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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
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    Zitat Zitat von Dame Ajola Beitrag anzeigen
    Man sollte sich als Arzt öfter mal zusammenrechnen, wie viel Geld man an eine Klinik oder einen Konzern verschenkt, wenn man undukumentierte anspruchsvolle Arbeit leistet. Wie kommen manche Klinikkonterne auf zweistellige Renditen? Da würde ich nicht arbeiten wollen, wenn ich ständig um meinen Lohn betrogen würde
    Helios, Asklepios. Und da wäre wieder die Grundsatzdisussion, ob Gesundheit ein Markt ist wie Auto verkaufen.

    Zitat Zitat von Bonnerin Beitrag anzeigen

    Ach, solange wie 50%+ der Mediziner mit einem chronischen Helfersyndrom rumlaufen und an eine "Berufung" glauben kommen die Krankenhäuser so oder so mit Tricks durch. Da sind eher erstmal die Ärzte in der Pflicht, denn "grundsätzlich manipulationsfreie" Erfassung gibt es, aber dann muss man sie auch unmanipuliert von der Abteilung/Klinik verwenden dürfen.
    Das ist nicht nur Helfersyndrom, sondern Karriere. Wer macht schon Karriere, der jede Überstunde dokumentiert?
    Der Liebling vom Chef ist die Person, die die Arbeit still erledigt und die Zustände hinnimmt.
    Bei Forschung ist es noch schwieriger. Die findet immer im Freizeitbereich zum überwiegenden Teil statt. Sie dient nicht unmittelbar der Krankenversorgung, sondern Renomee der Klinik und eigene Karriere.

    Zitat Zitat von nie Beitrag anzeigen
    Genau das. Beispiele : die Assistenten habe sich zu Feierabend oder mit max. einer Überstunde ausgeloggt und dann einfach weitergearbeitet. Wäre ja "nur" Briefe schreiben, das wäre ja nicht richtig Arbeiten... oder morgens eine halbe Stunde/Stunde vor Dienstbeginn kommen und die Visite vorbereiten, sich aber erst zum offiziellen Arbeitsbeginn einloggen. Oder der Klassiker: zur Pause ausstempeln und weiterarbeiten. Macht ja auch keiner Überstunden oder lässt Pausen ausfallen weil man so Spaß an der Arbeit hat und es so toll findet. Und in Abteilungen wo Überstunden aufschreiben nicht gewünscht ist, werden die Oberen auch dafür sorgen können, dass die Mitarbeiter arbeitszeitkonform stempeln. Unabhängig davon, wie lange sie da sind.
    Hört sich sehr nach Leitung einer Inneren an....einerseits multimorbiden Patienten sehr zeitaufwendig helfen lassen (mit aus chirurgischer Sicht mit sehr mäßigem Erfolg) und andererseits vollkommen unmenschlich gegenüber dem eigenen Personal sein, insgesamt wenig pragmatisch. finde sowas furchtbar und bin froh nicht mehr in der Inneren zu sein (War nur ein Überbrückungsjob).
    Geändert von daCapo (11.06.2020 um 12:11 Uhr)



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  2. #17
    ehem-user-21-08-2020-1502
    Guest
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Helios, Asklepios. Und da wäre wieder die Grundsatzdisussion, ob Gesundheit ein Markt ist wie Auto verkaufen.

    Da ist meine Antwort ganz klar. Da ich aber nichts daran ändern kann, werde ich mich an privaten Häusern nicht bewerben. Bei mir in der Nähe gibt es sowieso so gut wie keine Klinikkonzerne. Aber das kann jeder entscheiden wie er möchte.




    Das ist nicht nur Helfersyndrom, sondern Karriere. Wer macht schon Karriere, der jede Überstunde dokumentiert?
    Der Liebling vom Chef ist die Person, die die Arbeit still erledigt und die Zustände hinnimmt.
    Bei Forschung ist es noch schwieriger. Die findet immer im Freizeitbereich zum überwiegenden Teil statt. Sie dient nicht unmittelbar der Krankenversorgung, sondern Renomee der Klinik und eigene Karriere.

    Und dann kommt bei einigen das große Erwachen, weil eben nicht jeder dieser eifrigen Mitarbeiter Karriere machen wird. An der Uniklinik meines Studienortes sind einige Leute unfreiwillig (sichere Quellen) seit fast 10 Jahren Assistenten. Dazu viele Funktionsoberärzte. Wo so ein Hauen und Stechen ist wird es schwierig Mehrarbeit den Chef (der das natürlich weiss und bewusst ausnutzt) mit unzähligen umdokumentierten ÜS zu beeindrucken. Ein Chef der so drauf ist, wird sich wahrscheinlich auch nicht vor seine Mitarbeiter stellen, wenn denen aufgrund der chronischen Überlastung ein Fehler passiert ist. Da kann die Karriere schnell einen Knick bekommen.

