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Thema: Lebenslauf

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Falls das das falsche Forum für meine Frage ist: Sorry!
    Bin auch noch nicht approbiert, aber ich denke, dass hier die meiste Erfahrung vorliegt.

    Ich habe eine Frage zu meinem Lebenslauf. Dieser ist nämlich alles andere als glatt.
    Zu meiner Situation: Ich bin w29, habe nach mit 19 dem Abi sofort zu studieren begonnen. Leider ist im Studium und privat ziemlich viel schief gelaufen, so dass ich sehr viele Semester (11) in der Vorklinik verbracht habe ohne je zum Physikum anzutreten. Ich litt am Ende unter schweren Depressionen und hatte einen Suizidversuch unternommen.
    Ich habe daraufhin insgesamt neun Monate in der stationären und später teilstationären Psychiatrie verbracht.
    Da zu meiner Krankheit viele externe Faktoren beigetragen haben, die ich erfolgreich aus meinem Leben verbannen konnte, bin ich seit fast drei Jahren komplett medikamentenfrei und fühle mich gut und betrachte mich selbst als geheilt. Zum selben Zeitpunkt habe ich mich wieder an einer anderen Uni für Medizin immatrikuliert. Da ich keine Höherstufung ins 4. Semester erreichen konnte, musste ich die vier Semester bis zum Physikum (war scheinfrei) warten und habe die Zeit zum Lernen in verschiedenen Bereichen genutzt. Im Frühjahr 2018 habe ich schließlich das Physikum mit Erfolg bestanden und studiere seitdem ebenso erfolgreich weiter.
    Nun allerdings zu meinem "neuen" Problem: Ich habe eigentlich zwei Medizinstudien in meinem Lebenslauf stehen. Einmal das nicht erfolgreiche, erste und nun das aktuelle, bei dem ich theoretisch in der Regelstudienzeit liege.
    Bei meiner ersten Famulaturbewerbung an meiner Heimatuni habe ich das schön brav alles in meinen Lebenslauf geschrieben. Daraufhin wurde ich vom Chefarzt der Klinik vorgeladen und er hat mich natürlich nach meinem krummen Lebenslauf gefragt. Ich hab' ihm treuherzig alles erzählt und er hat nur gemeint, dass ich mit meiner Vorgeschichte eigentlich gar nicht mehr studieren dürfte und hat mich abgelehnt.
    Ich habe jetzt eine andere Famulatur, die wollten zum Glück gar keinen Lebenslauf. Aber im Hinblick auf spätere Bewerbungen frage ich mich jetzt: Wäre es klug und vor allem legal, das erste Studium im Lebenslauf komplett zu verschweigen? Ich war während der ganzen Zeit (mehr pro forma, wegen Sozialversicherung) beschäftigt, d.h. ein richtiges, auffälliges Loch, für das ich mich erklären müsste, würde dadurch nicht entstehen. Ich würde einfach wie eine typische "Spätstarterin" aussehen.
    Möglichkeit zwei ist die Erkrankung zu verschweigen, allerdings würde ich dann mit am Ende 23 Semestern wie ein kompletter Depp aussehen.
    Oder ehrlich sein und sich auf viele unangenehme Fragen und Absagen einstellen?



  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von vanilleeis
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    Was bringt es Dir, wenn Du ehrlich bist? Ich würde es verschweigen



  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Für eine Famulatur würde ich nicht so ein großes Gewese darum machen (und wundere mich, warum sich irgendein Chef zu diesem Zeitpunkt für deine Geschichte interessiert) und zu diesem Thema im Lebenslauf nicht großartig Stellung nehmen.
    Für das spätere Berufsleben: knüpf Kontakte! Lerne Chefs oder Obere kennen! Bei einem Chef, wie du ihn beschrieben hast, möchtest du auch gar nicht lernen. Kluge Menschen setzen sich mit dem Thema Scheitern und/oder psychische Erkrankung auseinander und können das auch reflektieren. Umso mehr bist du zu beglückwünschen, dass Du das Studium nun im zweiten Anlauf hinbekommst - das ist doch eine starke Leistung!



