Einfach machen. Man findet rein. Wichtig: Biometrie-Beratung in Anspruch nehmen, bevor das Projekt los geht! Nicht erst am Ende. Die sollen und werden dir nichts vorrechnen. Aber sie können dir wertvolle Tips geben, wie du häufige und üble Fallstricke im Vorfeld vermeidest. Das kann langfristig viel Frust und zusätzliche Arbeit ersparen.
So etwas kannst du getrost ignorieren. Entweder sie lügen, oder aber sie reden von Papern, die sie aus ihrem PhD vorm Medizinstudium mitgebracht haben.
Ich weiß nicht, wie die Biometrielehre an deiner Uni ist. Bei uns war sie für die Dokorarbeit komplett unbrauchbar. Das muss aber nicht überall so sein. Kurse können grundsätzlich schon ein ganz netter Einstieg sein, aber du lernst dort wirklich nur die absoluten Basics. Mehr geht auch gar nicht in ein paar wenigen Tagen. Wenn du einen Kurs gratis mitnehmen kannst, mach das ruhig!
Ansonsten musst du ein bisschen wissen, was genau du in deiner Arbeit für Methoden benutzen willst. In die Richtung beliest du dich dann. Es gibt hervorragende Bücher zur Einführung in Angewandte Statistik. Da fängst du mit den Einführungskapiteln an und je mehr du weißt, desto eher gewinnst du Orientierung und entwickelst einen Plan, wo und wie du deine Kenntnisse vertieft. Ich empfehle Discovering Statistics Using R. Gibts auch für SPSS. R hat den Nachteil, dass es sich rasant weiterentwickelt und viele Bücher schnell veralten, d.h. die Code-Beispiele laufen auf modernen Systemen nicht mehr und du musst viel in Foren und den Dokumentationen der Packages selbst herumwühlen. Das ist aktuell umso relevanter, weil vor wenigen Monaten R 4.0 erschienen ist. Das hat viele neue Inkompatibilitäten mitgebracht. Irgendwann löst du dich dann von den Lehrbüchern und arbeitest eher mit Papern aus den Bereichen Mathematik, Statistik, Informatik und Psychologie. Vor allem moderne softwaregestützte Methoden werden vorrangig außerhalb der medizinischen Sphäre publiziert.
Oder du machst es so, wie Bibo hier lamentiert: Haust deine Excel-Tabelle in SPSS, lässt ohne Beteiligung deines Frontallappens nen T-Test rechnen, reichst Schrott ein und wirst mit rite durchgewunken. Das Endresultat auf Karriereebene ist vermutlich dasselbe. Die Frage ist, ob du die Arbeit als reines Mittel zum Doktorgrad siehst, oder ob du etwas dabei lernen und dich weiterentwickeln willst.