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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    ehem-user-21-08-2020-1502
    Guest

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    Ich hatte heute mit einem Arzt ein Gespräch über die Stellung der einzelnen Facharztgruppen.
    Ich würde gerne wissen, was ihr von folgender Aussage haltet:

    „Honorare sind hauptsächlich Ausdruck der Macht der jeweiligen Facharztgruppe in der Kassenärztlichen Vereinigung“, sagt Jörg Weidenhammer, Geschäftsführer des Instituts für Gesundheits-System-Forschung (igsf). „Mit Behandlungsqualität hat das jedenfalls nichts zu tun.“

    Die höchsten Honorare bekommen die "geräteintensiven" Fachrichtungen wie z.B. Radiologen. Sind diese Fachrichtungen wirklich "mächtiger" als andere? Die Anzahl der niedergelassenen Radiologen oder Fachinternisten ist doch deutlich geringer als die von Haus- oder Kinderärzten bzw. Gynäkologen.
    Operativ tätige Augenärzte haben statistisch einen höheren Gewinn als operativ tätige Urologen. Ob die Kosten bei auch so viel höher sind?
    Haben die vergleichsweise wenigen niedergelassenen FÄ deutlich mehr Macht als die zahlenmäßig stark vertretenden Hausärzte? Gerade die geringe Vergütung von Hausbesuchen und die fehlende finanzielle Planbarkeit müssten doch von der größten FÄ-Gruppe angegangen werden.Auch wenn die Frage vielleicht auf viele wieder naiv wirkt, ich weiss es wirklich nicht und die Frage ist ernst gemeint. Der Arzt wusste es auch nicht
    Geändert von ehem-user-21-08-2020-1502 (05.08.2020 um 00:28 Uhr)



  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    08.05.2014
    Beiträge
    235
    Kommt drauf an, was mit Macht gemeint ist. Wenn du den das Einkommen meist, mit dem die Ärzte nachhause gehen, dann stehen diese Ärztegruppen historisch wesentlich besser da:
    - Geräteintensive (Radiologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizin)
    - Einsendepraxene (Pathologen, Labor, Humangenetik)
    - Operative Fächer

    Einfach weil die Vergütung besser ausgelegt ist. Auf der anderen Seite werden sprechlastige Berufe schlecht vergütet (Psychiatrie als Beispiel).
    Diese Dynamik ist jedoch einem Wandel unterworfen. Die ehemals operativen Fächer wie HNO und Orthopädie müssen wohl ihre OPs an die Krankenhäuser abgeben und verdienen dadurch deutlich weniger. Solche kleinen patientennahen Fächer werden als "GOUDAH" zusammengefasst. Also konservative, patientennahe Fächer.

    Ob man als individueller Arzt seine beruflich Zukunft von der Vergütungssituation abhängig machen sollte, kann man so einfach nicht beantworten. Mitunter kann man sich in vielen Fächern nicht mehr niederlassen.

    edit: Ich glaube, dass die Macht einfach daher kommt, dann die Gerät bspw Millionen kosten können und man die Vergütungssätze nicht beliebig anpassen kann. Quasi je höher der Umsatz, desto höher das Honorar und entsprechend der Reinertrag, da dieser nur einen geringen Anteil des Umsatzes macht. Würde ich annehmen (als Laie). Man kann ja bei einem Umsatz von einer Millionen nicht so planen, dass der Arz mit 100k nachhause geht, sonst gehen ja alle pleite.
    Geändert von urinbeutel (05.08.2020 um 10:31 Uhr)



  3. #3
    Gold Mitglied
    Registriert seit
    14.04.2019
    Beiträge
    432
    Hast du Angst, es kommt zur Machtergreifung durch Urologen und zur Errichtung einer nephrologischen Diktatur?



  4. #4
    Banned
    Registriert seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816
    Zitat Zitat von pineapple Beitrag anzeigen
    Machtergreifung durch Urologen
    Naja da gibt es schon einige komische Entwicklungen in DE. So werden Prostata-CA Patienten garnicht über die Möglichkeit Radiotherapie und OP aufgeklärt (wie es in der Leitlinie steht). Es operieren Kliniken mit niedrigen Fallzahlen (=Operateur mit niedriger Routine) zum Teil metastarsierte Patienten (auch entgegen der LL) nur um die Fallzahlen gerade so zu erreichen.
    Und für diese TOP Qualität darf man dann die hohen KK Beiträge zahlen.

    Zitat Zitat von urinbeutel Beitrag anzeigen
    edit: Ich glaube, dass die Macht einfach daher kommt, dann die Gerät bspw Millionen kosten können und man die Vergütungssätze nicht beliebig anpassen kann. Quasi je höher der Umsatz, desto höher das Honorar und entsprechend der Reinertrag, da dieser nur einen geringen Anteil des Umsatzes macht. Würde ich annehmen (als Laie). Man kann ja bei einem Umsatz von einer Millionen nicht so planen, dass der Arz mit 100k nachhause geht, sonst gehen ja alle pleite.
    Es gibt einen hohen Wunsch nach radiologischer Diagnostik und Therapie. Ob das alles so notwendig ist, und man nicht dort sparen könnte ist eine andere Frage. Die Dichte an radiologischen Geräten ist in DE extrem hoch (z.B. Versorgung mit MRT).
    Soweit mir bekannt, hat nur der Inhaber den höheren Verdienst, Angestellte nicht.
    Dafür trägt er das Risiko z.B. wenn er bei einer Grippewelle die Praxis (=Personalmangel)/Gerätedefekte schließen muss. Er selbst kann natürlich alternativ 16h vor Ort sein. Er trägt das Risiko bei eigener schwerer Erkrankung, die ihn Monate in Zwangspause schicken. Er trägt das Risiko, wenn Fehler passieren, was so üblich ist bei Selbstständigkeit mit der Besonderheit, dass teure Geräte ungenutzt rumstehen können.
    Geändert von daCapo (05.08.2020 um 11:19 Uhr)



  5. #5
    straight outta hell
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    Zitat Zitat von pineapple Beitrag anzeigen
    Hast du Angst, es kommt zur Machtergreifung durch Urologen und zur Errichtung einer nephrologischen Diktatur?
    Nephrologische Diktatur klingt gut... man munkelt auch, dass Dialysegeräte in Wahrheit Gelddruckmaschinen sind.



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