Bei uns im Semester gabs auch einige wirklich recht ahnungslose. Glaub also nicht, dass es da einen großen Unterschied D vs. Ö gibt.
Und ja, der Anfang IST in Österreich SEHR viel einfacher. Weil du VIEL mehr fachärztliche Präsenz hast. Der Unterschied ist wirklich enorm. (Der dadurch entstehende Nachteil ist, dass man am Anfang auch nur wenig selbst entscheiden kann/muss/soll.)
Das mit den pathologischen Werten im Labor ist IMHO nur wenig sinnvoll, da manche Abweichungen praktisch gesehen irrelevant sind, während andere hochrelevant sind. Um das zu wissen, muss man entweder im Studium sehr viel mitgenommen haben oder klinische Erfahrung haben.
Und das mit den EKGs, die selbst befunden... das kann man sehr oft komplett vergessen. Hatte schon einen "Myokardinfarkt" - völlig ohne ST-Hebungen. Auch sonst keine Ischämiezeichen, kein Blockbild, kein gar nichts. Die Logik dieses Algorithmus würde ich echt gerne verstehen. Die Pflege ist fast völlig dekompensiert, als sie das gelesen hat. Einem Gerät wird oft mehr vertraut als einem Arzt
In der Theorie kann man natürlich immer zu allem den Oberarzt fragen. Aber im realen Leben wirst du das nicht lange durchziehen können. Deshalb ist es eben wichtig, sich ein Arbeitsumfeld zu suchen, in dem Einarbeitung kein Fremdwort ist. Sonst sind die ersten paar Monate wie bei "Jugend forscht", und man muss jeden Abend hoffen, dass am nächsten Morgen noch alle leben. Kein sehr angenehmes Gefühl.