interessierten Oberstufenschülern meine Kontaktdaten. Das hilft mehr als die Infos, die sie sich selbst aus den Fingern ziehen können. Bevor ich Medizin studiert habe, kann ich mir gut vorstellen, dass auch meine Geschwister als Lehrer dieses falsche "Medizin=1,0"-Bild im Kopf hatten. (So wie bei uns damals ein Lehrer eine Mitschülerin mit 1,6er-Abitur für ihren Psychologie-Studienwunsch schräg angeschaut hat - sie ist vier Monate später mit ganz viel Glück an einer deutschen Uni nachgerückt und steckt jetzt im Master.)

    Und wie davo schon schreibt, der hohe NC entsteht durch Angebot und Nachfrage. Alle weiteren Debatten darüber finde ich persönlich zäh wie Kaugummi, weil sich eben, gerade von Leuten ohne Studienplatz, viele Emotionen und Unsachlichkeit dazumischen. Aber vielleicht bin ich da auch zu abgebrüht.



  5. #5
    straight outta hell
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    Viele Leute werden haben immer von den Irrglauben verleitet, dass die Unis den NC für Medizin willkürlich auf 1,0 festgesetzt haben weil sie nur die besten Abiturienten haben wollen. Aber letzten Endes ist der NC keine aktive Entscheidung der Unis (und liegt an vielen Unis nichtmal bei 1,0. Das ist direkt ein weiterer Irrglaube) sondern, wie davo schon sagt, ein Produkt aus Angebot und Nachfrage. Wie übrigens in jeden anderen Fach auch. Je mehr Leute sich bewerben, desto höher der NC. Wenn sich nächstes Semester plötzlich nur noch ein Bruchteil der Leute bewirbt, dann würde auch der NC für Medizin deutlich fallen.


    Für mich klingt dein ganzer Eingangsbeitrag wie ein Bewerbungsschreiben. Als müsstest du jemanden davon überzeugen, dass du für dieses Studium geeignet bist. Wenn du Medizin studieren willst, dann mach es halt. Egal warum und unabhängig davon, was andere davon halten.



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