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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
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    Zitat Zitat von Markian Beitrag anzeigen
    War das bei dir so? Gib mal ein paar Beispiele.

    Bei mir waren bisher alle Mit-PJler fachlich eigentlich recht fit.

    Endeffekt bringt man niemanden um, wenn man Therapie xy erst später einleitet weil man sich unsicher war. Zumindest auf den meisten Normalstationen.
    a) Ähh, nee da gibt es wie üblich die Gaußsche Normalverteilung: von sehr gut bis sehr mäßig
    b) Das ist komplett falsch: Antibiotika bei Sepsis erst Stunden später einleiten verschlechtert die Prognose bzw. führt zum Tod, also einfach OA anrufen und schildern, Blutkulturen, Antibiose absprechen und geben und dann Fokussuche (Röntgen, U-Status usw...) . Ebenso akutes Nierenversagen erst Stunden später behandeln sehe ich als fahrlässig an. Beim Herzinfarkt gilt ebenso: Time is Muscle, und beim Schlaganfall: Time is Brain. Ebenso schwere Hypokaliämie stundenlang unbehandelt würde ich nicht machen.

    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Bei uns im Semester gabs auch einige wirklich recht ahnungslose. Glaub also nicht, dass es da einen großen Unterschied D vs. Ö gibt.

    Und ja, der Anfang IST in Österreich SEHR viel einfacher. Weil du VIEL mehr fachärztliche Präsenz hast. Der Unterschied ist wirklich enorm. (Der dadurch entstehende Nachteil ist, dass man am Anfang auch nur wenig selbst entscheiden kann/muss/soll.)

    Das mit den pathologischen Werten im Labor ist IMHO nur wenig sinnvoll, da manche Abweichungen praktisch gesehen irrelevant sind, während andere hochrelevant sind. Um das zu wissen, muss man entweder im Studium sehr viel mitgenommen haben oder klinische Erfahrung haben.

    Und das mit den EKGs, die selbst befunden... das kann man sehr oft komplett vergessen. Hatte schon einen "Myokardinfarkt" - völlig ohne ST-Hebungen. Auch sonst keine Ischämiezeichen, kein Blockbild, kein gar nichts. Die Logik dieses Algorithmus würde ich echt gerne verstehen. Die Pflege ist fast völlig dekompensiert, als sie das gelesen hat. Einem Gerät wird oft mehr vertraut als einem Arzt

    In der Theorie kann man natürlich immer zu allem den Oberarzt fragen. Aber im realen Leben wirst du das nicht lange durchziehen können. Deshalb ist es eben wichtig, sich ein Arbeitsumfeld zu suchen, in dem Einarbeitung kein Fremdwort ist. Sonst sind die ersten paar Monate wie bei "Jugend forscht", und man muss jeden Abend hoffen, dass am nächsten Morgen noch alle leben. Kein sehr angenehmes Gefühl.
    Ja kann mir vorstellen, dass es in Österreich und der Schweiz besser ist. In meinem alten Inneren Haus im Rheinland gab es einen Arzt für Intensiv und einen für die Stationen und NOTA. In der NOTA war manchmal viel los, und wenn dann noch auf den Stationen es was gab, konnte man den Intensivarzt rufen für Hilfe oder den Oberarzt anrufen. Manche Kollegen fanden es okay, ich fand es stressig auf die Dauer insb. wenn man da Jahre bleiben möchte.

    Bzgl. des Labors: Klar da ist es Erfahrung. Auf der einen Seite findet man Internisten und Chirurgen, die bei Natrium 132 eine Kontrolle empfehlen und andere "sehr spezielle" Oberärzte, die dann direkt Hormone untersucht haben wollen, langjährig genommene Diuretika absetzen und alle Welt verückt machen bei einem Patient in höchst palliativer Gesamtsituation...Dieses Wischiwaschi und Ungenaue hat mich an Innere so gestört auf die Dauer.
    Ja die EKG-Geräte geben oft Fehlbefunde, aber aus Erfahrung wenn es sagt "normales EKG", dann stimmt es. Aber gut, kann man lernen mit EKG für Isabel und ähnlichem als Grundvorraussetzung. Sich einen Algorithmus fürs EKG Auswerten suchen: Rhythmus, Frequenz, Lagetyp , ST Veränderungen, Q Zacke?, T-Welle? und bei den ersten EKGs zusammen auswerten natürlich.

    Zitat Zitat von SophaL90 Beitrag anzeigen
    Das stresst mich einfach.. Ich bin einfach verwöhnt aus dem PJ, da hatte ich 3 Mal einen Beidienst und ich fand das sehr angenehm, dass im Haus der zuständige Oberarzt schlief und man ihn im Fall des Falles sofort wecken kann.
    Das persönliche Gespräch in dieser Klinik habe ich erst Ende August.

