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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    06.07.2020
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    Hallo ihr Lieben,

    nachdem ich seit sehr langem ein treuer Leser bin und es kaum eine Frage gibt, die mir hier noch nicht beantwortet worden ist, muss ich mich nun selbst anmelden und mein Problem schildern... Es wird ein längerer Beitrag werden und ich habe die Hoffnung, dass es ein paar von euch geben wird, die mir tatsächlich weiterhelfen können!

    Ich habe im April meine Ausbildung zur Krankenschwester angefangen (ich weigere mich von Pflegefachfrauen zu reden!) und bin ziemlich unglücklich. Ich habe 2014 mein Abitur mit 1,4 bestanden und wollte danach Medizin studieren, nur leider ist mein Leben sehr anders verlaufen als geplant. Ich bin 24 Jahre alt und habe seit über zehn Jahren eine schwere Bulimie. In diesen 10 Jahren Erkrankung habe ich ein Alkoholproblem entwickelt, wodurch ich Jahre meines Lebens weggeschmissen habe. Die Bulimie und meine Suchterkrankung haben leider bedeutet, dass ich mein Psychologiestudium nach einem Jahr abbrechen musste; zu dem damaligen Zeitpunkt war ich einfach echt noch nicht soweit. Als Ergänzung, für die, die es wirklich lesen, muss ich sagen, dass ich nie Psychologie studieren wollte. Ich habe nach meinem Abitur direkt eine Zusage für Medizin in Jena bekommen, aber ich wollte eigentlich in Berlin den Modell Studiengang machen. Über Hochschulstart läuft es nach Präferenz, also ist dieser Platz verfallen, weil ich ihn nicht sofort abgenommen habe. Und dann kam in Berlin die Zusage für Psychologie und meine Mutter hat das als Grund gesehen, dass ich doch jetzt unbedingt ausziehen sollte. Also habe ich ein Jahr lang Psychologie studiert, habe aber schnell gemerkt, dass ich mich erst um mich kommen muss. Das habe ich jetzt in den letzten vier Jahren getan, mir geht es gut, ich bin endlich, gottseidank, an dem Punkt, dass ich weitergehen kann! Ich trinke seit zwei Jahren kein Alkohol mehr und ich muss zugeben das hat meine Heilung maßgeblich beeinflusst. Aber ich bin in dieser Ausbildung unglücklich. Ich wollte sie nicht machen, ich möchte endlich auf MEINEN Weg gehen- Medizin studieren.
    Und jetzt sitze ich hier, merke, dass ich einfach noch keinen seelischen Ausgleich neben der Ausbildung habe, aber durch die Zeitintensität der selbigen auch nicht großartig dazu kommen werde, mir etwas aufzubauen. Dazu kommt, dass ich die Bulimie leider immer noch nicht im Griff habe. Sie hält mich nicht unbedingt davon ab, zur Arbeit zu gehen- aber sie ist nach einem langen Tag der mir keinen Spaß macht das einzige, auf das ich mich „freue“. Hier läuft doch irgendwas schief? Wieso muss ich mich drei Jahre lang durch etwas quälen um zu beweisen, dass ich ein Medizinstudium schaffe? Natürlich macht es sich im Lebenslauf besser, wenn ich das jetzt durchziehe, ich bin auch jetzt schon an dem Punkt, dass ich erklären muss, warum ich seit Abbruch meines Studiums nichts gemacht habe. Aber ich bin in dieser Ausbildung einfach nicht glücklich, es ist für mich Fließbandarbeit am Menschen, es ist anstrengend und nicht erfüllend. Was soll ich tun? Mache ich mir selbst etwas vor, wenn ich jetzt abbreche? Brauche ich bloß mehr Disziplin? Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht unbedingt ein Freund von der Einstellung „das Leben ist hart“ bin. Klar gibt es Dinge, die man einfach durchstehen muss, aber mit Glück hat man sich dafür auch freiwillig entschieden und will das Ziel erreichen! Und die Ausbildung will ich nicht machen. Ich bin echt verzweifelt, weil ich langsam gar nicht mehr weiß, welcher Stimme in meinem Kopf ich glauben soll! Auf jeden Fall kann das so für mich nicht weitergehen, aber mit „positiv denken“ ist es auch nicht getan, das reicht nicht aus / ich bin nicht stark genug / ich will es zu wenig.

