Die Fragestellung lautet:
„Wäre der Patient erst 6 Stunden nach Auftreten der Hemisymptomatik und Sprachstörung in die Stroke-Unit gelangt, wäre folgende der genannten Vorgehensweisen zu empfehlen:“
- i.v. Lyse
- Thrombektomie
- Heparinisierung
- Markumarisierung
- doppelte TAH

Wenn man es genau liest, kommt der Patient nach 6 Stunden in die Stroke Unit. Wenn man es explizit sieht, ist dann laut Leitlinie eine Thrombektomie nicht mehr indiziert:

„Eine mechanische Thrombektomie ist zur Behandlung von akuten Schlaganfallpatienten mit klinisch relevantem neurologischen Defizit und großem arteriellem Gefäßverschluss im vorderen Kreislauf bis zu 6 Stunden (Zeitpunkt der Leistenpunktion) nach Auftreten der Symptome empfohlen. Bei fehlenden Kontraindikationen sollen die Patienten im 4,5- Stunden-Zeitfenster auch systemisch mit rtPA behandelt werden (neue Empfehlung).“

Da ich nicht weiß, wie die Zeiten zwischen „Patient gelangt in die Stroke Unit“ und „Leistenpunktion“ sind, hier mal der Auszug aus derselben Leitlinie:
„Die mechanische Thrombektomie sollte möglichst rasch nach der Indikationsstellung erfolgen, die Zeit zwischen Eintreffen in der Klinik und Leistenpunktion (door-to-groin time) sollte maximal 90 Minuten und die Zeit zwischen Leistenpunktion und Thrombektomiebeginn maximal 30 Minuten betragen (neue Empfehlung).“

In jedem Fall ist die Zeit zwischen Patient erscheint in der Stroke Unit und Leistenpunktion mehr als ein paar Minuten, womit der Patient außerhalb des Thrombektomie-Zeitfenster für ACM-Infarkte von 6 Stunden liegt.


Quelle: https://www.dsg-info.de/images/stori...fall_final.pdf