Anstellung MVZ als Gastroenterologe / Gehalt

[Graupi]

Hallo liebe Forenmitglieder. Ich wende mich an euch weil vor einem Anstellungswechsel stehe. Aktuell bin ich als Funktionsoberarzt in einer internist. Klinik tätig incl. Hintergrunddienst. Gehalt: Facharztgehalt nach Tarifvertrag + Zulagen aus Hintergrund Diensten. Damit komme ich auf etwa 95000 Brutto Jahresgehalt. Nun habe ich eine Anstellung als Internist in einer Internist. Facharztpraxis (incl. Gastro und Koloskopien) in Aussicht. Über das Gehalt haben wir noch nicht gesprochen. Was kann man sich da vorstellen? Meine Recherchen diesbezüglich haben ergeben: ein angestellter Allgmeinmediziner in einem MVZ hat wohl etwa Brutto-OA-Gehalt, also etwa 8000€. Einige sagen Oberarztgehalt plus 15%. Wie auch immer, gehaltsmäßig würde es vielleicht es wohl dem entsprechen was ich bisher verdiene. Perspektivisch will man sich natürlich gehaltsmäßig verbessern, deswegen frage ich was so möglich wäre.
Danke schon mal für eure Antworten.

[inglebird]

Ist total schwieriges Thema, Region, Fachrichtung und Konzept sich stark unterscheiden können.
Daten, die ich sicher weiß:
Anstellung Facharzt Innere in Hausarztpraxis in Mittelgroßer Stadt im Norden 85.000/Jahr, Einkünfte von eigenen Privatpatienten zu 2/3 ausgezahlt.
Anstellung Facharzt Gastro in Praxis in Großstadt: 140.000/Jahr

Logischerweise kann es auch mehr sein, wenn man einen entsprechenden Mehrwert liefert für die Praxis, bspweise als Rhythmologe in kardiologischer Praxis mit Intervention. Solche Leute würden sich in aller Regel dann aber in die Praxis einkaufen.

In einer Gastroenterologischen Praxis, die getrimmt ist (also bzgl. Kapazität ausgelastet ist und läuft), würde ich ein Gehalt deutlich oberhalb von Oberarzt-Grundgehalt anvisieren, da man eben als Angestellter wirklich Einnahmen generiert.

[John Silver]

Wirst Du auf einen Sitz angestellt? Falls ja, und das ist die wahrscheinliche Variante, und Du kannst vor allem koloskopieren und bekommst dafür eine Zulassung, bis Du sicher deutlich über 100.000 wert. Kolos werden extrabudgetär vergütet.

[tiw28]

Ich stehe vor einer ähnlichen Situation wie der Themenersteller Harald, bei mir ist es nur nicht die Gastroenterologie sondern die Nephrologie. Ich komme als Nephrologe auf einen Internisten Sitz in dieser Praxis… für die aktuellen Dialyseplätze sind genügend Nephrologen in der Praxis drinnen. Ich generiere also nur zusätzliches Geld mit der zusätzlichen Sprechstunde.

Natürlich entlaste ich die Kollegen auch in dem ich Dialysedienste übernehmen kann und Konsile in der verbundenen Klinik mache.....

kennt jemand den aktuellen Wert eines angestellten Nephrologen? Bei der online Recherche kommen absurd niedrige Werte raus. So landet man beim Google Top Treffer bei Im Durchschnitt bei 56.000/a ( https://www.stepstone.de/gehalt/Fach...phrologie.html ). Ich weiß nicht wie sie auf solche Werte kommen!? Also Minimum 120.000 sollten für den Einstieg drin sein!? Oder liege ich da falsch..... dann muss ich leider in der Klinik bleiben

[Christoph_A]

Wie gesagt, hängt immer von den Skills ab, die man einbringt. Als "normaler" Internist ohne Zusatzqualifikation und spezielle Fähigkeiten ist ein Oberarztgehalt plus Verhandlungssumme X (meist wird da seitens der Gesellschafter hier in der Region ein Deckel bei 100k gesetzt) drin, wer zusätzliche Fähigkeiten einbringt, z.B. Koloskopie/Gastroskopie oder eben in unserem Fachbereich Interventionen, Schrittmacherimplantationen etc., der wird auch deutlich mehr erhalten, da sind schon bis 150k plus eventueller Gewinnbeteiligung bei guter Verhandlungsführung drin. Allerdings, wie oben bereits beschrieben, sind Leute mit vielen Zusatzskills meist nicht an einer Anstellung interessiert, sondern gleich an einer Position als MVZ Gesellschafter.