teaser bild
Seite 1 von 6 12345 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 28
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    03.03.2009
    Beiträge
    16

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Einen schönen guten Abend, liebes Forum.

    Entschuldigt, dass ich ein solches Thema starte, obwohl es bestimmt schon x Mal durchgekaut wurde.
    Aber auch ich bin nach mittlerweile drei Jahren Assistenzarztzeit in einem mittelgroßen Uniklinikum etwas desillusioniert. Das Fach selber macht mir weiterhin viel Spaß, allerdings habe ich das Gefühl, dass (mir) im Klinikalltag einfach zu wenig Zeit zur Verfügung steht um mich mit den Patienten und den Erkrankungen wirklich zu beschäftigen. Mich nervt die Fließbandarbeit und ich bekomme jeden Montag aufs neue das auf gut Deutsch Kotzen, wenn zu den 10 Neuaufnahmen aus dem Wochenende auch noch elektive geplant werden, weil der Oberarzt schon lange kein Assistent mehr ist. Auch das ist bestimmt keine neue Erkenntnis.

    Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen, ich denke im Moment viel darüber nach irgendwann in eine Niederlassung zu gehen, oder sogar einen Teil der Assistenzzeit im niedergelassenen Bereich zu machen. Im Studium noch wollte ich die ganz krassen Notfälle und Dienste machen und interdisziplinär ein breites Spektrum abdecken. Mittlerweile aber merke ich, wie ich bei jeder neuen "V.a. Apoplex" Anmeldung in der Nacht sofort genervt bin. Mir sind mittlerweile andere Dinge wichtiger geworden. Ich sehne mich nach geregelten Arbeitszeiten, mehr Zeit für weniger Patienten, mehr eigenbestimmtes Arbeiten.

    Leider kann ich mir nur schwer den Arbeitsalltag eines niedergelassenen Neurologen Vorstellen und sowas wie ein "Praxis-Profil" habe ich bisher über Google auch noch nicht gefunden. Welche Möglichkeiten habe ich als niedergelassener außerhalb meiner Praxis tätig zu werden (Belegbetten, Betreuung eines Krankenhauses ohne eigene Neurologie...), welche Weiterbildungen wären sinnvoll oder notwendig (Stichwort doppelter Facharzt Neuro und Psych)?

    Vielleicht haben ein paar Mitglieder hier im Forum schon diesen Schritt gemacht, oder zumindest mal eine Praxisfamulatur/-hospitation gemacht und können mir ihre Eindrücke schildern.

    Ich bedanke mich über jedes Feedback!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    27.10.2019
    Beiträge
    988
    Zitat Zitat von GhostRider1170 Beitrag anzeigen
    Ich bedanke mich über jedes Feedback!
    Man sollte die frühere Regelung wieder einführen, dass man ohne Krankenhausweiterbildung Hausarzt werden kann. Es gibt sowieso einen Hausarzt-Mangel. Warum man drei Jahre im Krankenhaus verbringen soll erschließt sich mir nicht. Das ist viel zu lang.
    Ansonsten haben Unikliniken einen derart starken Mangel an Leuten - gerade in der Neurologie -, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die dir den Wunsch nach einer Teilzeitstelle verwehren würden. Man kann es ja wenigstens mal versuchen bevor man kündigt. Dann hättest du die interessanten Fälle und noch genug Freizeit. Wenn du Geld brauchst, kannst du ja zwischendurch irgendwo eine Nebentätigkeit ausüben. Aber ich schätze da fallen derart viele Überstunden an, dass du genug rauskriegen wirst.
    Außerdem muss man bedenken: jetzt während Corona kann es sein, dass es schwieriger ist eine Stelle an einem anderen Haus zu kriegen.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #3
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
    Mitglied seit
    02.10.2010
    Semester:
    FA
    Beiträge
    2.369
    Zitat Zitat von cartablanca Beitrag anzeigen
    Man sollte die frühere Regelung wieder einführen, dass man ohne Krankenhausweiterbildung Hausarzt werden kann. Es gibt sowieso einen Hausarzt-Mangel. Warum man drei Jahre im Krankenhaus verbringen soll erschließt sich mir nicht. Das ist viel zu lang.
    Damit jeder Hausarzt auch mal Krankenhausmedizin gemacht hat und die Fälle, die Abläufe etc kennt.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #4
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    06.11.2009
    Ort
    Mülheim an der Schnur
    Semester:
    FÄ für Neurologie/Psychiatrie und Psychotherapie
    Beiträge
    3.135
    Belegbetten in einem Krankenhaus ohne Neurologie halte ich für nicht sinnvoll. Neurologische Akutpatienten benötigen in der Regel rund um die Uhr qualifiziertes ärztliches und pflegerisches Fachpersonal. Dazu kommt, dass das Groß der Patienten inzwischen in den meisten kleineren Kliniken auch Schlaganfälle sind, welche auch aufgrund der Schwere und auch der Begleiterkrankungen intensivere Behandlung benötigen. Deshalb sehe ich auch internistisch geführte Stroke Units sehr kritisch.

    Als niedergelassener Neurologe machen maximal Konsiltätigkeiten in Kliniken ohne Neurologie Sinn. Ob sich das finanziell überhaupt lohnt. Keine Ahnung. Darüber hinaus kann man aber die Betreuung von Seniorenheimen/Behindertenwohnheimen und Gutachtertätigkeiten als zusätzliches Standbein übernehmen. Man muss sich aber grundlegend klar sein, dass Neurologie in der Praxis eher Verwaltungsneurologie ist und daher oft genauso redundant wie in der Klinik. Das Arbeitsaufkommen ist auch nicht weniger, genauso wenig wie die Bürokratie. Es hat nur den Vorteil, dass man ggf. mehr Spielräume für die eigenen Steckenpferde hat. Aber dennoch ist man auch da an wirtschaftliche und strukturelle Kriterien gebunden. Bevor man sich dafür entscheidet, sollte man definitiv es mal getestet haben. Es ist nicht verkehrt auch mal als Klinikarzt in der Weiterbildung mal ein Jahr in einer Praxis verbracht zu haben. Dann kennt man beide Seiten.

    Ich arbeite in einer neurologischen- psychiatrischen-psychotherapeutischen Praxis und bin in den Endzügen des Psychiaters als bereits Fachärztin für Neurologie. Bei uns läuft die Neurologie historisch gewachsen eher nebenbei.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    06.11.2009
    Ort
    Mülheim an der Schnur
    Semester:
    FÄ für Neurologie/Psychiatrie und Psychotherapie
    Beiträge
    3.135

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von cartablanca Beitrag anzeigen
    Man sollte die frühere Regelung wieder einführen, dass man ohne Krankenhausweiterbildung Hausarzt werden kann. Es gibt sowieso einen Hausarzt-Mangel. Warum man drei Jahre im Krankenhaus verbringen soll erschließt sich mir nicht. Das ist viel zu lang.
    Weil es Sinn macht, dass man schon alleine dadurch, dass man die stationären Strukturen und Abläufe kennt und Verläufe schwerer Erkrankungen gesehen hat und abschätzen kann, auch die Indikation für stationäre Behandlungen besser beurteilen kann. Das verbessert nicht nur die Versorgung der Patienten sondern auch die Zusammenarbeit der Schnittstellen und danach wieder den Übergang in die ambulante Versorgung.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 1 von 6 12345 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook