erste Stelle; Überforderung pur

[Trüffel]

Kurz: Ja, doch, geht alles. Wenn alle mal den trägen Hintern hochbekommen. Aber ich weiß, das ist ja alles nur ein Märchen und ich habe keine Ahnung. Muss ne Ausnahme gewesen sein....

In fast jeder Abteilung, in der ich bislang hospitiert habe, erzählten mir die Assistenten von massiven unbezahlten Überstunden, aber das sei schon okay, sie seien schließlich Anfänger und deshalb noch zu langsam und da könne ja die niemand etwas für außer sie selbst ... so eine Grundeinstellung der eigenen Kollegen, dann willst du vielleicht nicht im hinterletzten Dorf arbeiten sondern in einer Großstadt mit Bewerberüberschuss, vielleicht in einem nicht ganz so häufigen Fach, oder du möchtest irgendwann mal in den OP und da auch mehr als Hakenhalten. Was willst du effektiv tun? Wechseln oder den Hintern hochbekommen sagt sich leicht.

Nachdem der europäische Gerichtshof es zur Pflicht erklärt hat, kam man sogar auf die Idee es jetzt sogar in den neuen Tarifvertrag reinzuschreiben. Das wurde als großer Erfolg gefeiert, obwohl es längst verpflichtend wäre.

Nö, das steht da ja nichtmal drin. Elektronisch oder "auf andere Art mit gleicher Genauigkeit". Ist wie die PJ-Vergütung nicht vielmehr als ein Spuckfleck an der Wand.

[Bonnerin]

Hast du schonmal konsequent Überstunden aufgeschrieben und geschaut was dann passiert? Ich hab's gemacht. Da kam dann komischerweise keiner der hier so verteufelten Verwaltungsheinis, sondern einer von denen die eigentlich Rückendeckung geben sollten.

Hm, ja. Ich schreibe jede (!) Minute auf, die ich länger da bin. Probleme gibts damit keine. Aber solange es genug Kollegen gibt, die das nicht machen (auch in anderen Kliniken) wird sich wenig ändern. Und wenn man mich nach 6 Monaten dafür kicken sollte...so what? Wenn ich mich beschwere und bessere Bedingungen will fängt das nun mal mit der Überstunden-Wahrheit an.

EDIT: Wir haben seit ca. 2 Jahren elektronische Zeiterfassung.

[Feuerblick]

Nein, Trüffel, es sagt sich nicht so leicht. Man muss halt einfach was tun, mit den Kollegen reden, die Kollegen überzeugen. Und nicht warten, bis irgendwas von selbst passiert.
@Bonnerin: Freut mich immer wieder, wie du mit den Dingen umgehst! Das zeigt, dass die aktuelle Mediziner-Generation doch nicht nur aus Mimimis besteht!

[Kackbratze]

Was willst du effektiv tun? Wechseln oder den Hintern hochbekommen sagt sich leicht.

Vor allem, da Feuerblick ja geschrieben hat, DASS der Hintern hochgenommen wurde und die Überstunden aufgeschrieben wurden.

Ich glaube, es hapert echt am Textverständnis an manchen Stellen.

Nochmal zum nachlesen:

1. man kann sich gegen solche Zustände wehren
2. man kann sich eine Klinik suchen, die solche Zustände nicht hat
3. man kann auch einfach weiter lamentieren, dass eigentlich nicht geht, selbst wenn man es selber nicht mal probiert hat

Choose wisely

[Melina93]

In fast jeder Abteilung, in der ich bislang hospitiert habe, erzählten mir die Assistenten von massiven unbezahlten Überstunden, aber das sei schon okay, sie seien schließlich Anfänger und deshalb noch zu langsam und da könne ja die niemand etwas für außer sie selbst ... so eine Grundeinstellung der eigenen Kollegen, dann willst du vielleicht nicht im hinterletzten Dorf arbeiten sondern in einer Großstadt mit Bewerberüberschuss, vielleicht in einem nicht ganz so häufigen Fach, oder du möchtest irgendwann mal in den OP und da auch mehr als Hakenhalten. Was willst du effektiv tun? Wechseln oder den Hintern hochbekommen sagt sich leicht..

Ich arbeite in einer beliebten Großstadt und bin in der Chirurgie und das gibt es bei uns nicht. Und ich denke da gibt's halt solche und solche Kliniken und deshalb nochmal die Frage warum tut man sich das an?
Irgendwie hast du ein Händchen dafür dir schrottige Kliniken auszusuchen und/ oder hast eine verzerrte Wahrnehmung.