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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Diamanten Mitglied Avatar von jijichu
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    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Interessant, dass die Frage nach der Herkunft so konsequent als rassistisch empfunden wird. Wenn sich der Patient für deine Ethnische Herkunft interessiert, zeugt das doch in erster Linie davon, dass er sich für deine Person interessiert.
    Es kommt, wie bei allem im Leben auf den Ton der Musik an. Es gibt viele, die fragen neugierig, aber auch einige, bei denen einiges an Ablehnung mitschwingt. Und bei letzterem empfinde ich die wiederholte (!) Frage als rassistisch. Genauso, wenn jemand sehr deutlich herablassend nebenbei anmerkt, "wie gut ich doch Deutsch spreche".


    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Für einen chinesischen Mann ist man als Ausländerin nur eine Trophäe in der Sammlung. Undzwar so gut wie immer mit vielleicht ganz wenigen Ausnahmen. Man trifft dort als blonde Frau sehr schnell auf interessierte chinesische Männer, die auch nach außen hin erst mal sehr nett und sehr spendabel sind. Ich hatte dort Kontakt mit vielen Männern, teils aus wirklich gehobenen Kreisen. Man wird dann als ausländische Frau aber nur ausgenutzt. Wenn sie ihren Spaß mit dir hatten, dich ein bisschen im Bekanntenkreis rumgezeigt haben („schaut mal, ich hatte ne blonde Frau im Bett“), dann lassen sie dich eiskalt fallen. Für eine ersthafte Beziehung oder gar zum Heiraten kommt man als Ausländerin keinesfalls in Frage. Das gleiche gilt für ausländische Männer.
    Jo, alle über einen Kamm scheren bei ca. 1,4 Mrd Einwohnern ist sicherlich hilfreich in einer Diskussion, in der es um Rassismuss oder rassistische Resentiments geht...
    Nur, weil es wo anders schlimmer ist, heißt es nicht, dass der Alltagsrassismus, den manche von uns hier erleben für den Einzelnen nicht schlimm ist. Ind er Alltagssprache hat sich einiges eingeschlichern und wird einfach schulterzuckend akzeptiert - hier in der Gegend ist es total usus z.B. "Der Metzger, der Jude, der verlangt 2 Euro mehr für das Kilo Fleisch" zu sagen. Super. Und das in allen Altersgruppen. Ich bin vom Glauben abgefallen, als ich hergezogen bin und das zum ersten Mal gehört habe.

    Ich für meinen Teil hab sowohl von Patienten als auch Kollegen (Pflege, Ärzte, darunter auch Ober- und Chefärzte) Rassismus erlebt, mir gegenüber oder auch in meinem Beisein einem Dritten gegenüber. Und das nicht nur von Deutschen, Rassismus ist keine exklusive deutsche Eigenschaft.



  2. #22
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    Zitat Zitat von jijichu Beitrag anzeigen
    Es kommt, wie bei allem im Leben auf den Ton der Musik an. Es gibt viele, die fragen neugierig, aber auch einige, bei denen einiges an Ablehnung mitschwingt. Und bei letzterem empfinde ich die wiederholte (!) Frage als rassistisch. Genauso, wenn jemand sehr deutlich herablassend nebenbei anmerkt, "wie gut ich doch Deutsch spreche".




    Jo, alle über einen Kamm scheren bei ca. 1,4 Mrd Einwohnern ist sicherlich hilfreich in einer Diskussion, in der es um Rassismuss oder rassistische Resentiments geht...
    Nur, weil es wo anders schlimmer ist, heißt es nicht, dass der Alltagsrassismus, den manche von uns hier erleben für den Einzelnen nicht schlimm ist. Ind er Alltagssprache hat sich einiges eingeschlichern und wird einfach schulterzuckend akzeptiert - hier in der Gegend ist es total usus z.B. "Der Metzger, der Jude, der verlangt 2 Euro mehr für das Kilo Fleisch" zu sagen. Super. Und das in allen Altersgruppen. Ich bin vom Glauben abgefallen, als ich hergezogen bin und das zum ersten Mal gehört habe.

