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Oberärzte sind primär nicht zuständig, nur der Chef, es sei denn einer der Oberärzte ist weiterbildungsermächtigt. Der Chef kann die Verantwortung jedoch delegieren. Aber vergesst doch mal die formale Seite und denkt daran, wie es ist, wenn man dauernd 1000 Dinge auf einmal zu erledigen hat, die Behandlung aller Patienten im Auge behalten muss, dauernd unter Druck gesetzt wird, immer mehr Leistung zu bringen etc.; und dann stehen Assistenzärzte vor einem, die meist nicht mal ihre Sachen auf die Reihe bekommen, geschweige denn dem Oberarzt helfen, und wollen jetzt stante pede ausgebildet werden, und das meist ohne eigene Vorarbeit, wie Schulkinder. Das ist meistens die Realität, obwohl die ganzen selbstgerechten Jammerlappen hier es nicht hören wollen. Da weigere ich mich, und bin der Böse? Okaaaay.
In meiner Zeit haben wir Assis uns zusammengesetzt und einen Plan gemacht. Wer wann die Stationen schmeißt, wer wann in den OP darf etc. Klar waren wir gestresst, oft überarbeitet und dauernd unter Zeitdruck; aber wir haben nicht dauernd gejammert und mit dem Finger auf die Oberärzte gezeigt, sondern uns mit den Oberärzten zusammengerauft und die Last gerecht verteilt. Was soll ich sagen? Ich habe die meisten Zahlen im Katalog locker übererfüllt, alle Rotationen problemlos bekommen und mich rechtzeitig zum Facharzt angemeldet. So ging es allen, die es wollten, nicht nur mir. Und jetzt, als Oberarzt, erwarte ich Ähnliches von meinen Assistenten. Wer es nicht bringt, kann so viel jammern wie er/sie will.
Ach so, und seit der Geburt meines ersten Kindes habe ich allenfalls 1-2 Überstunden pro Monat gemacht, selten mehr. In einer großen Chirurgie eines Maximalversorgers.