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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo an alle Foristen hier

    ich bin neu im Forum und hätte direkt gerne mal eure Meinung zum Thema Selbstbewusstsein. Ich werde Ende des Jahres meine erste Stelle in der Herzchirurgie an einer großen deutschen Uniklinik beginnen. Ich war im Studium leider nie der Überfliegen: Examen mit 3, Noten in den großen Fächern und Blockpratkika zwar oft 1-2, aber hier und da auch mal eine 4. Ich habe mich durchgekämpft, aber leider oft unter Wert gekauft, da ich schwerste familiäre Probleme hatte. Chirurgie war und ist meine große Leidenschaft. Ich bin gerne in der Klinik, mag die akademische Uniatmosphäre. Jedoch ist es eine sehr große und kompetitive Abteilung. Ich fühle mich da im Vergleich zu den anderen sehr schlecht. Die meisten Anderen dort sind alles 1er-2er Examensabsolventen und haben bereits 4+ Paper vor Arbeitsbeginn veröffentlicht. Ich dümpel noch mit einer Doktorarbeit herum und gerade mal 1 Paper mit Ach und Krach durchgebracht. Wie geht ihr mit niedrigem Selbstbewusstsein um? Ich versuche mir oft einzureden, dass ich es bereits so weit geschafft habe und es noch weiter schaffen kann, aber der direkte Vergleich, den die Oberärzte mit mir oft im PJ gemacht haben, tat oftmals weh.
    Wir wurden täglich verglichen. Es gab auch Momente, wo ich stolz war: ich wurde für meine enorme Belastbarkeit und Disziplin gelobt und für meine operativen Fähigkeiten. Aber ich fühle mich oft klein im Vergleich zu meinen ehemaligen Kommilitonen, die alle "overachiever" waren und nie schlechter als 1 im Studium hatten und internationale Forschungserfolge feiern konnten.

    Wie baut ihr euch auf und wie geht ihr damit um, wenn ihr von OAs direkt verglichen werdet bzw. wenn die euch gegeneinander aufspielen wollen?

    Ich hoffe auf eure Tipps.

    Viele Grüße,



  2. #2
    Banned
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    1.816
    Ist ja eher selten, dass Chirurgen ein zu kleines Selbstbewusstsein haben. Normalerweise gehen Chirurgen, davon aus, dass alles was sie machen sehr gut ist.
    Geh deinen Weg. Mach deinen Job so gut du kannst und du solltest dich dabei auch noch wohl fühlen. Ob du habil machst, CA wirst, kann man vor Beginn nicht wissen. Hängt auch nicht nur von dir, sondern von den Personen, die dich fördern sollten.

    In unserer Uniherzchirurgie (und an meinen ehemaligen Arbeitsplätzen) sind ehrlich gesagt kaum 1er Kanditaten in die Herzchirurgie gegangen und schon garnicht mit 4+ Papern. Ein Großteil der Ärzte kam aus dem Ausland (Syrien, Iran). Das Personal war eher "handwerklich" - "sehr pragmatisch" gestrickt, typische Chirurgen.



  3. #3
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Das Personal war eher "handwerklich" - "sehr pragmatisch" gestrickt, typische Chirurgen.
    Herzchirurgie ist mit eine deutlich höheren "Belastbarkeit" aka Leidensfähigkeit vergesellschaftet.

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Kaido0098 Beitrag anzeigen
    Wie baut ihr euch auf und wie geht ihr damit um, wenn ihr von OAs direkt verglichen werdet bzw. wenn die euch gegeneinander aufspielen wollen?
    Einfach gute Arbeit machen. Gute Arbeit wird letztlich immer belohnt. Nicht immer sofort, nicht immer so wie sie sollte. Aber gute Arbeit zahlt sich letztlich immer aus.
    Und du wirst damit leben müssen dass andere Leute besser sind.
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Normalerweise gehen Chirurgen, davon aus, dass alles was sie machen sehr gut ist.
    Ja klar! Glaubst du wir überlassen die Weltherrschaft den Internisten?
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Das Personal war eher "handwerklich" - "sehr pragmatisch" gestrickt, typische Chirurgen.
    Als Chirurg wird man gefühlt irgendwann pragmatisch. Dieses "um wieviel Uhr genau muss welche Tablette genommen werden damit das exakte Wirkspektrum perfekt erreicht wird?"-Ding machen wir halt nicht mit. Ich bin froh wenn meine Patienten ihre Tabletten ungefähr in der Anzahl des Tages in vielen Tagen der Woche korrekt einnehmen. Mehr geht halt nicht. Man muss ja mit dem Material arbeiten das man hat...



  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
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    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
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    10.643
    Ich würde das ganz pragmatisch sehen: Weder eine gute Note noch ein gutes Paper machen einen zu einem guten Chirurgen. Nach dem Studium fangen also ohnehin wieder alle bei null an.

    Deine Einstellung ist hochgefährlich. Schon allein wie du gleich mit deinen Noten anfängst... who cares?! Oder dass du "stolz" bist, weil dich irgendein OA "gelobt" hat für deine "enorme Belastbarkeit und Disziplin" (ob das wirklich "Lob" war - oder nicht vielleicht doch eher die Karotte, mit der er dich dazu abrichtet, dich auch in Zukunft brav weiter selbst auszubeuten? )... da sieht man den Burnout ja schon am Horizont, wie er dir freudig zuwinkt. Gerade für dich wäre die Arbeit in so einer Abteilung, in der man anscheinend recht gut weiß, wie man seine Mitarbeiter manipuliert, keine besonders gute Idee.



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