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Thema: Fallzahl?

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hey Leute!
    Ich arbeite seit einigen Wochen an dem Ethikantrag für ein klinische, prospektive, explorative Studie mit sechs Studienarmen. Nun stehe ich vor dem Problem der Fallzahl. Das Thema war eigentlich, zum einen die genauen Zeitverläufe von 30 cytokinen und Prostaglandinen in verschiedenen patientenpopulatuonen zu untersuchen und zum anderen zu schauen, ob die Konzentrationen von einem der cytokine direkt mit der ejektionsfrsktion korreliert, sodass dieses Cytokin als Surrogatparameter für die Schwere der Beeinträchtigung der linksventrikulären Funktion dienen kann. Da bisher noch wenig bis gar nichts über die Höhe der Cytokine in den unterschiedlichen Patientenpopulationen publiziert wurde, können wir die für die Berechnung der Fallzahl zur untersuchung einer möglichen Korrelation benötigten Werte wie standardabweichung etc nicht liefern. Wie werden denn Fallzahlen bei rein explorativen Studien berechnet? Und wäre es möglich bzw einfacher, als Endpunkt nur die Konzentrationsverläufe zu nehmen und eine Korrelation zu untersuchen, ohne dass die Fallzahl darauf berechnet wurde? Und als allgemeine Frage: stellt die vom Statistiker berechnete Fallzahl eine Mindestanzahl dar, sodass man auch mehr Probanden rekrutieren dürfte, oder muss man die Rekrutierung schließen, sobald man die berechnete Fallzahl erreicht hat?
    Ich hoffe, hier findet sich jemand, der mir helfen kann!



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  2. #2
    Ldr DptoObviousResearch
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    Zitat Zitat von Svitscher Beitrag anzeigen
    [...]Wie werden denn Fallzahlen bei rein explorativen Studien berechnet?
    Wissenschaftlich nachvollziehbare Annahme bezogen auf einen relevanten Effekt.
    Und wäre es möglich bzw einfacher, als Endpunkt nur die Konzentrationsverläufe zu nehmen und eine Korrelation zu untersuchen, ohne dass die Fallzahl darauf berechnet wurde?
    Schon, das ist dann nur einfach schlechte Wissenschaft und vermutlich relativ aussagelos.
    Und als allgemeine Frage: stellt die vom Statistiker berechnete Fallzahl eine Mindestanzahl dar, sodass man auch mehr Probanden rekrutieren dürfte, oder muss man die Rekrutierung schließen, sobald man die berechnete Fallzahl erreicht hat?
    Das stört dann die a-priori-Annahme der Power für den gemessenen Effekt.
    Zitat Zitat von Evil
    Im Zweifel ist für einen Kardiologen eine Koro immer indiziert.



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Autolyse Beitrag anzeigen

    Das stört dann die a-priori-Annahme der Power für den gemessenen Effekt.
    Was ja aber eigentlich nur bedeutet, dass eher eine statistische Signifikanz erscheinen würde, oder? Wäre das denn am Ende ein Problem?

    Kritisch fände ich eher, dass man ja z. B. bei Interventionsstudien oder auch Tierversuchen aufgrund der Fallzahlberechnung eine bestimmte Anzahl an Individuen genehmigt bekommt. Und wenn du davon ausgehst, deinen Effekt mit 50 Individuen zeigen zu können, wieso sollte dich die Ethikkomission 100 Patienten einschließen lassen, die ja dann mehr Aufwand haben (in Interventionen das Risiko von UAW usw)?



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  4. #4
    Ldr DptoObviousResearch
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    Zitat Zitat von h3nni Beitrag anzeigen
    Was ja aber eigentlich nur bedeutet, dass eher eine statistische Signifikanz erscheinen würde, oder? Wäre das denn am Ende ein Problem?[...]
    Das ist p-hacking und damit questionable research practice. Du manipulierst damit die Wahrscheinlichkeiten und infolgedessen misst Du keinen echten Effekt mehr, sondern nur das Hintergrundrauschen, also den Zufall. Also: Ja.
    Zitat Zitat von Evil
    Im Zweifel ist für einen Kardiologen eine Koro immer indiziert.



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  5. #5
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    Zitat Zitat von Autolyse Beitrag anzeigen
    Das ist p-hacking und damit questionable research practice. Du manipulierst damit die Wahrscheinlichkeiten und infolgedessen misst Du keinen echten Effekt mehr, sondern nur das Hintergrundrauschen, also den Zufall. Also: Ja.
    Ich halte das für Blödsinn, da der p-Wert das N berücksichtigt und damit das Hintergrundrauschen eben berücksichtigt wird (bei höherer Fallzahl wird der Effekt des Rauschen kleiner). Wahrscheinlichkeiten kann man so bei zufälliger Stichprobe nicht beeinflussen (durch Subgruppenanalyse natürlich schon). P hacking wird nur daraus wenn du gewollt oder ungewollt noch einen Selektionsbias dabei hast.
    Trotzdem ist es unethisch zumindest bei Interventionsstudien, da du unnötig viele Patienten einem Risiko aussetzt (es gilt der Grundsatz so wenig Patienten wie möglich). Bei Fragebögen aber wenig relevant.



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