teaser bild
Seite 1 von 37 1234511 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 181
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Banned
    Registriert seit
    18.10.2007
    Ort
    unterm Bett
    Semester:
    altes Häschen
    Beiträge
    1.937

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Ich möchte gerne eine (bitte begründete!) Liste zusammenstellen, die man als Checkliste nehmen kann, falls/wenn es soweit ist, dass man zwangsverpflichtet wird, insbesondere als Fachfremder Coronapatienten auf einer ITS zu betreuen, ggf. in einer anderen Klinik, in der man gar nicht angestellt ist. Was mir so einfällt:

    1. Arbeitsvertrag. Auf welcher Grundlage wird man verpflichtet? Wenn man im Sinne der Katastrophenabwehr in einer anderen Klinik herangezogen wird, wird man vom eigentlichen Arbeitgeber ja freigestellt; wer zahlt einem dann das Gehalt? Und in welcher Höhe? Also ich hab keine Lust, plötzlich nach irgendeinem Scheixxkirchentarif bezahlt zu werden - muss ich so etwas hinnehmen, oder kann ich auf meinem üblichen Gehalt bestehen?

    2. Ich habe zwar reichlich ITS-Erfahrung, aber erstens chirurgisch (sprich: dezidierte Therapie einer schweren viralen Pneumonie war da halt nicht so stark im Fokus), und zweitens ist das schon einige Jahre her. Nun ist halt im Krieg, wie es im Krieg halt ist; und wenn alle kompetenten Kollegen ausfallen, stehe ich plötzlich alleine da, und habe noch einen Urologen und eine Augenärztin unter mir. Angenommen, ein von mir betreuter Patient stirbt, und irgendwelche beknackten Angehörigen wollen es nicht hinnehmen, dass so eine virale Pneumonie auch den Vater mit seinen Raucherlungen, Adipositas und KHK mit 65 dahinrafft, und klagen. Gibt es da irgendwelche Bemessungsgrundlagen? Man wird doch angesichts der Situation keinen Facharztstandard als Vergleichswert heranziehen, oder etwa doch?



  2. #2
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Registriert seit
    04.04.2003
    Ort
    Oche -> Kölle
    Beiträge
    30.693
    Ganz andere Frage: Wieso solltest Du, der in einer Klinik fest angestellt ist und ja auch tatsächlich derzeit dort arbeitet und nicht Elternzeit etc ist, überhaupt von einer anderen Klinik abgezogen werden können? Seid Ihr eine wie auch immer geartete Klinik, in der keinerlei Versorgungsmöglichkeiten von wirklich kranken Patienten bestehen, so dass der Appendix egal dort egal würde und Du auf eine ITS woanders losgelassen würdest? Ich finde diese Annahme irritierend. Dass man MDKler etc heranziehen will, kann ich aus verwaltungstechnischer Sicht ja noch verstehen, die verstehen halt nicht, dass der gleiche Studienabschluss nicht wirklich eine gleiche Qualifikation in allen Belangen bedeutet. Aber Dein Konstrukt finde ich merkwürdig.



  3. #3
    Banned
    Registriert seit
    18.10.2007
    Ort
    unterm Bett
    Semester:
    altes Häschen
    Beiträge
    1.937
    Du nimmst also a priori an, dass ich eine solche Frage aus einem dummen Einfall heraus stelle? ;) Danke, das ist nett.

