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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #591
    Dunkelkammerforscher
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    das war mal...
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    Zitat Zitat von pineapple Beitrag anzeigen
    Schon allein wegen der Radikalisierung gehören die Demos abgesagt.
    Demonstrieren darf jeder, die Meinungsfreiheit ist mir ein hohes Gut, aber man muss sich eben an die gültigen Regeln halten, GK hat es doch eigentlich sehr gut zusammengefasst... die Radikalisierung entsteht an ganz anderen Stellen.



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  2. #592
    Banned
    Mitglied seit
    09.03.2016
    Beiträge
    119
    Zitat Zitat von A.K Beitrag anzeigen
    Moin aus dem hohen Norden!
    Ich verfolge diese Diskussion hier seit einiger Zeit mit großem Interesse und wollte mal meinen Senf dazugeben, wobei ich ganz explizit erwähnen möchte, dass ich hier weder mit Leitlinien oder Studien kommen werde, sondern eher aus dem persönlichen Empfinden und Erleben heraus schreibe.

    Kurz zu mir, ich bin Anästhesist, Notarzt und häufig auch auf der hiesigen Intensivstation tätig. Ich habe auch während der (bisherigen) deutschen Coronahochzeit auf der Intensivstation gearbeitet, dort haben wir auch einige Coronatodesfälle gehabt, allerdings tatsächlich ausschließlich extrem multimorbide und alte Patienten. Im Prinzip genau das gleiche wie sonst auch (interdisziplinäre ITS-chirurgisch und internistisch), COPD Gold 4 + 3-Gefäß KHK + Nierenversagen + Leberversagen und oben drauf noch ein positiver Coronaabstrich. Überlastet waren wir nie, eher das Gegenteil war der Fall, alles deutlich entspannter gewesen aufgrund des ausgesetzten elektiven OP-Programms. Ich will jetzt nicht lügen, aber wir hatten in ganz Schleswig-Holstein glaub ich zu jeder Zeit über 600 freie ITS-Betten.
    Soweit so gut. Beruflich hat sich bei mir also durch Corona überhaupt nicht viel verändert, auch die Notarztdienste waren deutlich entspannter, die Leute sind halt mit ihren Brustschmerzen wohl einfach zu Hause geblieben, anstatt normalerweise die 112 zu verständigen. Unterm Strich also alles entspannt.

    Im privaten Bekannten- oder Familienkreis kenne ich (Gott sei dank?) keine einzige Person mit einer Coronainfektion, im Kollegenkreis hatten wir tatsächlich eine internistische Kollegin mit leichter Erkältungssymptomatik, die dann einen positiven Abstrich hatte und in Quarantäne ging, nach 2 Wochen völlig genesen und ohne weitere Probleme wieder auf der Arbeit anzufinden war. Während der Zeit bis zu dem Abstrich und ihrere Quarantäne hatte sie ausgiebig Kontakte mit unzähligen Kollegen, in geschlossenen Räumen, ohne Maske, ohne Lüftung o.ä., behandelte natürlich auch zig Patienten. Kein einziger der Kollegen der vorsorglich abgestrichen wurde hatte eine Symptomatik oder einen ebenfalls positiven Coronaabstrich. Gleichzeitig wuchs aber auch die Panik der Kollegen, es wurden Bilder aus Zeitungsartikeln mit gestapelten Särgen gezeigt, es wurden Testamente gemacht, man fing damit an einander zu meiden, es gab keine körperlichen Kontakte mehr (Handschläge etc.), insgesamt entwickelte sich wirklich ein Klima der Angst und der Panik.

    Tatsächlich empfand ich diese Zeit jedoch als sehr angenehm. Die Autobahnen auf der Fahrt zur Arbeit waren leer, ich musste mich nicht mehr durch das Gedränge in der Stadt quetschen wo Massen an Menschen scheinbar orientierungs- und ziellos durch die Gassen irrten, die Strände Schleswig-Holsteins waren sauber und leer und man konnte frei von Touristen entspant seinen Hobbys (bei mir ist es Kite-Surfen) nachgehen. Das einzige Problem was ich hatte, war tatsächlich das geschlossene Fitnessstudio. Ja man mag darüber lachen, aber für mich, der sehr sehr viel Zeit in ellenlangen 24h Diensten im OP, auf einer nicht immer so entspannten Intensivstation, und ansonsten in irgendwelchen heruntergekommenen Buden oder in Strassengräben verbringt ist ein regelmäßiges auspowern im Fitnessstudio fast lebenwichtig (zum Glück ist einem damals das Surfen geblieben..), nicht zuletzt um leistungsfähig in den verschiedenen Aufgabengebieten zu bleiben. Bin auf diese Weise seit fast einem Jahrzent nicht mehr krank gewesen, habe keine Rückenschmerzen (wie ein Großteil der Kollegen) oder sonstige Wehwechen. Kurzum, ich leiste meinen Dienst an der Gesellschaft, rette Leben ab und zu, nehme nicht an Demonstrationen teil, nehme nicht an Festivals teil, bin nicht politisch, zahle pünktlich und korrekt meine Steuern und gehe auch sonst keinem illegalen Hobby nach.

