Jobsituation derzeit angespannt?

[tragezwerg]

Ich hab keine Ahnung, wo ihr euch bewerbt, aber hier im Süden (Metropolregion) gibt es an zwei benachbarten Unikliniken fast in jeder Fachdisziplin freie Stellen, und an den 20+ kleineren Kliniken im Umfeld sowieso. Wenn man in solchen Zeiten 25+ Bewerbungen schreiben muss, ist es vielleicht ganz hilfreich, die mal gegenlesen zu lassen. Vielleicht macht man ja unbewusst irgendwas falsch.
Und ja, man kann sich nach oben arschkriechen und bumsen, wenn einem das Spaß macht. Ich für mich mache lieber meine Arbeit ordentlich und bin fachlich kompetent. Hat mir bisher nicht geschadet, und das gute Examen war auch kein Hindernis. Habe für alle Jobs nur je eine Bewerbung schreiben müssen, ohne Vitamin B.

[ninondelenclos]

Wo Im Süden?
Ja ich glaube tatsächlich mache ich was falsch wenn das so ist, obwohl ich meine Bewerbung nach verschiedenen Mustern geschrieben habe.

[16matti]

Seit ich vor kurzem an meiner neuen Klinik in der Anästhesie angefangen habe mit mehreren neuen Kollegen gleichzeitig kommen monatlich 2-3 neue Kollegen dazu - irgendwann wird der Laden bestimmt wieder einigermaßen aufgefüllt sein (wobei Fluktuation ist ja immer - gerade bei großen Abteilungen) aber Einstellungsstopp herrscht hier nicht gerade

[McLaren422]

als PJ-Student kurz vorm M3 kriegt man ja regelrecht Depressionen, wenn man das hier mitliest...

Ich sag mal so: Dass es jetzt in gewissen Abteilungen schwieriger ist, ne Stelle zu kriegen, liegt ja auf der Hand. Habe ja selber im PJ teilweise miterlebt, wie es da abging. Gerade in der Inneren und in der Chirurgie wurden wegen Corona zig elektive Eingriffe und Untersuchungen abgesagt, mancherorts wurden Betten leer gemacht, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Dass man da keine neuen Leute einstellen will, ist ja klar. Dazu kommt auch, dass viele einfach Angst haben, zum Arzt zu gehen und deswegen vllt lieber dreimal drüber nachdenken, ob sie zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen.
All das führt zu Umsatzeinbußen und das bei meist eh schon unterfinanzierten Krankenhäusern. Dann kommt es halt gerade eben vor, dass man sich als Berufsanfänger eben nicht die Stellen aussuchen kann, so wie noch letztes Jahr. Je nach Fachrichtung natürlich.
Ich denke aber, dass das nur vorübergehend ist. Die Menschen bleiben krank, der medizinische Bedarf der Bevölkerung wird jetzt nicht auf einmal deutlich weniger werden oder dass wir jetzt auf einmal in Bezug auf Nachwuchs aus den Vollen schöpfen können (wo sollen die denn herkommen?). Die Grundsituation bleibt langfristig die gleiche, weswegen ich denke, dass sich Absolventen eines Medizinstudiums da auch keine Sorgen machen müssen.
Im Moment tendiere ich Richtung Strahlentherapie oder Nuklearmedizin. Mal schauen, wie da die Situation so ist.

[urinbeutel]

Sehe das nicht so eng. Habe auch schlimmste Befürchtungen gehabt, aber hat sich selbst in einer der beliebtesten Größstädte nicht bewahrheitet. Strahlentherapie und Nuk sollte ez sein.