erste Stelle; Überforderung pur

[Melina93]

So ist es nämlich. Den November muss ich sowieso voll machen. Dann kann man den Rest auch noch mitnehmen. Also weiterhin Vorwürfe seitens der Chirurgen, wenn ein Patient nicht pünktlich zum Konsil kommt obwohl jener jede Gelegenheit zum Rauchen nutzt und nicht mal dein Patient ist, aber der Kollege halt schnell an deinem PC ihn angemeldet hat. Danach nicht mal eine Entschuldigung für den Verwechsler, aber lassen wir das. Nie mehr wieder diese Sch.. . Auf der Straße kriegst du von jedem Fremden mehr Freundlichkeit angeboten als in dieser Hütte. Ah und stimmt chirurgische Konsile ja nicht am Nachmittag stellen (besagte Leute haben ja bald Feierabend), obwohl Patient eigentlich chirurgisch ist und von Chirurgen am Wochenende nicht gescheit untersucht wurde und deshalb auf die Innere kam und leider erst nachmittags oberärztlich geschallt wurde und dann doch sich das Murphy-Zeichen bestätigt hat, aber man kann mal jemand mit V.a. Appendizitis - konservative Therapie auf der Inneren ablegen.

Ich weis, das ist manchmal echt schwer umzusetzen, aber lass so etwas doch nicht so dermaßen an dich herankommen. In einer Klinik gibt es immer mal Stresssituationen, wo Leute auf eine Art und Weise reagieren, die schlicht nicht schön ist. Dass sollte man zwar nicht grenzenlos tolerieren, aber irgendwo ja auch ein Stück weit hinnehmen. Denn oft ist es gar nichts Persönliches, sondern das Resultat einer (temporären) Überforderung.
Wenn es dir da nicht gut tut, dann solltest du dir wirklich eine Klinik suchen, wo du mit den Leuten kannst. DIE kann man finden- glaub es mir.

[daCapo]

Dann hast Du die Diskussion mit ihm nicht zur Gänze über mehrere Threads verfolgt. Initial hat daCapo ein paar steile sozialdemokratische bis sozialistische Thesen aufgestellt, ist auf kritische Nachfrage eine überzeugende Argumentation aber schuldig geblieben. Statt dessen kommen Wiederholungen der Thesen und zunehmend platte Vorwürfe gegenüber den vermeintlich bösen Oberärzten und Niedergelassenen.

Weißt Du, zu Beginn meiner Weiterbildungszeit habe ich mich in ähnlicher Situation befunden, wie alle anderen hier auch. Allerdings habe ich kein Verständnis gegenüber jemandem, der nur (an falscher Stelle) vorwurfsvoll herumlamentiert, ansonsten aber den Hintern plattsitzt, ohne auch nur den Versuch zu machen, etwas zu verändern. Und deswegen werde ich meinen Tonfall ganz bestimmt nicht ändern.

Schön, du hast eine andere Meinung. Meine Argumente überzeugen nicht in der Praxis, wo es keine Bettenstationen gibt. OK.
Kritische Stimmen unerwünscht zur Weiterbildung? Möglicherweise wärst du dann im Forum "Lobhudelei Ärztekammer" besser aufgehoben, wo dann kritische Beiträge konsequent gelöscht werden.
Dauernd mich beleidigen (z.B.: letzter Satz...Hintern plattsitzen und meinen (unangebrachten) Tonfall ändern). Geht nicht. Die Moderatoren hier interessiert sowas leider nicht. Für mich ist es eine Beleidigung und zeigt nur, dass dir meine Kritik nicht passt und du ihr argumentativ nicht begegnen kannst. Sonst würdest du dich nicht auf diesem Niveau begegnen. Mir passen auch die Beiträge von tarumo und Thomas24 machmal nicht, trotzdem beleidige ich sie nicht in dieser Form. Sie haben ihre Meinung und ich meine.

[cartablanca]

Ich denke anfaenger schreibt die Beiträge gerade aus einer emotionalen Situation heraus. In ein paar Wochen oder Monaten sieht es wieder ganz anders aus.

[Trüffel]

Ich verstehe das schon. Wir befinden uns gerade in einer schwierigen Lage, bedingt durch Corona und die damit verbundene Unsicherheit. Wie die Stellenlage sich in den nächsten Monaten entwickelt, wenn die Situation weiter eskaliert, neue Einschränkungen kommen, wieder Elektivpatienten abgesetzt werden müssten oder Kliniken in den Einstellungsstop gehen etc. weiß niemand. Wenn es dann gerade so richtig rotzescheiße ist und man eigentlich am liebsten gleich morgen der Arbeit fernbleiben will, aber sich noch mindestens bis Dezember hinquälen muss, obwohl sich alles in einem am Morgen dagegen sträubt ... dann wieder der Marathonlauf aus Bewerbungen, Hospitationen und müßigem Herausselektieren einer hoffentlich weniger malignen Abteilung, was manchmal gar nicht so einfach ist. Dass man natürlich nicht sofort wegen einer Scheißstelle den Arztberuf komplett an den Nagel hängen sollte, ist schon klar. Ich finde aber, in so einer Konstellation darf man schonmal missmutig sein und seinem angestauten Frust Luft machen. Ist letztlich ja eine scheiß Situation, in der es keinen Weg gibt außer Augen zu und durch bis zum Ende ...

[anfaenger62]

Ich verstehe das schon. Wir befinden uns gerade in einer schwierigen Lage, bedingt durch Corona und die damit verbundene Unsicherheit. Wie die Stellenlage sich in den nächsten Monaten entwickelt, wenn die Situation weiter eskaliert, neue Einschränkungen kommen, wieder Elektivpatienten abgesetzt werden müssten oder Kliniken in den Einstellungsstop gehen etc. weiß niemand. Wenn es dann gerade so richtig rotzescheiße ist und man eigentlich am liebsten gleich morgen der Arbeit fernbleiben will, aber sich noch mindestens bis Dezember hinquälen muss, obwohl sich alles in einem am Morgen dagegen sträubt ... dann wieder der Marathonlauf aus Bewerbungen, Hospitationen und müßigem Herausselektieren einer hoffentlich weniger malignen Abteilung, was manchmal gar nicht so einfach ist. Dass man natürlich nicht sofort wegen einer Scheißstelle den Arztberuf komplett an den Nagel hängen sollte, ist schon klar. Ich finde aber, in so einer Konstellation darf man schonmal missmutig sein und seinem angestauten Frust Luft machen. Ist letztlich ja eine scheiß Situation, in der es keinen Weg gibt außer Augen zu und durch bis zum Ende ...

Dito! Wenn ich Kumpels von mir sehe, 5 Jahre älter, verbeamtet, stressfreier Job im Amt, das gleiche Gehalt für weniger Scheiße, dann ist das eben die Wahrheit.

Ich kann nur jedem angehenden Medizinstudenten nur raten sich das ganz genau zu überlegen ob man wirklich diesen Job ein Leben lang machen will. Ich würde es nie mehr wieder tun, das sage ich ganz ehrlich.