- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Zitat von
kartoffelbrei
Bezüglich Intensiv-Auslastung hier die Zahlen unserer operativen Intensivstation, die bei uns traditionell für ARDS-Patienten zuständig ist. Nicht übermäßig COVID-betroffene Region Deutschlands, aber weil ECMO-Zentrum viele Zuverlegungen aus kleineren Häusern der Region:
- Eigentlich 16 Betten, wegen Pflegemangel in der Regel maximal 10-12 Betten zu belegen. Diese werden im Rahmen des elektiven OP-Programms in der Regel auch fast alle belegt.
- Belegung normalerweise nur mit Patienten der operativen nicht-herzchirurgischen Fächer, in der Influenza-Saison ab und an ein Influenza-Patient an der ECMO. Kann mich nicht erinnern, dass wir mal zwei gleichzeitig hatten, will es aber nicht ausschließen.
- Pandemie-Plan: Alle nicht dringlichen OPs abgesagt, dringliche Patienten auf den anderen ITS versorgt. Formell 16 Betten vorgehalten. Dafür aber gar nicht genug Intensivpflege da, im Bedarfsfall hätte die Anästhesiepflege nach einem Crashkurs aushelfen müssen.
- Maximum April 2020: 8 COVID-Patienten, davon einer bereits wieder dekanüliert nach abgeschlossenen Weaning, alle anderen beatmet, drei ECMOs. Aufenthaltsdauer 3-5 Wochen für die, die überlebt haben.
- Fazit: Ja, auf dem Papier waren 50% der auf dieser Station vorhandenen Betten "frei". Diese hätten wir aber gar nicht in normaler Qualität bedienen können. Trotz geringer Patientenzahl gab es Tage, wo das Personal medizinisch fast an die Grenze kam, weil zu viele Patienten gleichzeitig schlecht waren. Hätten die elektiven Operationen parallel stattgefunden, wäre das ganze System kollabiert. Und das, obwohl wir weit entfernt von den Hotspots waren.
Zu behaupten, dass das ganze System zusammen gebrochen wäre, nur weil speziell euer Haus kaum mit 8 Covid Patienten auf Intensiv klargekommen ist, ist schon etwas vermessen.