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Also dass man Radiologie allein durch lesen lernen kann, halte ich für fernab der Realität. Wie in anderen Fachrichtungen sind die schwierigen Fälle ja auch bei uns die, die nicht so eindeutig sind, dass sie im Lehrbuch stehen (oder auf radiopaedia gelistet sind). Man kann sich Grundlagen anlesen, aber wirklich lernen mit den Sachen sicher umzugehen, tut man erst in der Klinikrealität.
Und ich möchte auch nicht die Fachärztin sein, die in der Ausbildung 5 jahre lang in der Praxis Kreuzbandrisse und Bandscheibenprotrusionen diagnostiziert hat und die dann als FÄ auf einmal in der Klinik ohne die Möglichkeit einen Hintergrunddienst zu Kontaktieren den Motorradfahrer als Poly diagnostizieren muss, den es richtig übel durch den Fleischwolf gedreht hat.
Abgesehen davon frage ich mich, ob Praxen überhaupt komplette Anfänger einstellen. Wenn ich Praxisinhaberin wäre, würde ich das nicht machen. Wenn ich mir anschaue, wie die Befunde eines kompletten Anfängers meistens so aussehen, würde ich dafür nicht den Ruf meiner Praxis ruinieren wollen bzw. alternativ jeden Befund noch mal komplett überarbeiten wollen.
Und die meisten Ausschreibungen, die ich von Praxen bisher gesehen habe, suchen FÄ und AÄ in fortgeschrittener Weiterbildung.
Einige Beispiele:
Wir hatten mal eine Überweisung von einer radiologischen Praxis mit V.a. Hypophysentumor, weil es nicht möglich war KM zu geben (Vene nicht gefunden). Sequenzen in der Praxis waren 4mm Schnitte durch den ges. Kopf (also keine speziellen Sequenzen für Hypophyse).
Dann erhalten wir teilweise von Praxen CT Bilder, wo man Tumore nur zu 50% abbildet im Staging oder es kommen immer wieder mal externe Bilder mit 5mm großen Schnitten bei Kontrolluntersuchungen von sehr kleinen Läsionen, gerne als FAST Sequenz.
Radiologie ist ein Handwerk, was man nicht mit einem Lehrbuch alleine lernen kann.
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