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Zitat von
GelbeKlamotten
. Auch die Jobs im Gesundheitsamt werden nicht zum absoluten Stressjob geworden sein. Klar, die beklagen sich jetzt, weil sie überhaupt mal was schaffen müssen.
Aber glaubst du ernsthaft die machen dort jetzt relevante Überstunden oder verzichten auf ihre Pausen oder ähnliche Dinge, die in Kliniken üblich sind? Nie im Leben. Man sieht ja was passiert, wenn die überfordert sind: Die Arbeit bleibt einfach liegen.
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Als Hintergrundinformation: es sind in den letzten 30 Jahren fast die Hälfte der Planstellen im ÖGD eingespart worden. Von den restlichen Planstellen sind aktuell ca 30% unbesetzt und die Arbeit ist nicht weniger geworden. Schon vor Corona gab es einen starken Anstieg von Krätze und Tuberkulose. Das sollte schon auf eine gewisse "Grundüberforderung" hinweisen.
Klaro kann man sich im Pandemiefall hinter seinem Arbeitsvertrag verschanzen. Blöd, wenn dann erst der Bürgermeister, dann der lokale Abgeordnete und zum Schluß der Sozialminister anruft, was dort los ist. Und von der Presse ganz zu schweigen. zusätzlich haben sich weniger exponierte Mitarbeiter gleich krank oder länger AU gemeldet. Und in Bundesländern wie Bayern konnte man ohenhin per Gesetz zur Arbeit rund um die Uhr gezwungen werden.
Aber ganz lässig bleiben, Freitag um 14h Tür absperren und am Montag wieder kommen und hoffen, daß überhaupt nichts passiert und sich dann alle wieder liebhaben?
Oder man macht es wie der neuernannte ärztliche Leiter eines süddeutschen Gesundheitsamtes und wirft den neuen Job nach ein paar Wochen entnervt hin. Nach meinem Kenntnisstand ist der bestellte, kommisarische Leiter dort nun ein Vermessungsingenieur (!).
Die mir bekannten Informatiker richten übrigens regelmäßig Freitagabend, nachts and am WE die gecrashten Festplatten, Server oder Netzwerke notfallmäßig her, während der Rest der Belegschaft im freien WE weilt. Das Informatikteam der Uniklinik Düsseldorf wird die nächsten Wochen auch keine stressfreie Arbeit haben.
"An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"