    Tatsächlich verhält es sich so, wie Du bereits annimmst, wenn Du mich mal nicht für dumm hältst: Wir nehmen nicht an der Notfallversorgung teil, haben keine Notaufnahme, und behandeln fast ausschließlich elektive Patienten. Im Haus gibt es zwar einige Beatmungsbetten; es handelt sich aber um eine Weaningstation, auf der die Patienten naturgemäß wochenlang verweilen und nicht verlegt werden können. Selbst wenn man anfangen sollte (was man offenbar nicht vorhat), auf dieser Station Betten frei zu machen, wird es voraussichtlich mindestens 6-8 Wochen dauern, bis mehr als 1-2 zur Verfügung stehen. Beatmunsgbetten könnte man allenfalls mit den OP-Beatmungsgeräten herstellen, aber auch davon gibt es nur 5 inkl. Reservegerät, plus ein Gerät im MVZ. Angesichts der Tatsache, dass man es mit einer hochkontagiösen Erkrankung zu tun hat, ist durchaus anzunehmen, dass im Falle einer schweren Welle in spätestens 4 Wochen Ärzte benachbarter Kliniken, in welchen die Patienten versorgt werden, in großer Zahl ausfallen und wir entsprechend herangezogen werden. Oder es werden improvisierte Betten bei uns geschaffen, und dann bin ich direkt an der „Front“, denn wir haben nur 7 Anästhesisten, und sonst hauptsächlich alle möglichen Fachärzte, die mehrheitlich 50+ sind und seit vielen Jahren keine Notfälle, geschweige denn intensivpflichtige Patienten behandelt haben.



  4. #4
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Registriert seit
    04.04.2003
    Ort
    Oche -> Kölle
    Beiträge
    30.693
    Warum du merkwürdig mit dumm gleichsetzt, verstehe ich tatsächlich nicht



  5. #5
    Gold Mitglied
    Registriert seit
    11.11.2007
    Ort
    anner Ostsee :)
    Semester:
    FA Allgemeinmed./Ortho/Unfall
    Beiträge
    322
    Zitat Zitat von John Silver Beitrag anzeigen
    Du nimmst also a priori an, dass ich eine solche Frage aus einem dummen Einfall heraus stelle? ;) Danke, das ist nett.

    Tatsächlich verhält es sich so, wie Du bereits annimmst, wenn Du mich mal nicht für dumm hältst: Wir nehmen nicht an der Notfallversorgung teil, haben keine Notaufnahme, und behandeln fast ausschließlich elektive Patienten. Im Haus gibt es zwar einige Beatmungsbetten; es handelt sich aber um eine Weaningstation, auf der die Patienten naturgemäß wochenlang verweilen und nicht verlegt werden können. Selbst wenn man anfangen sollte (was man offenbar nicht vorhat), auf dieser Station Betten frei zu machen, wird es voraussichtlich mindestens 6-8 Wochen dauern, bis mehr als 1-2 zur Verfügung stehen. Beatmunsgbetten könnte man allenfalls mit den OP-Beatmungsgeräten herstellen, aber auch davon gibt es nur 5 inkl. Reservegerät, plus ein Gerät im MVZ. Angesichts der Tatsache, dass man es mit einer hochkontagiösen Erkrankung zu tun hat, ist durchaus anzunehmen, dass im Falle einer schweren Welle in spätestens 4 Wochen Ärzte benachbarter Kliniken, in welchen die Patienten versorgt werden, in großer Zahl ausfallen und wir entsprechend herangezogen werden. Oder es werden improvisierte Betten bei uns geschaffen, und dann bin ich direkt an der „Front“, denn wir haben nur 7 Anästhesisten, und sonst hauptsächlich alle möglichen Fachärzte, die mehrheitlich 50+ sind und seit vielen Jahren keine Notfälle, geschweige denn intensivpflichtige Patienten behandelt haben.

    Ich verstehe dein Problem nicht so recht. Mit 7 Anästhesisten und mind. 6 Beatmungsgeräten seid ihr doch besser ausgestattet als manche Kreiskrankenhäuser. Oder hast du nur Angst vor Fehlentscheidungen im Katastrophenfall?
    Wir befinden uns momentan in einem absolutem Sonderfall und du machst dir Sorgen, dass du dann vielleicht nicht nach Tarif bezahlt wirst? Nicht schon vorher dekompensieren.



Seite 1 von 37 1234511 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook