teaser bild
Seite 11 von 32 ErsteErste ... 78910111213141521 ... LetzteLetzte
Ergebnis 51 bis 55 von 159
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #51
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
    Mitglied seit
    02.10.2010
    Semester:
    FA
    Beiträge
    2.369

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Ob sie in die PKV darf entscheidet nicht die PKV. es liegt allein daran, ob der Arbeitgeber ihr bescheinigt, dass sie über der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdient. Wenn sie mit Diensten über diese grenze kommt und absehbar ist, dass die Dienste regelmäßig in ähnlichem Umfang geleistet werden müssen, dann muss der Arbeitgeber ihr das bescheinigen. Habe das ausführlich selbst durchexerziert, nähere Infos gerne per PN.
    Ich klage aktuell gegen das zuständige Landesbesoldungsamt weil man dort anderer Auffassung ist was Dienste angeht. Beim Grundgehalt fehlen ca. 20€/Monat.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #52
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Mitglied seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Natürlich, die GKV Mitglieder würden einen geringeren Beitrag zahlen. Die PKV funktioniert doch so gut, weil da viele Leute sind, die jung , männlich, keine Krankheiten haben, und gut darein zahlen. Die finanzieren das System. Alle Leute, die ich kenne, zahlen weniger in der PKV und sind vor allem deshalb dort Mitglied geworden. Ab 3 Kindern geht es dann zurück, weil teurer.
    Warum sind die PKV-Vollversicherten (gemeint ist NICHT Beihilfe!) in Deutschland eher männlich, gesund und gutverdienend? Genau, weil der Staat eingreift zugunsten der GKV. Zum einen versucht man möglichst viele Leute via Versicherungspflichtgrenze in die GKV zu zwingen und zusätzlich erlaubt man der Konkurrenz das Rosinenpicken via Verzicht auf Kontrahierungszwang. Resultat ist also zwangsläufig ein gesunder Gutverdiener, der überhaupt einen Vertrag abschließen darf. Das wird immer wieder "vergessen".

    Was spricht denn gegen ein Modell wie in der Schweiz, wo JEDEM ein privater Krankenversicherungsvertrag durch die allgemeine Versicherungsbranche angeboten werden MUSS? Meinetwegen auch ab Geburt, dann spielen nämlich Vorerkrankungen und zukünftiges Einkommen keine Rolle. Nachteil: Es würden schlagartig ca. 400.000 Verwaltungsfunktionäre der GKV, KV und Co freigesetzt. MdB Elke Ferner (SPD) hatte sich mal in einer Bundestagsrede solcherart geäußert, daß man dies nicht zulassen könne.

    Kinder ist auch ein gutes Stichwort: ist es gerecht, wenn die einen beliebig viele Kinder (oder Großeltern auf dem Balkan oder in Anatolien) "mitversichern" können und die anderen für jedes Kind Prämie zahlen müssen? Wie gerecht ist eine Autoversicherung, wo ich beliebig viele Autos auf eine Police schreiben kann und obendrein keinerlei Selbstbehalt habe? Und wie lange würde so eine Versicherung wohl existieren können?
    Das lobenswerte Ziel, mehr Kinder zu bekommen, sollte doch erreicht werden, indem ALLEN Kindern die Versicherungsprämie subventioniert wird.
    Bitte auch bei allen Diskussionen nicht vergessen, daß die GKV von Bismarck für die 10% der Bevölkerung geschaffen wurden, die extrem arm waren, schlimmstenfalls Analphabeten und keinesfalls mit Geld umgehen konnten (daher das Rechtskonstrukt als Sachleistung mit dem Patienten als Mündel und Transferleistungsempfänger), Frau daheim und ganzganzviele Kinder. Daß man es geschafft hat, dieses Prinzip 90% der Bevölkerung überzustülpen (aus reinem Macht- und Lobbyinteresse) sorgt erst für die Probleme. Solange sich der Durchschnittsdeutsche 1,1 Autos hält und diese nicht nur anschaffen, sondern auch pflichtversichern und unterhalten kann, spricht überhaupt nichts dagegen, das Versicherungssystem wie in der Schweiz zu organisieren, nämlich kapitalbasiert mit Kontrahierungszwang und einer gewissen Mitverantwortung bezüglich Vertragsumfang und Leistungen.

