Nein, Du hast mich nicht verstanden. Ich bezweifle, dass DU das kannst, nicht meine Vorgänger.
Der praktische Arzt als solcher wurde vor knapp 30 Jahren abgeschafft, weil der zunehmende Wissenszuwachs, die Spezialisierung und auch die immer theoretischer werdende Uni-Ausbildung einen Frischapprobierten spätestens zu Beginn der Neunziger nicht mehr dazu befähigten, sich einfach so niederzulassen.
Oder einfacher ausgedrückt: heutzutage kann man nix, wenn man von der Uni kommt (und damit nehme ich mich nicht aus, auch wenn das 15 Jahre her ist).
Und ja, die deutsche Weiterbildungsordnung für Allgemeinmediziner ist im Vergleich recht unstrukturiert, das Lamento darüber kann ich aber nicht so recht nachvollziehen.
Ich habe mir damals selber zusammengestellt, wie ich das mache, neben den 3 Jahren Innere noch Jahre in Anästhesie und Chirurgie verbracht, deswegen habe ich auch inklusive Praxiszeit fast 8 Jahre gebraucht. Pädiatrie hätte ich auch noch mitgenommen aber das klappte leider aus organisatorischen Gründen nicht.
Ich habe mich auch in der Schweiz beworben gehabt, deren zwar ausgeklügelte aber absolut unflexible Weiterbildungsordnung hat mich aber abgeschreckt, weil ich trotz jahrelanger Berufserfahrung in der Anästhesie und Chirurgie bei denen in der Inneren nur blutige Anfängeraufgaben und -supervision bekommen hätte, Quereinstieg nicht möglich. Da war mir die größere Freiheit in Deutschland lieber, auch wenn man da nicht bequem auf ein fertig zusammengestelltes Schema zurückgreifen konnte.