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  1. #11
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    Eine wesentliche Frage ist halt auch, ob das absehbar war.

    Wenn es üblich ist, dass nur so wenige Teilnehmer diese Diagnosen haben, und von Anfang an klar war, dass eine Subgruppenanalyse geplant ist, dann ist es ein Fehler dessen, der das Studiendesign entworfen hat, der die Stichprobengröße berechnet hat. Dann könnte es, im unwahrscheinlichen Fall, dass Betreuer, Doktorvater und Zweitgutachter von Statistik eine Ahnung haben und den Anspruch haben, dass man statistisch sorgfältig arbeiten soll, sein, dass du nochmal zurück an den Start musst. Aber wahrscheinlich wäre sogar das egal - irgendwelche interessanten Ergebnisse wird man ja wahrscheinlich trotzdem haben, und wenn sie nur deskriptiv sind.

    Wenn es hingegen so ist, dass eine Subgruppenanalyse nicht geplant war, sondern jetzt im Nachhinein als Bonus durchgeführt werden soll, oder, noch besser, wenn es so ist, dass es nicht zu erwarten war, dass nur so wenige Teilnehmer diese Diagnosen haben, dann bist du auf jeden Fall aus dem Schneider. Auch nicht statistisch signifikante Ergebnisse sind ein Ergebnis, und sollten zur Minimierung des publication bias "veröffentlicht" (in diesem Fall: in einer Doktorarbeit berichtet) werden.

    Deiner Beschreibung nach klingt es so, dass die Subgruppen alle zu klein sind. Das ist dann natürlich doof. Denn das bedeutet, dass man von Anfang an hätte wissen müssen, dass die Subgruppenanalyse, bei realistischen Annahmen über den Rest der Daten, wahrscheinlich nicht möglich sein wird. Aber wie gesagt: Selbst in diesem Fall hast du ja schonmal ein Ergebnis, nämlich das Hauptergebnis.

    Und statistische Signifikanz ist nicht alles - wenn z.B. alle Subgruppenergebnisse in dieselbe Richtung gehen, große und konstant große Effektgrößen haben, nur halt nicht statistisch signifikant sind, kann man die Subgruppenergebnisse schon auch diskutieren. Dann schreibt man eben, dass die Vermutung vorliegt, dass dies und jenes der Fall ist, aber dass man dies aufgrund der mangelnden statistischen Signifikanz bei der vorliegenden Stichprobengröße nur vermuten kann. Wenn die Subgruppenergebnisse hingegen alle völlig all over the place sind, mit unterschiedlichen Vorzeichen, kleinen und unterschiedlich kleinen Effektgrößen, dann sollte man die besser gar nicht ansprechen sondern einfach schreiben, dass für eine Subgruppenanalyse eine größere Stichprobe nötig wäre.
    Geändert von davo (12.07.2020 um 07:57 Uhr)



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