    Was die Diskussion um die GKV-Mitgliedschaft von Beamten in Hamburg angeht: bitte berücksichtigen, daß die zuständige Sozialsenatorin Frau P-S. vorher hochrangige AOK-Funktionärin war und letztendlich als deren U-Boot in der Stadtregierung agiert. Desweiteren ist das Modell in HH nicht sehr populär und wird im wesentlichen nur von "Problemfällen" genutzt. Auch ist eine flächendeckende Mitgliedschaft von Beamten in der GKV wesentlich teurer für den Staat (bitte einfach recherchieren), sonst würde es das schon lange geben. Was in Hamburg und in paar weiteren Ländern eingeführt wird, ist letztendlich die Veruntreuung von Steuergeldern zugunsten einer Klientelpolitik.
    Geändert von tarumo (08.08.2020 um 20:25 Uhr)
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #53
    Banned
    Mitglied seit
    14.07.2012
    Semester:
    FÄ 2021?
    Beiträge
    1.853
    Zitat Zitat von freak1 Beitrag anzeigen
    Ich klage aktuell gegen das zuständige Landesbesoldungsamt weil man dort anderer Auffassung ist was Dienste angeht. Beim Grundgehalt fehlen ca. 20€/Monat.
    Ok, hätte ich jetzt nicht gedacht. Es gibt ja bereits einschlägige Gerichtsurteile dazu. Unter anderem hatte mal eine MTA geklagt und recht bekommen.
    Mein Arbeitgeber hatte sich auch erst geweigert, habe dann dieses Urteil und weitere Quellen angeführt, dann hat die Klinik nach Rücksprache mit ihren Anwälten kleinbeigegeben, wenn auch ohne Entschuldigung und auf extrem unhöfliche Art und Weise.

    Die nächsten bürokratischen Schwierigkeiten werden auf dich zukommen, wenn du deine Anwartschaft (die du wohl haben wirst) nicht zum Jahresbeginn, sondern unterjährig aktivieren möchtest. Sowohl die PKVen als auch die GKVen sind es nämlich gewohnt, dass die Jahresarbeitsentgeltübergrenzung zum 1. Januar festgestellt wird. Geschieht das nicht so, wirst du rückwirkend wechseln müssen. alle bis dahin in der GKV angefallenen Kosten müssen dann rückwirkend auf die PKV umgeschrieben werden, die gkv erstattet beiträge zurück, die pkv bucht fürs ganze bisherige jahr auf einmal ab, etc.

    Mich hat das etwa 2 monate arbeit gekostet. Und unzählige Telefonate, bei denen einem jedes mal was anderes erzählt wird, weil keiner weiß wie man mit dieser situation umgeht.

    Viel Spaß



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #54
    Banned
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816
    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    Und genau hier schreibst Du Dinge, die einfach nicht stimmen, das sind nämlich nur sehr wenige. Der durchschnittliche Privatpatient in meine Praxis ist entweder pensionierter Beamter beiderlei Geschlechts oder männlicher, berenteter Selbstständiger.so besonders viel junge Leute gehen schon länger nicht mehr in die PKV, eben weil es nicht wirklich günstiger ist. Tatsächlich rate ich vielen auch davon ab.
    Tut mir leid, da verstehst du vieles einfach falsch.

    Ja junge Leute werden eher seltener beim HA sein, weil sie arbeiten und nicht krank sind aufgrund ihres Alters. Und junge chronisch Kranke nimmt die PKV ja eh nicht....das ist für die AOK. 2017 war ich beispielsweise 0x beim HA. Ansonsten 1-2x im Jahr und zwar nur für AUs.

    " Vor allem junge und gesunde Menschen versichern sich privat

    Die privaten Krankenversicherer verbuchten dagegen im Jahr 2010 netto ein Plus von 74.500 Personen. Abschließende Zahlen für das Jahr 2011 lägen uns zwar noch nicht vor, doch schon die Zwischenberichte zeigen, dass der Vorsprung der PKV in der Wanderungsbilanz gegenüber dem Vorjahr sogar noch gewachsen sei. „Von einem Abwanderungstrend kann also überhaupt nicht die Rede sein – das Gegenteil ist richtig.“

    https://www.handelsblatt.com/finanze...LPtukIK2Hz-ap2

    "
    4. Jung, männlich und Besserverdiener als Kundschaft der Privaten

    Natürlich wechseln vor allem jüngere Erwachsene in eine Privatversicherung. Sei es, weil sie sich selbstständig machen und die Versicherungsart wählen können, oder weil sie als Besserverdiener unter den Angestellten nun ebenfalls wählen dürfen. Vor allem für Menschen unter 40 spart die PKV Geld, weil die Tarife zunächst niedrig ausfallen – oft deutlich geringer als in der Gesetzlichen, die sich am Einkommen des Versicherten orientiert. "

