Wie spart oder investiert ihr?

[TaraTamm]

Quatsch. Aktives Investieren ist Arbeit. Wer das machen will, muss erst einmal Zeit aufwenden, um es zu lernen, und dauerhaft Zeit aufwenden, um zu beobachten und zu reagieren. Wer es tut, ohne zu wissen, was er tut, betreibt tatsächlich nur Glücksspiel. Deswegen ist es für die meisten Leute keine sinnvolle Option und deswegen performen sie auch schlechter als durch passives Investieren.

Welche Informationen denkst du durch Zeitaufwand und Beobachten über eine Aktiengesellschaft gewinnen zu können, die anderen (professionellen) Marktteilnehmern nicht zur Verfügung stehen und die deshalb noch nicht in den Aktienkurs eingeflossen sind?

[docdean]

Welche Informationen denkst du durch Zeitaufwand und Beobachten über eine Aktiengesellschaft gewinnen zu können, die anderen (professionellen) Marktteilnehmern nicht zur Verfügung stehen und die deshalb noch nicht in den Aktienkurs eingeflossen sind?

Keine, ich beobachte nur, wie die anderen Marktteilnehmer die Informationen einpreisen, ob sie zu hohen Kursen weiter kaufen oder Gewinne mitnehmen, bei niedrigen Kursen weiter verkaufen oder schon wieder einsteigen, und kann dann mitschwimmen.

[Thomas24]

Welche Informationen denkst du durch Zeitaufwand und Beobachten über eine Aktiengesellschaft gewinnen zu können, die anderen (professionellen) Marktteilnehmern nicht zur Verfügung stehen und die deshalb noch nicht in den Aktienkurs eingeflossen sind?

Naja, diese Aussage muss man dann doch relativieren. Sicher, Firmen wie Apple werden sicher von hunderten Analysten überwacht. Aber es ist ebenso eine Tatsache, dass institutionelle und andere Investoren bestimmte Marktsegmente aus verschiedenen Gründen *gar nicht* oder *nur mangelhaft* überwachen (sprich: nur ein bis zwei Analysten einen Sektor bewerten, weil lange out of favor. Oder weil der Kurs zu niedrig ist, so dass Sie in einen bestimmten "Penny Stock" aus regulatorischen Gründen nicht in den Titel investieren dürfen, ergo sich nicht die Arbeit machen, diesen Sektor zu bewerten. Oder bestimmte Sektoren für große Fonds "tabu" sind, weil nicht hinreichend ESG compliant, oder... oder... etc.). Insofern kann von totaler Transparenz am Kapitalmarkt keine Rede sein. Da gibt es manchmal wirkliche "schwarze Löcher" bezüglich institutioneller Abdeckung, die nicht nur ganz kleine Klitschen, sondern auch Firmen mit bis zu mehreren Hundert Mio USD Marktkapitalisierung betreffen können.

[docdean]

Es ist ja auch nicht so, dass es einen bestimmten Kurs gäbe, der sich aus der Gesamtheit der Informationen automatisch ergibt. Es gibt keine objektiven Kurse. Die Kurse bestehen zum Großteil aus Spekulation über die Zukunft, und jeder Marktteilnehmer hat seine eigene Meinung. Der KI-Hype ist das aktuellste Beispiel. Natürlich hat zum Beispiel NVIDIA gute Zahlen und Aussichten präsentiert, aber dass der Kurs so explodiert, liegt daran, dass die Händler noch mehr Hype erwarten. Oder SMCI: Die Earnings wurden am 29.1. veröffentlicht und wurden anschließend, der Theorie nach, mit $500 eingepreist. Trotzdem ist der Kurs in den fünf Wochen danach nach und nach nochmal um 150% gestiegen, jeden Tag ein bisschen weiter. Standen den professionellen Marktteilnehmern etwa jeden Tag neue, noch bessere Informationen zur Vefügung? Das zu denken ist doch absurd. Informationen heißen überhaupt nichts. Das Sentiment entscheidet alles.

[Cor_magna]

Naja, diese Aussage muss man dann doch relativieren. Sicher, Firmen wie Apple werden sicher von hunderten Analysten überwacht. Aber es ist ebenso eine Tatsache, dass institutionelle und andere Investoren bestimmte Marktsegmente aus verschiedenen Gründen *gar nicht* oder *nur mangelhaft* überwachen (sprich: nur ein bis zwei Analysten einen Sektor bewerten, weil lange out of favor. Oder weil der Kurs zu niedrig ist, so dass Sie in einen bestimmten "Penny Stock" aus regulatorischen Gründen nicht in den Titel investieren dürfen, ergo sich nicht die Arbeit machen, diesen Sektor zu bewerten. Oder bestimmte Sektoren für große Fonds "tabu" sind, weil nicht hinreichend ESG compliant, oder... oder... etc.). Insofern kann von totaler Transparenz am Kapitalmarkt keine Rede sein. Da gibt es manchmal wirkliche "schwarze Löcher" bezüglich institutioneller Abdeckung, die nicht nur ganz kleine Klitschen, sondern auch Firmen mit bis zu mehreren Hundert Mio USD Marktkapitalisierung betreffen können.

Die Frage ist ob man das gezielt ausnutzen kann bzw das Wissen und die Fähigkeiten und wahrshcienlich auch die Zeit dafür hat.

Deswegen schrieb ich auch: Der Ottonormalarzt sollte in einen marktbreiten ETF investieren, weil Ärzte im Normalfall wenig Ahnung von Finanzen und wenig Zeit haben.