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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #81
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Zu Zeiten der Bundesrepublik AG und davor bis seit dem alten Preussen war es üblich, daß neben der Verwaltungsebene auch Personal in notwendiger, kritischer Infrastruktur verbeamtet wurde, sprich Bahn, Post, Polizei, Feuerwehr und eben auch leitende Ärzte (Privatkliniken gab es bis auf ein paar Sanatorien kaum).
    Achja viele weinen dem militaristischen Königreich Preußen immer noch eine Träne hinterher. Die schlechten Sachen vergisst man im Laufe der Zeit. Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich es nicht für sinnvoll wieder Beamte bei Post, Bahn, Schulen und in für leitende Krankenhäusern einzusetzen. Die ganzen
    Privilegien wie z.B. Private KV, Pensionen müssten mal überprüft werden. Aber da traut sich niemand ran.

    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Ob der Privatsierungswahn alles besser gemacht hat, damit könnte man vermutlich eine Extradiskussion führen (bitte einmal darauf achten, welche Leute heutzutage Briefkästen leeren).
    Genau und das machen wir nicht. Ich finde es nicht sinnvoll, dass Kliniken und das Gesundheitswesen als eine Pseudoprivatwirtschaft zu führen.

    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Man hat um 2006 rum im Zeichen der beginnenden Streiks des MB, als die TDL-Entscheidungsträger noch nicht wissen konnten, ob der MB es jetzt ernst meint und eine schlagkräftige, streikfreudige Gewerkschaft a la francaise oder VC wird, tatsächlich panikartig eine Reihe von Uni-OÄ verbeamtet, um wenigstens ein paar potentielle Streikbrecher an der Hand zu haben.
    Naja, ca. seit den 80er Jahren wurde es immer schlechter für Ärzte. Anfang der 2000er Jahre langsam insgesamt eine Trendwende, so dass sich DE im Mittelfeld gehaltstechnisch bewegt. Die Arbeitsbed. und mittelmäßige WB sind eher im Fokus jetzt. 2004 wurde dann auf Intiative des MB und des Gesundheitsministeriums unter Ulala Schmidt das AiP abgeschafft. Änderung des Arb*ZG am 01.01.2004 so dass Bereitschaftsdienst im KH als Arbeitszeit gilt. Aber auch hier kann man wieder diskutieren, ob dass denn alles so toll war.
    In Bayern wird weiter verbeamtet. z.B. an der Uni Erlangen sind 200 Ärzte Beamte auf Zeit. Es ist aber eine Ausnahme, in anderen Bundeländern unüblich.



  2. #82
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    Kenne Beispiele von Leuten die das als Externe geschafft haben, allerdings wohnen die weit weg.

    Als Externer gehen vermutlich eher Dinge im Bereich Datenanalyse - wobei mir hier nach wie vor nicht klar ist was davon überhaupt "zählt". Im normalen Routinebetrieb fallen ja zig Daten an die theoretisch genutzt werden können. Dann gibt es ja noch die Möglichkeit von Metaanalysen, formal die höchste Evidenzklasse.

    Nur äußert sich keine Ordnung dazu was genau zählt - meist steht nur "Originalarbeit" drin. Und dass man Erst-oder Letztautor sein muss. Dachte dass vielleicht jemand erste Hand Erfahrungen hat, was bei ihm/ihr oder Bekannten anerkannt wurde. Ob das mit reinen Datenanalyseprojekten in manchen Fällen ging.



  3. #83
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Die Arbeitsbed. und mittelmäßige WB sind eher im Fokus jetzt. 2004 wurde dann auf Intiative des MB und des Gesundheitsministeriums unter Ulala Schmidt das AiP abgeschafft. Änderung des Arb*ZG am 01.01.2004 so dass Bereitschaftsdienst im KH als Arbeitszeit gilt. .
    Nur um der Geschichtsklitterung vorzubeugen. Die Abschaffung des AiP war wohl eher der normativen Kraft des Faktischen bei heraufziehendem Ärztemangel und drohenden Gerichtsverfahren geschuldet. Zur gleichen Zeit wurde auch die Altersbeschränkung bei Kassenärzten gekippt.
    Das Urteil im Bezug auf die Bereitschaftsdienste wurde von einem einzelnen Arzt (m.W. ohne Mitwirkung des MB) erstritten- und das unselige AiP wurde vom MB nicht nur nicht bekämpft, sondern sogar ausdrücklich begrüßt, und zwar von dem allseits bekannten und immer noch dauerpräsenten "Monti".
    Ich habe auch nicht vernommen, daß er sich für diese Aktion, die für eine ganze Ärztegeneration teils erhebliche finanzielle Einbussen erlitt und erleiden wird (Rente!) auch nur ansatzweise entschuldigt hätte. Von der Emigrationswelle, die man damit losgetreten hat, und die bis heute anhält, ganz zu schweigen. Als Verband, in dem leitende Ärzte eine ganze Menge zu sagen hatten und bis heute haben, paßte das Konzept des Nachwuchses zum erzwungenen Billigpreis vielmehr genau ins Konzept. Auch ver.di (damals ÖTV) hatte man sich ohne Not freiwillig angeschlossen...

    Für das von Dir erwähnte Thema Weiterbildung ist letztendlich ja auch der MB zuständig, da praktischerweise diverse Leute der MB-Spitze in Personalunion Chefs oder zumindest Vize diverser ÄK sind. Aber auch hier seit vielen Jahren Fehlanzeige, was das Beseitigen der Mißstände angeht.