    Nach langem Umhergeschweife versuche ich jetzt auf meinen Punkt zu kommen. Ich persönlich habe immer mehr das Gefühl, dass Leute wie ich in diesem Land keine Lobby mehr haben, und dass mich der gemeine Deutsche (auch hier im Forum anzutreffen) mittlerweile in keiner Weise mehr verstehen kann. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich habe meine Erfahrungen mit Corona gemacht, und sehe tatsächlich in meinem (natürlich subektiven!!) Weltbild überhaupt keinen Grund wegen Sars-Cov in Panik zu verfallen (im Vgl. z.B. zu der Ebolaepidemie in Sierra leone...). Das heißt nicht, dass ich das Virus oder das Krankheitsbild leugne, das heißt nur, dass ich das gezeichnete Bild der Politik und einem Großteil der Medien aufgrund eigener Erfahrungen nicht teilen kann. Ohne dass ich mich als Verschwörungstheoretiker bezeichnen würde, ich weiß auch einfach schlicht nicht, welche Interessen hinter den vielen vielen Leuten stecken, die Nachrichten formulieren, die Pressekonferenzen geben, die Podcasts veröffentlichen, die Gesetzesänderungen verabschieden oder ähnliches. Ich kann es schlicht nicht nachvollziehen.

    Wenn ich massenweise gesunde, junge Patienten auf ITS im fulminanten ARDS hätte behandeln müssen, würde ich die Coronagefahr heute anders einschätzen und ich rechne jederzeit damit, dass das auch noch passieren kann. Aber das ist es auch genau worauf ich aufmerksam machen will, ich habe explizit nach der initialen Panikphase keine Nachrichten mehr konsumiert, mir war es schlicht egal welche Werte jetzt steigen fallen, konstant sind oder sonst was, sondern ich habe einfach nur geguckt was in meinem Umfeld und in meinem direkten Wirkkreis passiert und wie sich die Situation entwickelt. Ich habe ebenfalls in meinem Familienkreis ethische Gespräche geführt, wie wir alle mit Erkrankungsfällen umgehen, ob wir uns weiter treffen oder nicht, was passiert wenn man auf der Arbeit ungeschützten Kontakt mit einem bis dahin unbekannten COVID Patienten hatte etc.