    Hört sich sehr nach Leitung einer Inneren an....einerseits multimorbiden Patienten sehr zeitaufwendig helfen lassen (mit aus chirurgischer Sicht mit sehr mäßigem Erfolg) und andererseits vollkommen unmenschlich gegenüber dem eigenen Personal sein, insgesamt wenig pragmatisch. finde sowas furchtbar und bin froh nicht mehr in der Inneren zu sein (War nur ein Überbrückungsjob).
    Und dann kommt bei einigen das große Erwachen, weil eben nicht jeder dieser eifrigen Mitarbeiter Karriere machen wird. An der Uniklinik meines Studienortes sind einige Leute unfreiwillig (sichere Quellen) seit fast 10 Jahren Assistenten. Die Altvorderen räumen doch nicht einfach so den Platz. Dazu viele Funktionsoberärzte. Wo so ein Hauen und Stechen ist wird es schwierig Mehrarbeit den Chef (der das natürlich weiss und bewusst ausnutzt) mit unzähligen umdokumentierten ÜS zu beeindrucken. Ein Chef der so drauf ist, wird sich wahrscheinlich auch nicht vor seine Mitarbeiter stellen, wenn denen aufgrund der chronischen Überlastung ein Fehler passiert ist. Da kann die Karriere schnell einen Knick bekommen.
    Mann muss sich nur ausrechnen, wieviel Geld man verschenkt und ob es wirtschaftlich ist 10 Jahre als Assistent zu buckeln.
    Es gibt da ganz interessante Umfragen unter Assistenten an Uniklinika, die sich nach eigenen Aussagen in einer Sackgasse sehen

    Aber das soll jeder für sich entscheiden. Man hat nur ein Leben und kann in seiner begrenzten Lebenszeit tun was man will. Ich habe im Studium nicht geglaubt, dass flächendeckend solche Zustände im Jahre 2020 vorkommen. Dass in Industrieunternehmen grundsätzlich ÜS nicht dokumentiert werden, habe ich noch nie gehört.


    Kann ich sehr gut verstehen, dass du aus der Inneren raus bist. Das Fach schließe ich für mich nach div. Famulaturen definitiv in Deutschland aus (Obwohl ich Allgemeinmedizin interessant finde, aber 1 Jahr Innere in Deutschland?)
    Geändert von ehem-user-21-08-2020-1502 (11.06.2020 um 17:13 Uhr)



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  3. #18
    ehem-user-21-08-2020-1502
    Guest
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Wer macht schon Karriere, der jede Überstunde dokumentiert?
    Es geht nicht um jede Überstunde. Es geht um Fälle, wenn täglich mehrere Überstunden anfallen und dies bei allen Assistenten der Fall ist. Dann stimmt etwas im System nicht. Und es muss möglich sein, in absehbarer Zeit FA zu werden, ohne jahrelang illegal zu arbeiten und sich um etliche Tausend Euro bescheissen zu lassen. Rechne das mal aufs Jahr hoch



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  4. #19
    Banned
    Mitglied seit
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    Zitat Zitat von Dame Ajola Beitrag anzeigen
    An der Uniklinik meines Studienortes sind einige Leute unfreiwillig (sichere Quellen) seit fast 10 Jahren Assistenten. Die Altvorderen räumen doch nicht einfach so den Platz. Dazu viele Funktionsoberärzte.)
    Kommt aufs Fach an, in meinem Fachgebiet gibt es keine Assis, die 10 Jahre auf der Stelle sitzen (vllt halbtags?). Die Praxis ist attraktiver sobald man FA ist als das KH. Personenen mit Karrierewunsch bleiben im KH. Das garkeine ÜS aufgeschrieben werden, finde ich auch unrealistisch, würde ja heißen alles lässt sich auf die Minute erledigen, es gibt eher zu viel Personal.

    Zitat Zitat von Dame Ajola Beitrag anzeigen
    Es geht nicht um jede Überstunde. Es geht um Fälle, wenn täglich mehrere Überstunden anfallen und dies bei allen Assistenten der Fall ist. Dann stimmt etwas im System nicht. Und es muss möglich sein, in absehbarer Zeit FA zu werden, ohne jahrelang illegal zu arbeiten und sich um etliche Tausend Euro bescheissen zu lassen. Rechne das mal aufs Jahr hoch
    sehe ich auch so, ist dann keine gute Klinik, wenn man die Inhalte nicht erlernen kann in absehbarer Zeit



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  5. #20
    ehem-user-21-08-2020-1502
    Guest

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    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Das garkeine ÜS aufgeschrieben werden, finde ich auch unrealistisch, würde ja heißen alles lässt sich auf die Minute erledigen, es gibt eher zu viel Personal.
    Ich meinte damit, dass es wohl Abteilungen gibt, wo jede Menge ÜS gemacht werden aber diese grundsätzlich nicht aufgeschrieben werden bzw. abgezeichnet werden. Das ist aber sicherlich nicht die Norm, kommt aber vor.
    Ich lese heraus, dass du in einem chirurgischen Fach tätig bist. Da hast du spätestens als FA sowohl in der Klinik als auch in der Praxis sehr gute Möglichkeiten. In meiner Famulatur in der Inneren gab es in der Tat viele Altassistenten (10 Jahre und mehr). Das halte ich für wenig erstrebenswert. Ich sag mir, Augen zu und durch, jede Assistenzzeit geht zuende. Wobei ich den Ausdruck "ASSISTENZarzt" nicht mag. Man ist ja im eigentlichen Sinne kein Assistent, zumal der Begriff aus einer längst vergangenen Epoche stammt, die nicht unbedingt mit positiven Dingen der dt. Geschichte verknüpft ist (Preußische Armee)



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