Schlechtes kollegiales Miteinander bessern (als Berufsanfängerin)

[Hoppla-Daisy]

Klare Sache. Wenn ich also in den Sommerferien arbeite, was passiert mit den Kindern? Wer passt auf die auf? Wenn die Kollegen meiner Frau genauso egozentrisch sind, kann sie da auch nicht. Ist das euer „Kompromiss“?

@Ente: Sorry, es sagt eher viel über Dich aus, wenn Du nicht mal ein so einfaches Anliegen in all den Jahren durchsetzen konntest. Du durftest nie 3 Wochen am Stück Urlaub haben? Was ist das denn? Hab ich noch nie erlebt.

Insgesamt ist die Diskussion bezeichnend. Diese billige Pseudoindividualscheiße für jeden als Ausdruck einer Möchtegern-Freiheit und eines kleinen bedeutungslosen Rädchens im kapitalistischen System, welches einem sonst auch nichts an Freiheit zugesteht. Also werden dann Funktionsklamotten im Alltag angezogen, weil man ja „draußen zuhause“ sei. Und geiler Urlaub ist da das Sahnehäubchen, denn man hat ja eine Wahl, wohin man fährt oder wahlweise fliegt, um von anderen Versklavten bedient zu werden. Und sonst sitzt man im Forum und jammert, das Studium der Medizin sei „der Fehler des Lebens“ gewesen, und als Bla oder Blubb würde man so viel besser leben und so viel mehr haben, denn das ist halt die größte Freiheit der Kapitalsklaven, das Haben. Aber Hauptsache man setzt sich beim Urlaub durch und lässt sich nicht von diesen egozentrischen Idioten mit ihren Blagen auf der Nase tanzen. Bin stolz auf euch.

Mein Gott, bist zu selbstgefällig. Leider darf ich das Wort ja hier nicht schreiben, aber du spielst dich hier gerade auf wie ein *such dir was aus und setz es doch einfach hier ein*.

[Feuerblick]

Ich frag mich gerade, über welche Abteilungsgrößen wir hier sprechen? Sicherlich sind nicht alle Eltern in der Abteilung gleichzeitig weg? In meiner Assistenzarztzeit gab es vom Chef die Vorgabe, dass 3 Kollegen gleichzeitig weg sein können. Wir hatten unter den Kollegen die Absprache, dass Teilzeitkräfte weniger Dienste machen und Kollegen mit Kindern in den Sommerferien Vorrang haben. Das System hat bis auf eine einzige Ausnahme sehr gut geklappt, weil es von allen Seiten ein Geben und Nehmen war.

Wenn es einen oder zwei Tage gab, an denen 4 Leute gleichzeitig weg waren (z.B. wie in Daisys Situation), dann hat man sich mit den Kollegen zusammen gesetzt und alle haben den formlosen Antrag des zusätzlich wegfallenden Kollegens unterschrieben, das das Kollegium bereit ist, die anfallende Mehrarbeit an den Tagen zu tragen. Das hat geklappt, auch weil man wusste, dass man auch mal in die Situation kommt und die Kollegen einen dann aushelfen.

Unser Dienstplan wurde allerdings auch immer 2.5-3 Monate (am Ende sogar 4 Monate) im voraus (gemeinsam) gemacht, das hilft dann natürlich auch.

War das System perfekt? Nein. Aber man hat zusammen dran gearbeitet und ich hatte nur ein Mal in all der Zeit erlebt, dass jemand nicht einen freien Tag haben konnte

Ich habe in meinen bisherigen Teams bis auf wenige Ausnahmen auch nie ernsthafte Diskussionen erlebt. Aber eben weil auch niemand auf vermeintliche Rechte pochte und im Gegenzug alle auch im Ernstfall bereit waren, ihre Interessen freiwillig zurückzustellen. Hat auch nicht immer auf Anhieb geklappt, aber am Ende haben wir uns geeinigt. Notfalls auch mit „Dann macht halt ausnahmsweise einer mehr Urlaub und wir anderen müssen uns mal durchbeißen“. Es geht. Aber es müssen auch alle (!) wollen.
Was aber mit dem eigentlichen Threadthema so langsam nichts mehr zu tun hat, fürchte ich.

[ehem-user-02-08-2021-1033]

Es steht jedem frei, ob er Kinder haben will oder nicht. Und wer sich für Kinder entscheidet, der muss eben auch mit den dadurch entstehenden Nachteilen klarkommen.

Oder aber schlimmer noch:
Ungewollt kinderlose Paare... die werden dann doppelt bestraft.

Unterm Strich sollte man nach individuellen Lösungen schauen. Auch kann natürlich der Arbeitgeber seine Attraktivität durch eine kostengünstige Kinderbetreuung steigern...
Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage... Stichwort Fachkräftemangel...

[John Silver]

*ein Mensch, der es immer geschafft hat, mit normalen Kollegen einen wirklichen Kompromiss zu finden, statt sich von jedem egozentrischen und durchsetzungsfähigerem Deppen die Butter vom Brot nehmen zu lassen, um dann zu schmollen und es an anderen auszulassen*? Im realen Leben hatte ich nur einmal einen Konflikt wegen eines Urlaubsplans, und da ging es darum, dass ein gar nicht egozentrischer Kollege vor der Planung bereits Buchungen vorgenommen hatte, um dann alle vor vollendete Tatsachen zu stellen. Sonst hatte ich deswegen nie Streit, weder als Single noch später. Was sagt das wohl aus?

[Melina93]

*ein Mensch, der es immer geschafft hat, mit normalen Kollegen einen wirklichen Kompromiss zu finden, statt sich von jedem egozentrischen und durchsetzungsfähigerem Deppen die Butter vom Brot nehmen zu lassen, um dann zu schmollen und es an anderen auszulassen*? Im realen Leben hatte ich nur einmal einen Konflikt wegen eines Urlaubsplans, und da ging es darum, dass ein gar nicht egozentrischer Kollege vor der Planung bereits Buchungen vorgenommen hatte, um dann alle vor vollendete Tatsachen zu stellen. Sonst hatte ich deswegen nie Streit, weder als Single noch später. Was sagt das wohl aus?

Spontan würde ich sagen, dass du keine gute Selbstwahrnehmung hast und vielleicht einfach ausgeblendet hast, dass Kollegen eventuell wütend auf dich waren. Scheinst ja nicht wirklich auf andere zu schauen oder gar zu achten und fühlst dich prinzipiell immer exhorbitant mies behandelt wenn du nicht zu 100% das bekommst, was du möchtest. Ich habe mich hier im Threas bisher leider sehr (unbewusst?) falsch verstanden gefühlt von dir. Aber ok, vielleicht ist es einfach ein sehr emotionales Thema für dich.