    Und zum Thema Beamtentum: selbst die Krankenkassen beschäftigen als öffentlich-rechtliche Sozialfürsorgeeinrichtung (eine allerdings überschaubare) Anzahl Beamten, deren Anzahl in den letzten Jahren sogar leicht gestiegen ist. Da ist es natürlich besonders scheinheilig, wenn eine ehemalige AOK-Funktionärin in ihrer Eigenschaft als Gesundheitssenatorin in einer norddeutschen Großstadt die Aktion "Beamte in die GKV" ausruft, während für die eigenen Leute sogar Beamtenstellen neu geschaffen werden. Aber auch von den Mitdiskutanten sind einige auf diese "total sozial und gerecht" Propaganda reingefallen.

    Systemrelevanz für das Staatswesen kann man übrigens schön an einem Gedankenexperiment festmachen, was passieren würde, wenn die entsprechende Berufsgruppe mal eine Woche nicht zur Arbeit kommen würde.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



  4. #84
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    Zitat Zitat von mbs Beitrag anzeigen
    Kenne Beispiele von Leuten die das als Externe geschafft haben, allerdings wohnen die weit weg.

    Als Externer gehen vermutlich eher Dinge im Bereich Datenanalyse - wobei mir hier nach wie vor nicht klar ist was davon überhaupt "zählt". Im normalen Routinebetrieb fallen ja zig Daten an die theoretisch genutzt werden können. Dann gibt es ja noch die Möglichkeit von Metaanalysen, formal die höchste Evidenzklasse.
    Naja kommt drauf an welches Fach z.B. in Epidemiologie oder medizinische Informatik, die weitgehend Aufgaben außerhalb der Krankenversorgung übernehmen und wo keine Laborarbeit notwendig ist, kann ich es mir vorstellen.
    Aber allein, wenn es an die Auswertung von Krankenakten geht, wird man doch häufiger in der Uniklinik sein müssen.
    Wir haben es nun auch ausführlich diskutiert-->Empfehlung wäre es an einer Uni direkt zu machen, aber man kann es natürlich auch als Externer versuchen.

    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Nur um der Geschichtsklitterung vorzubeugen. Die Abschaffung des AiP war wohl eher der normativen Kraft des Faktischen bei heraufziehendem Ärztemangel und drohenden Gerichtsverfahren geschuldet.
    (...)
    das unselige AiP wurde vom MB nicht nur nicht bekämpft, sondern sogar ausdrücklich begrüßt, und zwar von dem allseits bekannten und immer noch dauerpräsenten "Monti".
    https://verbaende.com/news.php/Marbu...ktikum?m=21681

    Die AIP Abschaffung wird dort als langjährige Forderung des Marburger Bundes beschrieben. Eingeführt wurde das AiP unter der netten CDU Tante Rita Süßmuth. 16 Jahre lang seit 1988 hat es doch gut mit dem AiP funktioniert, nein die Abschaffung kann man nicht ausschließlich auf die normative Kraft des Faktischen zurückführen (aber sicher ein Teil!)

    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Das Urteil im Bezug auf die Bereitschaftsdienste wurde von einem einzelnen Arzt (m.W. ohne Mitwirkung des MB) erstritten- und
    https://www.sueddeutsche.de/karriere...ellen-1.552173

    zog mit Unterstützung des Marburger Bundes bis zum EuGH

    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Als Verband, in dem leitende Ärzte eine ganze Menge zu sagen hatten und bis heute haben, paßte das Konzept des Nachwuchses zum erzwungenen Billigpreis vielmehr genau ins Konzept. Auch ver.di (damals ÖTV) hatte man sich ohne Not freiwillig angeschlossen...

    Für das von Dir erwähnte Thema Weiterbildung ist letztendlich ja auch der MB zuständig, da praktischerweise diverse Leute der MB-Spitze in Personalunion Chefs oder zumindest Vize diverser ÄK sind. Aber auch hier seit vielen Jahren Fehlanzeige, was das Beseitigen der Mißstände angeht.
    Tarumo, wir kennen deine Abneigung gegenüber Henke und Montgomery. Letzterer hat sich ja bereits zurückgezogen. Erstere ist eine Person, die es vielen Personen mit unterschiedlichen Ansprüchen Recht machen muss. Sicherlich niemand, der wie die GDL in DE oder CGT in Frankreich größere Streiks organisiert.
    Die Weiterbildung in DE ist schlecht, und Problem ist, dass die Verantwortung bei der Ärztekammer liegt, wo die leitenden Ärzte in DE sich die Klinike in die Hand geben.
    Unter VerDi waren die Interessen der Ärzte noch schlechter vertreten, wodurch es ja zu einem Bruch zwischen MB und Verdi letztendlich kam. Der Streik war somit ein Machtkampf für die Anerkennung des MB als Gewerkschaft und die Ablösung von Verdi.
    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84...utschland_2006



  5. #85
    Diamanten Mitglied
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    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Aber auch von den Mitdiskutanten sind einige auf diese "total sozial und gerecht" Propaganda reingefallen.
    Der Glaube an mehr ESG und generell mehr 'free Stuff', das wie magisches Manna vom Himmel fällt (oder vom Staat bzw. den sog. 'Reichen' finanziert werden soll) ist ein generelles Phänomen, dass alle westlichen Gesellschaften erfasst hat- naja. Diese verinnerlichten Glaubenssätze du aus den Leuten nicht mehr raus. Aber back to topic...



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