  4. #4
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    Das ist lebenslaufmäßig meiner Meinung nach halb so wild. Die Meinung des Chefs, der dich abgelehnt hat, ist eine Einzelmeinung. Für Famulaturen habe ich nicht ein einziges Mal einen Lebenslauf eingereicht. Da habe ich einfach eine Email hingeschrieben. Teilweise wollten die Kliniken dann, dass ich einen Personalbogen ausfülle, in dem natürlich mein Werdegang dann teilweise auch nachvollziehbar ist. Zumindest zu meiner Zeit wollte das aber nur eine einzige Klinik. Alle anderen, insbesondere z.B. die Uniklinik, waren einfach nur froh, dass da jemand Famulatur machen will, und wollten außer der Immatrikulation und evtl. Physikumszeugnis keine Unterlagen.

    Raten würde ich dir (wie ich schon vielen anderen hier im Forum geraten habe), dich mit einem professionellen Berufscoach zu beraten, wie du mit deiner Situation umgehen sollst. Du solltest zum Gespräch auch einen Beispiel-Lebenslauf mitnehmen und kannst anhand dessen dann auch Veränderungen besprechen. So ein Gespräch kostet ca. 100 bis 150 Euro. Kannst du dir das leisten?

    Wie weit man ehrlich sein muß und sollte, würde ich wirklich anhand der von dir vorliegenden konkreten Daten und Fakten individuell beurteilen (lassen); so allgemein kann man das nicht sagen. Ganz sicher würde ich davon abraten, mit deiner Kranken-Vorgeschichte offensiv umzugehen. Das geht keinen was an. Mein Weg wäre (so auf den ersten Blick, ohne mir ernsthafte Gedanken gemacht zu haben oder deine Details zu kennen) vermutlich, beide Studien anzugeben und dazwischen deine sozialversichtige Beschäftigung anzugeben (hast du dafür ein Zeugnis?). Falls du bereits während des ersten Studiums sozialversicherungspflichtig beschäftigt warst, könntest du auch dieses weglassen. Damit wäre ich allerdings eher vorsichtig, denn die Welt der Medizin ist dermaßen klein, dass es gar nicht unmöglich ist, dass dir in Zukunft jemand (z.B. als Vorgesetzter) über den Weg läuft, der sich an dich aus dem ersten Studium erinnert und sich wundert, dass in deinem Lebenslauf nichts davon steht.

    Auch mir kommt grundsätzlich der Gedanke, ob du im Medizinstudium richtig bist und nicht was anderes besser für dich wäre. Ich habe das Medizinstudium und den Arztberuf als eine große, auch psychische, Belastung empfunden und befürchte, dass du möglicherweise angesichts deiner Vorgeschichte ein größeres Risiko hast, dadurch wieder abzurutschen. Angesichts der Tatsache, dass ich mir das Medizinstudium und das, was danach kam, sicher nicht nochmal antun würde, hören sich für mich auch Sätze wie "man kann sich ja eine weniger stressige Stelle / FA-Ausbildung suchen", die man gelegentlich hört, nicht überzeugend an.
    Letzten Endes musst diese Entscheidung aber du fällen.

    Im übrigen erst mal Glückwunsch dazu, dass du eine schwierige Lebensphase gemeistert hast!



  5. #5
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Ist eh Humbug für ne Famulatur nen LEbenslauf zu fordern.

    Und später gibst einfach die Studienzeit an und wenn jemand fragt, dann gibst einfach nebulös "familiäre Gründe" an. Blos keine Auskunft über deine Krankheit und schon gar nicht so ausführlich. Wenn du mal nen Abschluss hast und dich sicherer fühlst kannst auch "hatte ne Krankheit, die ist jetzt ausgeheilt". Könnte ja auch Krebs gewesen sein- das wird eher akzeptiert als ne psychiatrische Erkrankung. Oder kranke Angehörige oder so.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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