    Um es auf den Punkt zu bringen, wir haben eine Bewertung der Situation nach unseren eigenen Einschätzungen und ethischen Maßstäben getroffen und dann danach gehandelt. Wie erwachsene Menschen das tun sollten. Die Verantwortung mein Leben zu leben, so wie ich es für richtig halte, kann und darf uns allen meiner Meinung nach keiner abnehmen. Mir muss kein Politiker oder Kollege sagen, was ich wann oder wo zu tragen habe, worauf ich achten muss, wie oft ich Hände waschen soll oder mit wem ich mich wann oder wo treffen darf. Das entscheide ich ganz alleine, das entscheidet mein Umkreis ganz alleine. Und wenn ich einen alten Angehörigen wo auch immer besuchen will, wenn er das möchte und sich den Risiken bewusst ist, dann tue ich das. Die ganze Welt ist voller Gefahren, voller Bakterien, voller Viren, voller Möglichkeiten auch in jungen Jahren ins Gras zu beißen und ich wäre sehr stolz darauf, wenn die Menschen dieses Landes mal wieder anfangen würden ihre eigenen Wege zu gehen und nicht auf das zu hören, was ihnen wildfremde Menschen verkaufen wollen.
    Um es nochmal konkret zu machen, ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein COVID Patient unter NIV kurz vor der Intubation sehr viel erregerhaltiges Aerosol produziert, deswegen trage ich eine FFP2/3 Maske und versuche meine Augen durch eine Schutzbrille zu schützen. Glaube ich aber, dass diese komischen selbstgenähten Masken in den Supermärkten irgendetwas aufhalten können, wenn es hart auf hart kommt? Nein, tue ich nicht. Gleichzeitig will ich aber auch niemandem seine Maske verbieten! Aber ihr könnt doch auch Alkohol verbieten, wieviel Menschen wurden unter dem Einfluss von Alkohol verletzt oder im Strassenverkehr umgebracht? Verbietet doch Zucker und fettes Essen sowie Zigaretten, die daraus resultierenden Erkrankungen führen zu immens hohen Kosten, was villeicht zu weniger vorhandenen finanziellen Mitteln für Personal geführt hat? Wieviel Arzt/Pflegefamilien haben jahrzehnte lang unter der Personalsituation im Gesundheitssystem gelitten? Wo fangt ihr mit euren Verboten/Regeln an, wo hört ihr auf?
    Um das Ganze abzuschließen, ich persönlich bin sehr für Demonstrationen jeglicher Art, trefft euch, reist wohin ihr wollt, macht was und wo ihr wollt, führt euer Leben so wie ihr es für richtig haltet. Hört endlich auf alles immer reglementieren und kontrollieren zu wollen, tut was ihr meint tun zu müssen und lebt wie Erwachsene mit den Konsequenzen. Wenn ich ins Krankenhaus komme und mich bei einer Schwester mit COVID anstecke, nur weil diese auf einer Anti-Corona Demo war, dann hab ich da halt einfach riesen Pech gehabt. Dann ist das so. Dann sterbe ich villeicht sogar für sone blöde Demo. Trozdem würde ich immer wieder dafür einstehen, dass sie gemäß ihrer Überzeugung, und sei sie meiner Meinung nach noch so dämlich, frei handeln kann. Ernsthaft, wenn ihr so eine Angst vor der potentiellen Kontagiosität der Menschen habt, dann bleibt doch zu Hause. Schließt euch doch ein. Warum geht ihr überhaupt noch arbeiten, das ist doch inkonsequent. Bei meiner Kollegin hatte niemand ne Ahnung, dass sie Covid positiv war. Tragt ihr alle Vollschutzanzüge rund um die Uhr? Auf der Arbeit ausschließlich FFP2/3 Masken? Wem gebt ihr die Hand, wem nicht? Begüßt ihr eure Kinder? Die tragen in den Kindergärten keine Masken, könnten jederzeit infiziert sein, wo zieht ihr die Grenze? Lange Rede kurzer Sinn, tut was ihr tun müsst, ich will das keinem Absprechen, aber hört endlich auf anderen Menschen vorzuschreiben was sie zu denken oder wie sie zu handeln haben. Meiner Meinung nach kann nur auf diese Weise die immer weiter voranschreitende Spaltung der Gesellschaft verhindert werden.
    Das deckt sich auch mit Beobachtungen von anderen Krankenhäusern wie z.b. bei uns und in Ländern wie Österreich und Schweiz: Wir hatten eher weniger zu tun als zu viel.
    Aber du kannst hier bei den Kleingeistern noch so argumentieren, noch so nachvollziehbare Gedankengänge formulieren, die kapieren es nicht. Mich erinnern diese Leute immer wieder an Hitler, der das Bürgertum ziemlich verachtet hat, weil sie in seinen Augen feige Dummköpfe waren. Geschichte ändert sich nicht, sondern wird nur wiederholt.



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  3. #593
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
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    Zitat Zitat von Dr.Bundy Beitrag anzeigen
    Das deckt sich auch mit Beobachtungen von anderen Krankenhäusern wie z.b. bei uns und in Ländern wie Österreich und Schweiz: Wir hatten eher weniger zu tun als zu viel.
    Aber du kannst hier bei den Kleingeistern noch so argumentieren, noch so nachvollziehbare Gedankengänge formulieren, die kapieren es nicht. Mich erinnern diese Leute immer wieder an Hitler, der das Bürgertum ziemlich verachtet hat, weil sie in seinen Augen feige Dummköpfe waren. Geschichte ändert sich nicht, sondern wird nur wiederholt.
    Es ist ja schon langweilig genug, wenn Du ständig AfD-like die Opferrolle auf wenig glaubwürdige Art kultivierst, aber Deine Gedankengänge werden zunehmend wirr und inkohärent. Konfabulationen sind auch nicht gerade ein Zeichen geistiger Gesundheit, bist Du sicher, daß Du nicht mal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen willst?
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



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  4. #594
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    Zitat Zitat von Dr.Bundy Beitrag anzeigen
    Das deckt sich auch mit Beobachtungen von anderen Krankenhäusern wie z.b. bei uns und in Ländern wie Österreich und Schweiz: Wir hatten eher weniger zu tun als zu viel.
    Aber du kannst hier bei den Kleingeistern noch so argumentieren, noch so nachvollziehbare Gedankengänge formulieren, die kapieren es nicht. Mich erinnern diese Leute immer wieder an Hitler, der das Bürgertum ziemlich verachtet hat, weil sie in seinen Augen feige Dummköpfe waren. Geschichte ändert sich nicht, sondern wird nur wiederholt.
    Und? Wer ist in diesem Szenario deiner Meinung nach unser „liebenswürdiger“ Addi, und wer sind die blöden Bürger?



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  5. #595
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    Geändert von pineapple (29.08.2020 um 11:16 Uhr) Grund: Inhalt nicht korrekt



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