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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Was erwartet ihr euch von eurem Praktikum? Wie sollte es aufgebaut sein, damit es für euch toll ist? Was waren Dinge die ihr herausragend fandet?
    Wir versuchen unsere Praktika attraktiver zu machen und euer Input wäre wertvoll.



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    wer bist du denn überhaupt?



  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Hmm.. Ich bin Oberarzt einer allgemeinpsychiatrischen Akutstation und wir versuchen PJlern ein besser Angebot bieten zu können 🤷*♂️. Aber was das für einen Unterschied bei der Frage macht, weißt wohl nur du.😁



  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Wie wärs mit anständiger Bezahlung und Studientag



  5. #5
    Diamanten Mitglied
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    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.643
    Studientag und Bezahlung sind nett, klar. Aber noch wichtiger ist IMHO, dass man dort abgeholt wird, wo man steht, und dann je nach persönlichen Karrierezielen sinnvoll darauf aufbauen kann. (Gerade im Wahlfach brauch ich IMHO nicht unbedingt einen Studientag. Den brauch ich eher bei einem entsetzlichen typischen Uniklinik-Chirurgie- oder -Innere-Tertial Und die Bezahlung ist in der Schweiz eh (fast) immer in Ordnung. Da ist eine adäquate und leistbare Unterkunft mit guter Anbindung an die Abteilung, mit brauchbarer Internetverbindung und ohne Abzocke bzgl. Gebühren für die Endreinigung IMHO wichtiger. Oder auch Kleinigkeiten, die einem das Leben viel einfacher machen, wie z.B., dass man das Gehalt auf ein deutsches Konto überwiesen bekommen kann.)

    Bei jemandem mit Psychiatrie-Famulaturen und Karrierewunsch Psychiatrie könnte das zum Beispiel die Einarbeitung ähnlich der eines neuen Assistenzarztes sein, mit eigenen Patienten (mit Supervision natürlich), mit selbst geführten Eintritts-, Patienten-, Familien- und Austrittsgesprächen (idealerweise jeweils mit Vor- und Nachbesprechung, mit einem anwesenden ärztlichen Kollegen, der nur dann interveniert, wenn sich das Gespräch in die falsche Richtung entwickelt), mit Begleitung eines Nachtdienstes, mit Zeiten in der Akutambulanz, usw. Bei jemandem mit Karrierewunsch Allgemeinmedizin und keinerlei Psychiatrie-Vorerfahrung könnte das eine Einführung in die Krankheitsbilder, Besprechung von Patientenfällen, eine Fallvorstellung, usw. sein. Ärzte und Pflege sollten motiviert sein, einem etwas über die Patienten zu erzählen (oft handelt es sich ja um Patienten, die schon seit vielen Jahren bekannt sind), man sollte ein Gespür für übliche Probleme bekommen, Unterbringungsverhandlungen erleben, erleben, wie z.B. psychiatrische Rehabilitation mit Kontaktaufnahme mit Tagesstrukturen, Werkstätten, Arbeitgebern, usw. funktionieren kann, uvm.

    Im Idealfall sollte ein PJler so in die Abteilung eingeführt werden wie ein neuer Assistenzarzt. Mit eigenem Telefon, mit vollem Zugang zum KIS, mit voller Einbindung in alle Visiten und Teambesprechungen, usw. Jeder im Team sollte seinen/ihren Namen kennen, wissen, wer er/sie ist. Man sollte ihn/sie innerhalb der ersten Woche, ohne eine "Prüfungsatmosphäre" zu erzeugen, im Stationsalltag beobachten, beurteilen, was er/sie schon weiß und kann und was nicht, und dann den Rest des Tertials entsprechend planen. In meinem Psychiatrie-PJ hatte ich zur Einführung, zur Halbzeit und zum Abschluss ein Einzelgespräch mit dem Chefarzt. Beim Einführungsgespräch haben wir die unterschiedlichen Stationen und Bereiche besprochen, geklärt, welche Rotationen möglich und sinnvoll wären, woran ich besonders interessiert bin, usw., ich hab alle Einführungsunterlagen für neue Assistenzärzte bekommen, uvm. Beim Halbzeitgespräch haben wir über den bisherigen Lerneffekt, Verbesserungsmöglichkeiten, usw. gesprochen. Außerdem haben wir beim Halbzeit- und beim Abschlussgespräch auch über die berufliche Zukunft und eine konkrete Stelle in der Abteilung gesprochen.

    Man sollte idealerweise die Beobachtungsgabe schulen, und eine sinnvolle Weiterentwicklung des vorhandenen Wissens und Können forcieren. Bei jemandem ohne Psychiatrie-Vorerfahrung könnte man z.B. am Anfang einmal die Medikamentenklassen durchbesprechen, nach einem Erstgespräch fragen, wie man den psychopathologischen Befund schreiben würde, was einem an der Körpersprache des Patienten aufgefallen ist, ob es irgendwelche Themen gab, über die der Patient offenbar nicht sprechen wollte, usw. Bei jemandem mit Psychiatrie-Vorerfahrung und Karrierewunsch Psychiatrie könnte man hingegen einmal unterschiedliche atypische Antipsychotika und ihre Vor- und Nachteile durchbesprechen, könnte man nach einem schwierigen Patientengespräch durchbesprechen, was passieren hätte können, wie man darauf hätte reagieren können/sollen, usw. Es sollte eine Stunde pro Woche Zeit geben, in der man mit einem Facharzt Geschehnisse der Woche besprechen, Fragen klären kann, usw. Im Idealfall sollte die PJ-Betreuung nicht durch jemanden erfolgen, der erst seit drei Monaten Assistenzarzt ist, sondern durch jemanden, der über eine substanzielle Psychiatrie-Erfahrung verfügt.

    Falls möglich, sollte es auch die Möglichkeit geben, Patienten longitudinal zu betreuen. Z.B. dass man, sofern von der lokalen Organisationsstruktur her möglich, einen Patienten, den man aufgenommen hat, dann auch entlassen und den Arztbrief schreiben kann, dann auch bei der ambulanten Nachkontrolle sehen kann.

    Mir ist schon klar, dass eine solche Form und Intensität der Lehre selbst für Assistenzärzte selten ist. Sie ist auf jeden Fall ressourcenintensiv. Aber sinnvoll wäre sie

    In Summe hab ich aber ohnehin die Erfahrung gemacht, dass es nur wenige Fächer gibt, in denen man in Hospitationen, Famulaturen und PJ so gut betreut wird wie Psychiatrie. Meist spürt man das Engagement der Beteiligten, und es gab sicher schon viele Studenten, bei denen dadurch dann auch ein berufliches Interesse für das Fach geweckt wurde.
    Geändert von davo (05.07.2020 um 17:25 Uhr)



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