    https://www.wiwo.de/finanzen/vorsorg.../25296624.html

    Das trifft gerade für junge Gutverdiener nicht zu. 735€ (gesamter Betrag) im Monat bzw. 8820€ im Jahr bei der GKV und bei den Privaten je nach Tarif ab 380€ (gesamter Betrag) im Monat / 4560 im Jahr, ohne CA und 1 Bett (ist Blödsinn)....ziemlicher Unterschied oder? Mal eben ca. 4000€ brutto. Ein Großteil meiner Kollegen ohne Kinder ist in der PKV. Bei Leuten mit 1-2 Kindern, können es auch gern noch mehr werden. Warum dann in die PKV gehen und den schweren Weg zurück.
    Im Übrigen sind die Rücklagen der PKV unattraktiv. So bindet man sich an eine Versicherung, denn die Rücklagen verfallen, wenn man wechselt....Tolles System. Hoffentlich wird das doch irgendwann mal reformiert.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #55
    Banned
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Warum sind die PKV-Vollversicherten (gemeint ist NICHT Beihilfe!) in Deutschland eher männlich, gesund und gutverdienend? Genau, weil der Staat eingreift zugunsten der GKV. Zum einen versucht man möglichst viele Leute via Versicherungspflichtgrenze in die GKV zu zwingen und zusätzlich erlaubt man der Konkurrenz das Rosinenpicken via Verzicht auf Kontrahierungszwang. Resultat ist also zwangsläufig ein gesunder Gutverdiener, der überhaupt einen Vertrag abschließen darf. Das wird immer wieder "vergessen".

    Was spricht denn gegen ein Modell wie in der Schweiz, wo JEDEM ein privater Krankenversicherungsvertrag durch die allgemeine Versicherungsbranche angeboten werden MUSS? Meinetwegen auch ab Geburt, dann spielen nämlich Vorerkrankungen und zukünftiges Einkommen keine Rolle. Nachteil: Es würden schlagartig ca. 400.000 Verwaltungsfunktionäre der GKV, KV und Co freigesetzt. MdB Elke Ferner (SPD) hatte sich mal in einer Bundestagsrede solcherart geäußert, daß man dies nicht zulassen könne.

    Kinder ist auch ein gutes Stichwort: ist es gerecht, wenn die einen beliebig viele Kinder (oder Großeltern auf dem Balkan oder in Anatolien) "mitversichern" können und die anderen für jedes Kind Prämie zahlen müssen? Wie gerecht ist eine Autoversicherung, wo ich beliebig viele Autos auf eine Police schreiben kann und obendrein keinerlei Selbstbehalt habe? Und wie lange würde so eine Versicherung wohl existieren können?
    Das lobenswerte Ziel, mehr Kinder zu bekommen, sollte doch erreicht werden, indem ALLEN Kindern die Versicherungsprämie subventioniert wird.
    Bitte auch bei allen Diskussionen nicht vergessen, daß die GKV von Bismarck für die 10% der Bevölkerung geschaffen wurden, die extrem arm waren, schlimmstenfalls Analphabeten und keinesfalls mit Geld umgehen konnten (daher das Rechtskonstrukt als Sachleistung mit dem Patienten als Mündel und Transferleistungsempfänger), Frau daheim und ganzganzviele Kinder. Daß man es geschafft hat, dieses Prinzip 90% der Bevölkerung überzustülpen (aus reinem Macht- und Lobbyinteresse) sorgt erst für die Probleme. Solange sich der Durchschnittsdeutsche 1,1 Autos hält und diese nicht nur anschaffen, sondern auch pflichtversichern und unterhalten kann, spricht überhaupt nichts dagegen, das Versicherungssystem wie in der Schweiz zu organisieren, nämlich kapitalbasiert mit Kontrahierungszwang und einer gewissen Mitverantwortung bezüglich Vertragsumfang und Leistungen.
    a) Achso, die arme PKV darf nur die jungen reichen nehmen und die Beamten? Ich kenne jmd. der wegen Asthma in der Kindheit (jetzt nicht mehr) als Besserverdienender dort abgelehnt wurde.

    b) Die GKV von Bismarck war für die elenden Massen in den Industrieregionen da. Die dem ganzen Land erheblichen Wohlstand gebracht haben. Sicherlich nicht nur Frauen mit vielen Kindern. Die Schweizer wenden nochmehr Kapital auf für ihre Gesundheit mit meiner Ansicht nach besseren Resultaten. Die meisten Leute wollen jedoch eher weniger zahlen, sozusagen eine Basisversicherung, die alles medizinisch notwendige abdeckt: Wer Sonderwünsche hat, kann ja gerne eine private Zusatzversicherung abschließen.

    c) Nee es ist nicht teurer für den Staat, wenn alle Leute in einer Versicherung sind (auch Beamte). Aber diese Diskussion hatten wir schonmal.

    Zitat Zitat von freak1 Beitrag anzeigen
    Ich klage aktuell gegen das zuständige Landesbesoldungsamt weil man dort anderer Auffassung ist was Dienste angeht. Beim Grundgehalt fehlen ca. 20€/Monat.
    Ahja, das gleiche Problem hat auch meine Kollegin, aber irgendwann wird man auch mit dem Grundgehalt die Grenze überschreiten mit den Jahren. 4000€ sparen im Jahr...und wer weiß, was in 10 Jahren ist.
    Geändert von daCapo (09.08.2020 um 08:46 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook