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  1. #16
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    Deutschland hat ja sehr viele Ärzte im internationalen Vergleich. Frage mich daher, woher der Ärztemangel kommt und wie wir so schnell von einer Ärzteschwemme in einen Mangel gekommen sind.
    Deutschland hat ja eine sehr hohe Rate an Operationen und Arztkonsultationen und recht viele Fachärzte im Vergleich mit anderen Ländern, da jeder einen Facharzt direkt aufsuchen kann ohne blechen zu müssen. In Kliniken werden in anderen Länder viele ärztliche Aufgaben durch Assistenzpersonal durchgeführt.



  2. #17
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    Zitat Zitat von Mr. Pink online Beitrag anzeigen
    Wir brauchen nicht mehr Studienplätze und es gibt auch keinen tatsächlichen Ärztemangel. Ich dachte dieser Mythos sei langsam mal ausgestorben, aber scheinbar hält er sich hartnäckig.

    Es gibt einige strukturschwache Gebiete in Deutschland, da gibt es einen Ärztemangel. Aber da mangelt es einfach an allem. Auch an Lehrern, Zahnärzten, Schreinern, etc.
    Dieses Problem will die Regierung ja jetzt mit "Landarztquote" lösen. Das finde ich fair, denn wer dumm genug ist diesen Deal einzugehen, der will entweder am A**** der Heide wohnen, oder er hat es einfach verdient. In den Kliniken in denen es an Ärzten mangelt, die haben sich das selbst zuzuschreiben, da die Arbeitsbedingungen so hundsmiserabel sind. Unter anderen Umständen ließen sich sicher einige Absolventen aus Teilzeit oder Kindererziehung wieder zurück in die Klinik locken.
    Steile Thesen, die Du sicher noch mit ein paar griffigen Zahlen untermauern kannst, will ich doch hoffen. Natürlich herrscht in D demographisch betrachtet ein Ärztemangel und natürlich haben wir im Verhältnis zum Bedarf zu wenige Studienplätze oder wie erklärst Du Dir sonst die hohe Anzahl ausländischer Ärzte im System, wenn wir keinen bedarf hätten, bräuchten wir die doch gar nicht einstellen, da ja sonst unsere deutschen Kollegen allesamt um Jobs betteln müssten. Die strukturschwachen Gegenden mit Ärztemangel heißen z.B. München, wo einige Kliniken händeringend nach Kollegen suchen, ist ja auch wirklich der A**** der Welt, wer will schon da arbeiten....
    Übrigens auch und gerade den zunehmenden Teilzeitwünschen sowie der doch zwingenden Notwendigkeit, arbeitszeitschutzgesetzkonform zu arbeiten ist allein schon ein massiv erhöhter Bedarf an Ärzten geschuldet.
    Nur so ne kleine persönliche Geschichte ausm Nähkästchen, rein subjektiv natürlich: In meiner alten Klinik kamen auf eine freie Stelle zur Zeit des Beginns meiner ärztlichen Tätigkeit so ca. 30-40 teils hochqualitative bewerbunegn, mittlerweile sind das so um die 5, von denen, O-Ton des betreffenden CAs (immer noch derselbe wie damals) dann halt "der genommen wurde, der akzentfrei deutsch sprechen konnte". Soviel mal zum Thema Ärztemangel existiert nicht und so.
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  3. #18
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    Ich zitiere an der Stelle einfach mal das statistische Bundesamt:
    "Die Arztdichte in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich erhöht und belief sich im Jahr 2019 auf durchschnittlich 207 Einwohner je Arzt. Damit hat sich die Arztdichte seit den 1980er Jahren mehr als verdoppelt. Im internationalen Vergleich der ärztlichen Versorgung belegt Deutschland einen Spitzenplatz."