    Ich für meinen Teil hab sowohl von Patienten als auch Kollegen (Pflege, Ärzte, darunter auch Ober- und Chefärzte) Rassismus erlebt, mir gegenüber oder auch in meinem Beisein einem Dritten gegenüber. Und das nicht nur von Deutschen, Rassismus ist keine exklusive deutsche Eigenschaft.
    Wenn etwas einer Kultur immanent ist und ganz offensichtlich vom weit überwiegenden Anteil der Bevölkerung so praktiziert wird, dann darf man schon mal generalisieren. Die Gesellschaft ist dort weit weniger heterogen als in westlichen Ländern. Während man hier die Leute in der Regel wirklich nur schlecht "über einen Kamm scheren" kann und die Menschen sehr diverse Ansichten und Lebenseinstellungen haben, sieht das in China deutlich anders aus.

    Sicher gibt es in Deutschland Rassismus. Aber man sollte halt auch nicht jede Andersbehandlung, jede Frage, jedes Interesse an der eigenen Herkunft als Rassismus ansehen.



  3. #23
    gamo lefuzi nibe
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    3.484
    Mir hat mal ne Patientin gesagt "Wie schön, ein deutsches Gesicht zu sehen, sonst sind hier nur ausländische Ärzte". Mir hat es in dem Moment echt die Sprache verschlagen. Ich spreche akzentfrei und bin weiß, aber habe auf jeden Fall kein "deutsches Gesicht", was auch immer das sein soll. Und die Frage nach der Herkunft dient leider viel zu oft dazu, jemanden in eine bestimmte Schublade zu stecken. Mir würde nicht im Traum einfallen, jemanden, der akzentfrei Deutsch spricht, zu fragen, aus welchem Land er kommt. Denn diese Frage suggeriert bereits, dass man denjenigen als nicht zugehörig empfindet.



  4. #24
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    17.03.2006
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    3.731
    Zitat Zitat von coloneo Beitrag anzeigen
    Hier mal ein Dialog mit Patient XY im PJ und jetzt als Assi 100-mal durchgespielt:

    Patient: "Ähem, wo kommen Sie her?
    Ich: Deutschland.
    Patient: "Jaja (zweifelnd) ich weiß, jetzt mal wirklich, wo kommen Sie her?
    Ich: NRW

    Patient: "Haha, ne mal im Ernst, wo kommen `se her?
    Genau sowas stört mich auch. Dieses "das kann kein Deutscher sein, das muss ein Ausländer sein, den frag ich jetzt so lange bis er endlich zugibt dass er kein Deutscher ist.". Hat doch irgendwann Dieter Bohlen mit diesem kleinen Mädchen auch gemacht das völlig verzweifelt war weil sie aus Herne kommt und der Bohlen nicht locker gelassen hat.

    Ich seh da das Problem, dass man das irgendwann nicht mehr als "Interesse" abstempeln kann. Wenns nur um Interesse geht, dann kann man auch irgendwann aufhören zu fragen oder auf die Antwort "Deutschland" auch "ach, interessant, aus welcher Ecke denn?" antworten. Aber die mitschwingenden Unterstellungen dass man ja eigentlich nicht aus Deutschland kommen könne wegen Aussehen / Name / Sonstwas sind für mich irgendwo diskriminierend. Rassistisch wird vielleicht etwas inflationär benutzt, aber diskriminierend sollte es treffen.



  5. #25
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    26.12.2003
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    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Sicher gibt es in Deutschland Rassismus. Aber man sollte halt auch nicht jede Andersbehandlung, jede Frage, jedes Interesse an der eigenen Herkunft als Rassismus ansehen.
    Es gibt nicht DEN EINEN Rassismus, sondern Abstufungen. Es macht einen Unterschied, ob man europäisch aussehend mit leichtem Akzent oder gebrochenes Deutsch spricht.....wenn man nicht europäisch aussieht, dann ist die Behandlung unterschwellig schon ganz anders, auch trotz akzentfreiem Deutsch. Es ist kein großer Spaß, als Dunkelhäutiger den Alltag in Deutschland zu bestreiten. Diese Blicke, diese "harmlosen" Fragen...Die Deutschen sind da schon eher konservativ in der Gesamtheit...Und in der Politik bzw Top - Positionen in der Wirtschaft wimmelts auch nicht gerade von Leuten mit Migrationshintergrund.
    Never wrestle with a pig, because you both get dirty, but the pig likes it!



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