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Nein ich bin in AUT. Die Bezahlung ist wirklich gut, der Rest ist scheiße. Trotzdem stecke ich den Kopf nicht in den Sand und gib alles auf. Ich finde es auch zum Kotzen, dass es keinen fixen Rotationsplan für die Funktionsdiagnostik gibt, sodass auch die Jungen das Handwerk lernen.
Das werden wir alle noch büßen speziell die Patienten, wenn die kommende Generation keine Diagnostik mehr machen kann. 80 Jährige müssen noch in die Endoskopie, weil die jungen Kollegen es nicht können. In der gastro wurde ein ehemaliger Kollege im Rentenalter zurückgeholt, dass die Endo personalmäßig über die Runden kommt.
Der Mensch führe sein
Leben nicht wie ein
Würfelspiel, sondern
er wähle stets vernünftig
Weg und Ziel.
-Billy
Mal ganz provokant gefragt: Was spricht gegen den Vergleich mit Großkanzleien? Die meisten Schreiber hier arbeiten doch nicht in der Kassen-Butze um die Ecke, untertariflich bezahlt und von KV aufgestockt, sondern in großen oder größeren Häusern, teils mit Universitätshintergrund, vielleicht auch noch "Eliteuni" oder auch bei milliardenschweren, börsennotierten Konzernen.
Außerhalb des Gesundheitswesens ist es völlig normal, daß ein Facharbeiter mehr verdient, wenn er z.B. von der Schlosserei Hempel ohne Tarifbindung zu BMW in den IG-Metall-Vertrag wechselt.
Und im Gesundheitswesen? Facharzt bei Helisklepios und dann Wechsel als Angesteller in eine GP, ÜBAG oder kleines MVZ, Gehaltssprung von fast 50% möglich, je nach Fachrichtung. Und womöglich noch weniger Arbeit.
Die Tarifverträge sind einfach nicht marktgerecht. Von der Absurdität, daß die größten Konzerne die (lt MB-Tariftabelle) geringsten Gehälter zahlen, mal abgesehen.
Falls es das Konzept war, erst mal 15 Jahre lang vernünftige Arbeitsbedingungen rauszuhandeln und marktfähige Gehälter danach:
Leider ist der Zug jetzt abgefahren und in der kommenden Wirtschaftskrise wird eine verünftige Gehaltssteigerung noch viel weniger drin sein, als vorher schon. Die vorherigen Topbranchen wie Luftfahrt und Auto müssen erst jetzt erstmals kräftig Federn lassen. Und ein effektives Plus wäre in der hiesigen neidgesteuerten Gesellschaft absolut nicht vermittelbar und politisch auch gar nicht gewollt.
Und die vielfachen Ausnahmeregelungen bzgl. Dienste usw. wird man arbeitnehmerseitig wegen "Corona" auch in die Tonne kloppen.
Aber vielleicht gibt es wieder doll viel Applaus vom Balkon.
"An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"
Die Großkanzelei agiert in der freien Wirtschaft. Das Gesundheitswesen ist (weil von Krankenkassenbeiträgen finanziert) nicht Teil der freien Wirtschaft.
Nix gegen die in meiner Klinik mir bekannten Psychiater, Neurologen und auch Kollegen anderer Fachrichtungen, machen einen tollen Job und leisten 24h-Bereitschaft für Notfälle, würden aber nicht zu Freshfields unbedingt passen. Betriebsrat&Gewerkschaft sind übrigens bei Großkanzleien nicht so sehr erwünscht, jammern über arbeiten bis 21 oder 24h auch nicht oder Erreichbarkeit für Klienten am Wochenende&nachts passt auch nicht so gut, dann sollte man sich was anderes suchen. Auch der Vergleich mit der Automobilindustrie hinkt. Am Ende wird kein Opel, BMW, Trabant hergestellt.
Das gilt für Ärzte in Weiterbildung (Der Begriff Assistenzarzt gilt als veraltet*) nicht, da ist das Gehalt im europ. ok-durchschnittlich.
Vernünftige Arbeitsbed. gibt es noch nicht, es wurde etwas verbessert. Vernünftige WB gibt es auch nicht. Problematisch, da die ÄK den Weiterbildern sehr nahe statt kritisch gegenüber steht. Sehe da den Schwerpunkt bei Verbesserungen.
Facharzt an Klinik oder Unikliniken ist eine temporäre Angelegenheit für eine Karriereperson-->entweder etwas warten/Rackern und die OA Stelle und ggfs. später Chance auf Leitung in einer anderen Klinik bekommen und dafür eine Zeit das relativ niedrige Facharztgehalt oder wenn man nicht das nicht möchte MVZ/Praxis. Fachärzte an (Uni)kliniken ohne Chance/Motivation zum OA sind Versorgungsfälle.
Wir hatten diese Diskussion auch bereits.
*"Assistenzarzt" ist ein veralteter Begriff, der laut Beschluss vom 113. Deutsche Ärztetag im Mai 2010 eigentlich nicht mehr verwendet werden sollte, da der stattdessen empfohlene Begriff "Arzt/Ärztin in Weiterbildung oder Weiterbildungsassistent/in" die Qualifikation, die mit der Approbation erlangt wurde, deutlicher widerspiegelt.[1]
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Du argumentierst aus maximaler Arbeitgebersicht. Davon ab: Ist da wirklich so ein Unterschied, ob jetzt der Opel verkauft wird oder das KH eine Rechnung über zig tausend Euro für den behandelten Patienten stellt?
Gib mir 90 bis 120.000 € im ersten Jahr, dann hörst du mich auch nicht jammern. ;) Wobei Erreichbarkeit am Wochenende und nachts für uns Mediziner wohl doch eher eine ziemliche Lachnummer sein dürfte.
Ich mag den Begriff "Assistenzarzt" auch nicht sonderlich. Vor allem mit den neuen studierten Arztassistenten gibt es da gehörig Verwechslungspotential. Inwiefern "Weiterbildungsassistent" jetzt aber besser sein soll ...