    In diesem Haus wären noch da: - Gynäkologischer Assi, chirurg. Assi
    Ohja das hört sich nach "Luxus" an bzw. guter Organisation. Sowas hier in DE nie gehört und gesehen.#

    Zitat Zitat von Dame Ajola Beitrag anzeigen
    Auf internistischen Stationen ist es laut sämtlichen AÄ mit denen ich gesprochen habe in der Nacht (von einigen Ausnahmen abgesehen) eben nicht ruhig. Da liegen multimorbide Patienten, die sehr schnell "kritisch" werden. So sehr ich innere im Studium gemocht habe, in Deutschland würde ich das Fach nicht machen wollen. Abgesehen davon, dass ich mich nicht respektlos-unverschämt behandeln lasse, wobei es das auch in anderen Fächern gibt. Die Innere Medizin ist aber IMHO das Fach mit den flächendeckend schlechtesten Arbeitsbedingungen. Man stelle sich vor, der AA in der Notaufnahme ist noch sprachlich überfordert. Es ist ja nicht so, dass brenzliche Situationen immer gut ausgehen. Es sterben in Deutschland einfach zu viele Patienten, weil Notfälle nicht oder zu spät erkannt wurden. Gibt ja genug offizielle Zahlen dazu und unzählige Fachanwälte, die darauf spezialisiert sind. Wenn du Innere machen willst, würde ich von Deutschland abraten.
    Ja Innere ist auch in anderen Ländern nicht gerade ein Traumfach. Ich teile die Erfahrungen von Dame Ajola im Grunde. Ich würde von dem Fach in DE auch abraten. Ich sehe es als Armutszeugnis der Verantwortlichen bei den Kassen, der Politik, den Kliniken, dem MDK diese Qualität zu liefern.
    Geändert von daCapo (06.08.2020 um 00:23 Uhr)



  2. #22
    Diamanten Mitglied
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    Vielleicht sollte man grundsätzlich für diejenigen die es noch nicht wissen erwähnen dass man in Österreich wann seine Approbation genau bekommt? Nach dem Turnus? Nach dem Facharzt? Egal, irgendwann später. Auf jeden Fall muss da auch gerne mal ein "Oberer" alleine schon deswegen im Haus anwesend sein damit jemand mit Approbation da ist! (hat mir mal ein Freund berichtet, bei inhaltlichen Fehlern bitte ich um Klarstellung)

    Innere und Intensivstation: ganz ehrlich, wenn im Haus gleichzeitig Gyn und Chirurgie auch anwesend ist, dann frag mal ob nachts nicht doch auch ein Anästhesist anwesend ist. Und wenn es dann zu einer Intubation oder ZVK-Anlage kommt, dann bitte den einfach dazu. Die machen das den ganzen Tag und haben da gewisse Erfahrung damit.
    Außerdem betreut man eine Intensivstation nicht nach einer Woche Einarbeitung mit sondern erst mit ein wenig Erfahrung. Frag doch einfach mal ab wann ein Dienst mit Betreuung der Intensiv gemacht wird.
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    ZVK ist auch eine Sache, den man einfach lernen kann, am Anfang natürlich zusammen, bis man es kann. Das sind so große Venen, dass man sie nicht verfehlen kann
    Genau, bis dann wieder der Anruf an den Gefäßchirurgen kommt dass die Carotis getroffen wurde und blutet oder man aus Versehen gleich den ZVK/Shaldon reingelegt hat... Sag niemals "da kann nichts schiefgehen", es gibt genug Leuten denen sind schon so viele Sachen passiert mit irgendwelchen Nadeln...



  3. #23
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    Oder der Draht wurde aus Versehen versenkt.



  4. #24
    One probe to rule 'em all Avatar von MissGarfield83
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    Zitat Zitat von ][truba][ Beitrag anzeigen
    Augenheilkunde. No!

    Urologie ist 'ne super Idee!
    Da gibt es (fast) keine Notfälle und im Zweifelsfall hilft erstmal ein Schlauch!
    Das sehen unsere Uros aber deutlich anders ...



  5. #25
    Diamanten Mitglied
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    Gut, ob man nun in der Allgemeinchirurgie die Abszess nachmeldet oder in der Uro den Stein.
    Beides "dringlich". Ist schon klar. Aber ich meine lebensbedrohliche Dinge (die es auch mal in der Uro gibt aber die Frequenz ist gering(er)).

    Sonst muss ich zustimmen, Uro ist chirurgischer als Auge. Denke Auge ist eigentlich auch gut wenn man sich für das Organ begeistern kann. Kenne auch viele die das machen (wollen). Denke egal wo man startet hat man Angst. Niemand erwartet von dir alles sofort zu können. Zuerst hast du auch noch keine Dienste. Dann mach ein Rea Training und verinnerliche den Ablauf.
    Doubt kills more dreams than failure ever will.



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