Was mir auch direkt aufgefallen ist, dass Du irgendwie ein bisschen von allem machen willst, aber eben - wie Du selber schreibst - Dich nicht so recht entscheiden kannst.
Ich würde mir an deiner Stelle, bevor ich mir überhaupt Gedanken um das Studium an sich mache, überlegen, in welchem Beruf Du später deinen Alltag siehst, so wie Feuerblick auch schrieb.
Es bringt Dir nichts alles toll zu finden, aber nicht zu wissen, wie deine Zukunft aussehen soll - die kannst Du immerhin beeinflussen.
Auch dein letzter Absatz, dass es ja unfair andern gegenüber ist, wenn Du annimmst & dann abbrichst.... Meine ehrliche Meinung? Pech gehabt. Du musst an Dich denken, es ist dein Leben. Dein Leben läuft nicht besser bzw. schlechter, weil jetzt diese eine Person, die Du nicht kennst, eben erst im Sommersemester den Platz bekommt. Wenn man sich das wirklich vorwerfen will, nur zu, daran können wir nichts ändern. ABER wenn Du es nicht auch nur versuchst - und die Chance einer Zulassung kriegst Du eben nicht jedes Winter-/Sommersemester - wirst Du Dir das ewig vorwerfen & Dich fragen, ob nicht doch das Medizinstudium eher dein Leben erfüllt hätte. Und glaube mir, daran würdest Du länger nagen als daran, dass Du jemandem den Platz weggenommen hast für ein Semester. Bei dem Du nicht mal weißt, ob der nicht sogar irgendwann abbricht oder Sonstiges.
Und zu guter Letzt, weil es Dich ja scheinbar auch sehr beschäftigt: Ja, das Studium ist stressig, zeitintensiv, gefühlt ein Full-Time-Job. Muss man ehrlich zugeben. Aber ist das wirklich ein Problem oder eher eine Ausrede aufgrund deiner Ängste? Ich meine, Du zeigst relativ deutlich, dass Du wissbegierig bist & gerne lernst. Das ist schon einmal eine wichtige Voraussetzung, weil ums Lernen kommst Du nun mal nicht drum rum. Stressig ist dann sowieso etwas subjektives. Ich weiß nicht, wie die Semester an der Charité aussehen, ich kann nur von Homburg (Saarland) reden.
Ich kann Dir aber immerhin sagen, dass es ganz darauf ankommt, was Du daraus machst. Ob Du Dich stressen lässt oder nicht.
Ein Semester lang Anatomie + Neuroanatomie mit 3 mündlichen Testaten ist stressig. Keine Frage. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass eher die Leute stressig waren, die Stress hatten, nicht das Semester selber. Genauso wie die Physikumszeit.
Aber das Gute an der Sache ist: mit Stress kann man lernen umzugehen. Du darfst halt nicht vergessen, dass Du trotzdessen, dass Du Medizin studierst & Arzt wirst, immer noch ein lebender Mensch mit Bedürfnissen bist.
Wir (oder ich ) sitzen nicht 24/7 vor den Büchern & lernen. Während nem normalen Semester lernt man so viel wie man eben braucht, aber auch nicht zu viel. Das macht man in den eigentlichen Examenszeiten genug. Viele kleine Fächer, wie z.B. Patho in der Klinik oder bei uns sogar Kardio, bestehst Du sogar nur mit Altklausuren. Was ja okay ist, wenn man sowieso eine komplett andere Fachrichtung machen möchte.
Mein Schlusswort was ich an Dich richte:
Mein Rat wäre es, es zu versuchen. Dich nicht von andern stressen lassen. Spaß daran haben. Und wenns nichts wird oder nicht passt kannst Du immerhin stolz behaupten es versucht zu haben, statt Dir eventuell immer die Frage zu stellen "Was wäre wenn...?"