    Warum suchen KHs trotzdem händeringend Ärzte? Weil die Arbeitsbelastung für den einzelnen Arzt extrem gewachsen ist. Man verbringt gut 90% seiner Zeit mit nichtärztlichen Tätigkeiten die problemlos deligiert werden könnten. Die Arbeitsbedingungen sind unterirdisch, viele der angestellten Ärzte gehen mittelfristig in die Niederlassung, viele auch in Teilzeit. Wo wir beim nächsten Problem wären: wir haben eine extrem hohe ambulante Facharztdichte, gerade in den städtischen Ballungsräumen. Viele der Ressourcen werden inflationär in Anspruch genommen, da es keine funktionierende Triage im Gesundheitssystem gibt.
    Nun gibt es für das Problem zwei Lösungsansätze. Der eine ist stumpf mehr Ärzte zu fordern, was symptomatisch vielleicht an einigen wenigen Stellen Erleichterung schafft, aber weder wirtschaftlich noch zukunftsfähig ist. Oder man packt das Problem beim Schopf, was aufwendig aber nachhaltig wäre. Die ambulante Versorgung muss sowohl technisch wie strukturell revolutioniert werden. Man könnte sich durchaus am schwedischen System orientieren. Geschultes Pflegepersonal koordiniert im Erstkontakt die Weiterbehandlung durch Haus/Facharzt. Es gibt zentrale digitale Patientenakten (im Jahr 2020 traurigerweise undenkbar). Mehr geschultes Pflegepersonal/Physician assistants in der Klinik für nichtärztliche Tätigkeiten. Mehr ambulante Versorgung von primär nicht stationär aufnahmepflichtigen Patienten.
    Leider wurden die notwendigen Reformen schon lange verschlafen und insbesondere für die notwendige Pflege kommt vermutlich jede Rettung zu spät. Schon allein deswegen ist die Forderung nach mehr Ärzten absurd, denn es fehlt bald so oder so die Pflege um die Patienten zu betreuen. Aber notfalls kann ja dann einer der zusätzlichen Ärzte die morgendlichen BZ-Messungen und Körperpflege verrichten.



  4. #19
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    Und wo ist jetzt die belastbare Zahl? Wie hat sich die lebenserwartung seit den 80er jahren entwickelt, wieviele Eingriffe werden pro Jahr durchgeführt, wieviele Kollegen waren in den 80er Jahren in Teilzeit im Vgl. zu heute, wie haben sich die Verweildauern entwickelt, wieviele Patienten werden pro Arzt/Jahr behandelt?
    Stumpf ist nur der Auszug aus dem statistischen Bundesamt, das ist auf Gesundheitsökonomenniveau.
    Wer legt fest, ob ein Patient hospitalisiert werden muß, eine Komission oder der betreffende einweisende Facharzt. Willst du das jetzt im Einzelfall jedesmal überprüfen, wer bezahlt die dann entstehende Bürokratie? Vom Eingriff in die fachärztliche Therapiefreiheit mal ganz zu schweigen.
    Und nochmal, ein Bullerbüland mit weniger Einwohnern als Bayern kann sicher nicht mit einem der bevölkerungsreichsten Staaten Europas verglichen werden.
    Und doppelt süß, erst mal die Zahl der Niedergelassenen kritisieren und im gleichen Atemzug mehr ambulante Versorgung fordern, merkste selber, ne?
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  5. #20
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    Wer auf jeden Fall nicht festlegt, wie ein Mangel definiert wird und wer wie häufig hospitalisiert werden muss bist du. Wie ambulante Versorgung koordiniert werden kann ohne, dass man dafür zehn Fachärzte pro Quadratkilometer braucht, ist leider auch kein deutsches Talent. Du bist derjenige der keine einzige Zahl geliefert hat. Auf das Pflegeproblem null eingegangen. Du lebst geistig vermutlich selbst noch in der Krankenversorgung der 80er Jahre. Zum Glück wird es nicht mehr Studienplätze geben und selbst wenn, dann wird es das strukturelle Problem in der deutschen Krankenversorgung nicht ändern. Früher oder später wird es sich modernisieren und in Richtung schwedisches system gehen. Nahezu jede Notaufnahme hat es ja bislang auch schon umgesetzt.



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