    Ich würde mich über ein paar Gedanken von euch wirklich sehr freuen, ich fühle mich ziemlich allein gelassen.
    Ich mache mich dann mal auf zum Frühdienst! Liebe Grüße aus Berlin,
    Sophie



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  2. #2
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    38.371
    Mal abgesehen davon, dass deine psychischen Erkrankungen durch den Stress insbesondere in der Vorklinik kaum besser werden dürften und du das Medizinstudium und den Beruf auch deutlich zu idealisieren scheinst („erfüllend“ ist der Job eher selten, Fließbandabrbeit an Mensch und Computer dafür sehr häufig) - was hält dich von einer erneuten Bewerbung für ein Medizinstudium ab?
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    06.07.2020
    Beiträge
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    Ich muss mich um die Finanzierung kümmern, am Ende ist das das Argument meiner Eltern. Darf ich dich fragen, wie du deinen Beruf findest? Und das Studium? Wie herausfordernd war es und wo gab es Schwierigkeiten? Ich möchte Psychiaterin werden, durch Hören-Sagen war mein Eindruck, dass das nochmal ein bisschen anders ist, als rein somatisch? So oder so glaube ich, dass mir das Studium Spaß machen wird, einfach weil es mich interessiert!



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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Dir ist schon klar, dass man als Psychiater psychisch stabil sein muss? Oder wie stellst du dir das vor?
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  5. #5
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
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    Jeg arbejder hjemmefra.
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    38.371
    Das Studium war und ist anstrengend, fordernd, stressig, alles andere als „erfüllend“. Stupides Auswendiglernen gepaart mit Dingen, die einen nicht interessieren. Dazu Stress mit Klausuren und Staatsexamina. Fiese Profs und Testate. Langweilige Pflichtseminare. Vergeudete Lebenszeit. Verpflichtende Praktika, von denen man nur einen Teil halbwegs auswählen kann. Ich hatte nur sehr wenige Kommilitonen, die nicht mehr als einmal „Augen zu und durch“ gedacht haben. Und selbst die Stabilsten hatten ihre psychischen Problemchen zwischendrin. Ja, manches war auch gut, spannend und interessant. Aber eben nicht nur. Es war oft auch frustrierend.
    Es ist ziemlich egal, ob du Psychiatrie machen möchtest (btw finde ich Psychiater, die schwerwiegende psychische Erkrankungen haben... naja... es ist keine gute Fachrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen) oder etwas anderes. Du musst das Studium genau wie alle anderen absolvieren, du wirst von deinem Wunschfach eher wenig sehen und du musst auch das PJ machen mit Innere und Chirurgie und evtl. Allgemeinmedizin. Also die komplette Somatik. Weniger fordernd und deutlich erfüllender als somatische Fächer ist die Psychiatrie ganz sicher nicht.
    Ich würde an deiner Stelle erst mal die Psyche in den Griff bekommen. Die Bulimie und die Alkoholsucht werden dir sonst immer wieder dazwischenkommen. Die verschwinden nicht, nur weil du dein Wunschstudium endlich bekommen hast. In meinem Umfeld ist ein ähnlicher Fall. Die Person ist nach vielen Jahren mit Ausbildungsabbrüchen, Studienabbrüchen usw immer noch nicht in irgendeinem Beruf angekommen, hat nach wie vor keinen Abschluss, hatte dafür aber mehrfach sehr üble Rückfälle mit monatelanger, großteils stationärer oder teilstationärer Behandlungsbedürftigkeit.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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